Der Meraner Aaron Durogati krönte sich vor einigen Wochen in Brasilien zum Weltmeister.
Den Traum vom Fliegen hegte er von klein auf. Sein Vater besitzt die Tandemflug-Schule Tirolfly in Dorf Tirol. Den ersten Flug unternahm er im Alter von nur sechs Jahren. Er ist sozusagen mit dem Fliegen aufgewachsen.
Aaron Durogati, 30 Jahre alt, aus Meran, ist der wohl beste Gleitschirmpilot in Südtirol. Vor einigen Wochen feierte er in Brasilien einen seiner größten Erfolge. Beim Paragliding World Cup, einer Art Weltmeisterschaft für Gleitschirmpiloten, setzte er sich im Finale gegen 122 Konkurrenten aus 21 Nationen durch. Für Durogati war es der zweite WM-Titel. An den zehn Wettkampftagen mussten vorgegebene Strecken, die zwischen 80 und 112 Kilometer lang waren, mit dem Gleitschirm so schnell wie möglich geflogen werden. „Man musste sich jeden Tag den Bedingungen immer wieder neu anpassen, doch zum Glück ist es mir gelungen, die Verfolger in Schach zu halten“, so ein überglücklicher Durogati nach seiner Rückkehr aus Brasilien.
Doch wer ist Aaron Durogati, Südtirols bester Gleitschirmpilot? Bis zu seinem 15. Lebensjahr flog er ausschließlich mit seinem Vater. „Ab und an hatte ich dabei auch ein wenig Angst, da ich nur Beifahrer war und damit nicht selbst bestimmen konnte“, erinnert sich der heute 30-Jährige. Als er 16 Jahre alt war, sagte sein Vater zu ihm: „Junge, jetzt bist du reif fürs Fliegen“. Aaron trainierte auf einem Übungshang in Hafling und flog zum ersten Mal alleine von der Hochmut. Dabei hatte er ständig Funkkontakt mit seinem Vater. Gleich von Anfang an klappte alles bestens, eine große Leidenschaft entwickelte sich. Mit 16 machte er dann auch gleich den Flugschein, dann ging es mit Vollgas weiter. Durogati flog täglich, immer wenn es die Zeit zuließ. Mit 17 Jahren bestritt er die ersten Wettkämpfe. Angefangen hat alles mit dem Südtirol-Cup. Diesen entschied er mit nur 18 Jahren für sich. Mit 20 Jahren folgten die ersten nationalen Wettkämpfe, 2009 dann die erste Weltcupteilnahme. Von da an reiste der Meraner um die Welt, um sich mit anderen Paragleitern zu messen. An der Talstation der Seilbahn Hochmut, wo sonst, wurde Durogati ein feierlicher Empfang bereitet. Der Einladung des Vereins Fliegerclub Adlerhorst mit Präsident Franz Pixner folgten auch frühere und aktive Spitzensportler. So ließ sich auch Extrembergsteigerin Tamara Lunger die Feier nicht entgehen.
NÄCHSTES ZIEL: XALPS
Nun will sich Aaron Durogati erst mal etwas erholen. Anfang Juli stehen dann das Red-Bull-X-Alps auf dem Programm. Das Red-Bull-X-Alps gilt als das härteste Rennen der Welt. Die Athleten müssen dabei zu Fuß und mit dem Gleitschirm eine Strecke von 1138 Kilometern von Salzburg nach Monaco zurücklegen und dabei sieben Kontrollpunkte in sieben verschiedenen Ländern passieren. 2015 erreichten 19 der 32 Athleten das Ziel. Der Gesamtsieger der Red-Bull-X-Alps 2015 war zum vierten Mal in Folge der Schweizer Christian Maurer mit einer Zeit von acht Tagen vier Stunden und 37 Minuten. Das Rennen findet alle zwei Jahre statt. Aaron Durogati hat 2013 und 2015 daran teilgenommen und ließ mit den Plätzen sechs und sieben aufhorchen. Heuer will er sich nochmals verbessern und um einen Podestplatz kämpfen.
von Michael Andres