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21. April 2017
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21. April 2017
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Nachhaltiges Bauen

Wer träumt nicht vom eigenen Heim, den eigenen vier Wänden, in denen man ohne Sorgen vor der Zukunft wohnen und sich  wohlfühlen kann, die man nach eigenem Geschmack ein- und herrichten kann?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, zum eigenen Heim zu kommen. Ausschlaggebend sind dabei das Ersparte, die mögliche Inanspruchnahme öffentlicher und privater Unterstützungsgelder und das Ausmaß der  möglichen Rückzahlungsraten, ohne dabei in eine finanzielle Schieflage zu geraten.

Der Wohnungsmarkt ist reich an Angeboten, und Baufirmen bieten sanierte und erweiterte Altbauten ebenso wie Neubauten an. Baugrundstücke sind hierzulande teure Mangelware geworden. Die hohe Qualität der heutigen Bauweise hat ihren Preis, aber langfristig gesehen lohnt sich die Investition z. B. in ein Klimahaus. Mehr denn je müssen sich angehende „Häuslebauer“ bzw. Wohnungskäufer Gedanken über die eigene finanzielle Lage machen, mögliche Beitrags- und Darlehensvorschläge einholen und sich über Steuervorteile genauestens erkundigen. Nach diesen ersten Schritten ist es an der Zeit, die entsprechenden Fachleute zu konsultieren, die über Vor- und Nachteile der verschiedenen Bauweisen und über Energiespender Bescheid wissen, um nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die laufenden Betriebs-und Energiekosten so niedrig wie möglich zu halten. Auch über die bürokratischen Abläufe wissen diese Fachleute bestens Bescheid und können so helfen.

Nachhaltiges Bauen gewinnt in Zeiten, wo der Umweltschutz immer wichtiger wird und wo der Blick auf die Kosten unumgänglich geworden ist, immer mehr an Bedeutung. „Nachhaltig Bauen“ ist die Parole der Zeit, aber was versteht man eigentlich darunter?

Nachhaltiges Bauen betrifft nicht nur den Planungs- und Bauausführungsprozess, sondern auch eine Nutzungsweise, die auf Dauerhaftigkeit ausgerichtet ist und oftmals bereits den späteren Abriss, Rückbau oder die Wiederverwertung der Immobilie mit in Betracht zieht. Dies bedeutet bei Neu- oder Umbauten, bei Aufstockungen und Sanierungen die natürlichen Ressourcen und somit das ganze Ökosystem zu beachten, die Verwendung von Schadstoffen auf ein Minimum zu reduzieren und die aktuelle Nutzung der Immobilie, aber auch jene der nächsten Generationen schon heute im Auge zu haben.
Ein Blick auf die Erdatmosphäre, auf den Erhalt eines gesunden Bodens und den Schutz des Grund-  und Trinkwassers sowie die Energieerzeugung sind kaum noch wegzudenken. Nachhaltig Bauen ist im ersten Moment teurer als konventionelles Bauen.
Es senkt jedoch die Folgekosten und garantiert den kommenden Generationen eine „gesündere Welt“. Dabei werden die Lebenszykluskosten der Immobilien minimiert, die Wirtschaftlichkeit der Haushalte verbessert und das eingesetzte „Eigen- und Fremdkapital“ längerfristig erhalten. Allerdings darf dabei der Blick auf die Bewahrung der Gesundheit, der Sicherheit und der Behaglichkeit des Wohnens nicht vernachlässigt werden.

Natürliche Dämmung aus Hanf

Die Klimahaus-Agentur und das Ökoinstitut Südtirol haben das Programm „Klima Gemeinde“ entwickelt. Dieses soll die Gemeinden bei der Erstellung eines Energie- und Klimaschutzplanes unterstützen und zeigt konkrete Wege zur Ressourceneinsparung auf. Dabei gibt es für die Gemeinden zahlreiche Möglichkeiten. Sie reichen von einer Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden und Anlagen, z. B. durch energiesparende öffentliche Beleuchtung, über die Optimierung von Anlagen und Prozessen, wie z. B. bei Kläranlagen und der Trinkwasserversorgung, bis hin zum  Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Gemeinden können vor Ort sehr viel zum Klimaschutz beitragen, indem sie konkrete und individuelle Maßnahmen gemeinsam mit der Bevölkerung umsetzen. Durch ihre Vorreiterrolle und Sensibilisierungsarbeit werden Gemeinden in Nachhaltigkeit zu Vorbildern für die Privatwirtschaft und für die privaten Haushalte.

Der ökonomische Aspekt nachhaltigen Bauens berücksichtigt somit nicht nur die Investitionskosten, sondern die Kosten für die Baunutzung, die Betriebskosten wie Heizung, Wasser, Strom und die Pflege-, Instandhaltungs- und Reinigungskosten.

Der sozio-kulturelle Aspekt betrifft die Annahme eines Gebäudes durch seine Nutzer und beeinflusst durch die Nachbarschaft, die Gesundheit, die Lebensqualität, die Sicherheit und die Mobilität und die Gestaltung des Gebäudes.

Die funktionale Qualität betrifft den thermischen Komfort, die Innenraumhygiene aufgrund der verwendeten Bauprodukte wie Böden, Farben, Schutzmittel, Ausdunstungen, den akustischen Komfort bezüglich Schalldämmung, aber auch den visuellen Komfort in Form von Beleuchtung, Helligkeit der Räume und Fenster sowie die Sicherheitsaspekte wie Alarmeinrichtungen, Brand- und Einbruchsmeldeanlagen. Die Lebensweise der Menschen hat sich geändert. Neben der Nachhaltigkeit und den finanziel­len Mitteln spielt die Gesundheit eine sehr wichtige Rolle. Allergien und Unverträglichkeiten haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und so sind  natürliche Baustoffe und Einrichtungsgegenstände immer stärker gefragt.
Durch die Neuerungen der Klimahaus-Richtlinien von 2015 sollen für Einfamilienhäuser die technischen Vereinfachungen den Mehraufwand für das Klimahaus A wirtschaftlich aufwiegen, bei Mehrfamilienhäusern überwiegen die Einsparungen ganz eindeutig.

von Wilfried Mayr