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Ansitz Kränzelhof

Zinnenverzierter gräflicher Ansitz am Kränzelhof

Ein 800 Jahre alter Winzerhof inmitten von Weinbergen und Gärten als langsam wachsendes Gesamterlebnis von Natur und Kultur, Kunst und Kulinarik.

Mit zinnenbewehrter Fassade und großem Gewölbekeller samt uralter Torggl beweist dieser herrschaftliche Ansitz seine jahrhundertealte Weintradition. Erstmalig um 1350 erwähnt, bezeugen urkundliche Dokumente aus dem 16. Jh. den historischen Wein­bau am Hof – seit Generationen im Familienbesitz der Grafen Pfeil. Die lockeren Moränenböden der Südosthänge bis auf 600 Hm von Oberlana über Tscherms und Marling bieten hier zusammen mit dem milden Mikroklima, begünstigt von der ersten Morgensonne, ideale Voraussetzungen für den Rebenanbau.

Blick vom Amphitheater über den Irrgarten

Der Labyrinthgarten
Die jüngere Zeit am Kränzelhof in Tscherms ist gekennzeichnet von einer mutigen wie kreativen Wende in seiner Bewirtschaftung. Kurz vor Beginn des neuen Jahrtausends 1981 übernimmt Franz Graf Pfeil den Weinhof. Seine Vision als  querdenkende Persönlichkeit und als gelernter Winzer und Freigeist in der Tradition seiner Ahnen ist es Geerbtes zu pflegen. Dabei  Neues zu schaffen und auszubauen, Natur mit Kunst und Kultur als nachhaltiges Erlebnis gestaltend zu verbinden und dem Besucher zu öffnen. Mit viel Enthusiasmus werden neue Wege erschlossen und der Versuch gewagt, aus den Möglichkeiten, die das denkmalgeschützte Ensemble bietet, einen vielfältigen, nachhaltig bewirtschafteten Betrieb zu schaffen. Er soll die Lebensqualität der dort Tätigen erhöhen und den Besuchern zur staunenden Freude gereichen. Im Jahr 2004 nimmt Franz Graf Pfeil mit unternehmerischem Pioniergeist sein neues Lebenswerk in Angriff. Ein Drittel der 6 ha umfassenden Rebflächen werden nach und nach gerodet. Dadurch wird die Weinherstellung bewusst reduziert zugunsten von aus­gesuchtem Sortengut für die  schonende Kelterung von individuellen Eigenbauweinen. Das freigewordene Gelände von etwa 2 ha wird mit Hilfe fachgeschulter Landschaftsgärtner umgestaltet zu 7 Themengärten mit bodenständig-mediterraner Bepflanzung. Es entsteht ein lebendiger Naturerlebnispark von besonderer Atmosphäre.
2006 erfolgte die Eröffnung in Verbindung mit Kulturveranstaltungen, der Ausstellung von Skulpturen und Künstlerobjekten. Mit oder ohne Führung kann der Besucher durch die Themengärten wandern – im Garten des Vertrauens das Steinboden-Labyrinth beschreiten und als Kraftquelle begreifen – durch den Garten der Sinnlichkeit und jenem der Liebe wandeln bis zum erhabenen, begrünten Amphitheater mit Ausblick auf die Meraner Bergspitzen – im Rebenlabyrinth des mystischen Irrgartens immer wieder innehalten, um geduldig den Ausweg zu suchen und die eigene Mitte zu finden.

Gesamtkunstwerk Kränzelhof  
Als solches bezeichnet Franz Graf Pfeil das Anwesen, nämlich die gelebte Erwerbsarbeit als Winzer in Verbindung mit Erlebniskultur und künstlerischer Aktivität, die sich ständig weiterentwickeln darf und soll. Sinnbild für ständiges Wachsen, Verändern, Verwandeln sind die Themengärten am Kränzelhof, die inzwischen von vielen Naturliebhabern gerne besucht werden, um inmitten von gestalteter Natur Abstand vom Alltag zu gewinnen, sich von besonders stimmungsvollen Augenblicken berühren und verzaubern zu lassen. Mittels künstlerischen Veranstaltungsangeboten wie Konzerte, Autorenlesungen, Morgen-Abend-, Vollmond-Meditation, Vernissagen werden kul­turelle Anregungen vermittelt. Den philosophischen Geist des Hausherrn kann jeder Besucher am Kränzelhof spüren, am besten bei einer seiner persönlichen Führungen durch Gärten und Weinkeller. Franz Graf Pfeil bezeichnet sich lächelnd als „Vinosoph“,  denn auch die charaktervollen Weine aus der Vinothek des Kränzelhofs haben künstlerischen Ausdruck als edle Genuss­pro­dukte. Fünfzehn verschiedene Sortenweine mit etwa 30.000 Flaschen jährlich zählen zu den raren Spitzenweinen authentischer Prägung, die mit unverwechselbarem Aroma Jahrgang und Herkunft erkennen lassen. Das Weingut Kränzelhof ist Mitglied der freien Weinbauern Südtirol sowie von „Tirolensis Ars Vini“.

Franz Graf Pfeil im Garten der Sinnlichkeit

Einst Mühle, heute Spezialitäten-Restaurant
Mit der ihm eigenen verwurzelten Kreativität und mit ausgeprägtem Gespür für gute Mitarbeiter hat Graf Pfeil sein Qualitätsangebot am Kränzelhof durch den originellen Bau seiner Vinothek mit Hofladen für den Direktverkauf sowie mit der einzigartig umgebauten alten Mühle am Tschermser Bach als Spezialitäten-Restaurant namens Mijl für seine Gäste erweitert. Staunen und kulinarisches Entdecken geht an der Stätte weiter, wo vor Jahrhunderten Getreide gemahlen wurde. Ein unvergessliches Ambiente samt lauschigem Hofgarten ist der Rahmen für den Gourmetkoch Othmar Raich mit Team, der Südtiroler Rezepte ver­feinert zu köstlichen Tellergerichten für Feinschmecker. Zu den Leckerbissen aus regionaler Herkunft gesellen sich in vorzüglicher Ergänzung die gräflichen Gustoweine.
Wer sich die Zeit gönnt, um sich in Tscherms auf das Gesamtkunstwerk Kränzelhof einzulassen, wird unerwartete überraschende Momente in harmonischem Einklang von Natur, Kultur, Besinnlichkeit, Freude und Genuss erleben.

von Jörg Bauer