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Eis-Schleckereien

Speiseeis ist der erfrischende Genuss, der uns aus den Eisdielen verlockend zuzwinkert. Und weil Eiscreme so lecker schmeckt, wird sie auch gerne zuhause geschleckt und ist auch in kühleren Jahreszeiten als Dessert beliebt.

Leckeres Eis schmeckt nicht nur Kindern. In der wärmeren Jahreszeit drängen sich Kunden jeder Altersgruppe vor den Eisvitrinen der Eisdielen, um sich einen „Waffel-Eisbecher“ oder einen frisch gefüllten Eiscreme-Tiegel zu holen, weil die kühle, aber kalorienreiche Versuchung Genuss und Erfrischung verspricht. In Südtirol sind in etwa 160 Speiseeishersteller tätig, die zum Teil eigene Eisdielen führen oder in gastgewerblichen Betrieben tätig sind.

Hmmh – schmeckt so lecker, dass man es nicht teilen möchte

Regionale Zutaten
Die Qualität des Südtiroler Speiseeises ist hochwertig, da strenge Herstellungsauflagen eingehalten werden müssen. So muss der Fruchtgehalt der Eiscreme bei mindestens 30 % liegen. Ein guter Speiseeishersteller kennt nicht nur gute Techniken der Eisherstellung, sondern er hat viel Fantasie und verfügt über eine gute Portion Kreativität. Heimische Milch, Sahne und Eier sowie frisches Obst und hochwertige Beeren sind genauso wie originale Kakao- und Kaffeebohnen und ausgewählte Vanilleschoten Voraussetzung und Garantie für optimales Speiseeis. Kunden achten heute mehr denn je auf gute Qualität  und gesunde Ernährung. Früher übliche Farb- und Konservierungsstoffe werden somit nicht mehr geduldet.

160 Eishersteller in Südtirol
Zur Herstellung von Speiseeis werden zuerst die verschiedenen Flüssigkeiten wie Wasser, Milch und Sahne gemischt. Diese Flüssigkeit wird mit Zucker und evtl. Eigelb und verschiedenen Geschmacks-Zutaten angereichert. Dann wird die Masse unter ständigem Rühren und Abschaben von der Metallwandung der Gefriermaschine gefroren, wodurch feine Luftbläschen in die Masse gelangen und die Eiskristalle klein bleiben. Einen cremigen Schmelz hat Speiseeis nur, wenn die Kristalle so klein sind, dass sie im Mund nicht fühlbar sind und sich sofort auflösen.
Zu der bunten Produktpalette der Speiseeis-Hersteller zählen neben Creme- und Fruchteissorten die beliebten Sorbets, Softeis, Cassate, Wassereis und Eistorten. Als Geschmacksrichtungen werden nach wie vor Vanille, Schokolade, Haselnuss, Erdbeer, Yoghurt, Stracciatella, Sauerkirsche bzw. Amarena, Fior di Latte und Mango mehrheitlich bevorzugt.
Ein guter Eiscreme-Hersteller passt seine Produktion der Jahreszeit an. In kühlen Zeiten gehen mehr Schoko- und Creme-Eisvarianten über den Ladentisch, im Sommer punkten mehr Obst- und Agrumen-Eissorten.

Milch- und Fruchteis
Da Speiseeis aus Milcherzeugnissen besteht, ist es anfällig für Bakterien. Diese können sich zwar im gefrorenen Eis nicht vermehren, sterben aber auch nicht ab und können sich, wenn das Eis in den Mund oder Magen gelangt, dort ungehemmt vermehren. Aufgetautes Speiseeis sollte daher nicht wieder eingefroren werden.

Kalorienbombe
Speiseeis zählt zu den Süßspeisen, denn je nach Inhaltsstoffen und Machart kann Eiscreme zu einer wahren Kalorienbombe werden. So enthalten z. B. 100 Gramm Speiseeis zwischen 100 und 500 Kilokalorien. Fruchteis, Sorbets und Eissorten, die auf Yoghurtbasis hergestellt werden, sind allerdings kalorienärmer. Schokoladen und Nuss-Eis sowie Eis am Stiel mit Schokohülle enthalten große  Zucker- und Fettmengen. Während Sahneeis rund 17 % Fett enthält, trifft man bei der Eiscreme etwa nur die Hälfte davon an. Milcheis und Softeis enthalten hingegen annähernd 3 % Fett. Der Zuckeranteil ist je nach Eisvariante unterschiedlich hoch. In der Eiscreme stecken rund 20 % Zucker, im Fruchteis sogar 24 %. Fachleute sind der Meinung, dass  vier bis fünf Eiskugeln pro Woche unbedenklich sind. Übergewichtige sollten hingegen Eissorten mit hohem Fettanteil vermeiden.

Eisherstellen ist eine Kunst
Neben dem handwerklich hergestellten Eis boomt auch das Geschäft mit dem industriell hergestellten Eis. Während die lokalen Eishersteller in den Wintermonaten mehrheitlich ihren Betrieb geschlossen halten, kann industriell hergestellte Eiscreme über das ganze Jahr hinweg gekauft werden. Bei der gewerblichen bzw. industriellen Herstellung wird grundsätzlich ähnlich verfahren; allerdings werden häufig Hilfsstoffe wie Bindemittel, E­mul­gatoren, Stabilisatoren und auch pflanzliche Fette zugesetzt.

von Wilfried Mayr