Der 2. Aufruf der Südtiroler Filmförderung bezuschusst Filme, die an 172 Tagen im Land gedreht werden – Vorteile für Südtirol und einheimische Filmschaffende.
Eine Investition von 2,2 Millionen Euro in Filmproduktionen stellt das Land Südtirol für den zweiten Call der Filmförderung zur Verfügung – dies ist heute, 20. Juni, von der Landesregierung beschlossen worden. Mindestens 3,7 Millionen Euro an Südtirol-Effekt wird diese Investition erzeugen. 14 Projekte hat eine Fachkommission von IDM Südtirol beim letzten Call unter den eingereichten Projekten ausgesucht – Call steht im Fachjargon für Einreichaufruf. An insgesamt 172 Tagen wird dafür in Südtirol gedreht.
Vier Filme haben ihren Ursprung in Südtirol, fünf im übrigen Italien, drei in Deutschland und zwei in Österreich. Auch in diesem Sektor und bei diesem Call im Besonderen bestätigt sich also die Rolle Südtirols als Brücke zwischen zwei Märkten und Kulturen.
Zu den geförderten Streifen zählen beispielsweise ein Dokumentarfilm „Manaslu – Berg der Seelen“ über den Bergsteiger Hans Kammerlander, der Kinderfilm „La befana vien di notte“ (Die Befana kommt bei Nacht) mit der bekannten italienischen Schauspielerin Paola Cortellesi, der am Reschensee spielende Kinofilm „Tensione Superficiale“ (Künstliche Spannung) des beachteten Nachwuchsregisseurs Giovanni Aloi und der neue Film des Regisseurs Alessandro Gassmann, „Il premio“ (Der Preis). Von Bedeutung auch „Der Trafikant“, eine Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers, der in Sterzing gedreht wird. Das Drehbuch stammt von Klaus Richter („Comedian Harmonists“), Bruno Ganz spielt die Hauptrolle. „Bakuninhütte“ mit dem Regie-Debüt des Südtirolers Martin Hanni analysiert und beleuchtet anhand von historischen Begebenheiten die Rolle von Anarchisten in der Entwicklung der Gesellschaft. Näheres über die 14 Filme ist im Anhang ersichtlich.
„Die Entscheidung des Landes Südtirol, die Filmproduktionen über diese Förderung nach Südtirol zu bringen, hat sich als strategisch bedeutsam erwiesen. Die Filmförderung dient als weiterer Impuls für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Südtirols und ihre Diversifizierung und schafft zudem wertvolle Arbeitsplätze“, erklärte Landeshauptmann-Stellevertreter Christian Tommasini bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung.
Die Voraussetzung für die Landesförderung ist, dass die Produktionen mindestens 150 Prozent der Fördersumme, also eineinhalbmal so viel, in Südtirol ausgeben – diese positiven Auswirkungen auf die Wertschöpfung der Filmbranche im Lande für Südtirol nennt sich Südtirol-Effekt. Eines der Kriterien für die Förderung ist zudem der Südtirolbezug der Inhalte. Immer wieder ergibt sich zudem ein positiver Werbeeffekt für Südtirol. „Dieses System ist wirksam, weil es Filmproduktionen nach Südtirol holt und gleichzeitig Südtiroler Filmschaffenden ermöglicht, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.“ Mittlerweile gebe es in Südtirol 500 Selbstständige und Unternehmen in der Filmbranche, und ihre Zahl wachse ständig. Darüber hinaus verfügten viele diese Filme auch über einen kulturellen Wert.
Seit 2010 hat die Südtiroler Filmförderung 167 Projekte unterstützt, die insgesamt zu 2600 Drehtagen in Südtirol führten und für einen Territorial-Effekt gesorgt haben, der auf 45 Millionen Euro geschätzt wird. „Die Filmförderung des Landes Südtirol hat sich binnen weniger Jahre zu einer der bedeutendsten Italiens entwickelt“, sagte Tommasini. (mgp)