Zur Gfrillner Laugenalm

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Zur Gfrillner Laugenalm

Die Gfrillner Laugenalm und ein herrlicher Dolomitenblick

Wer gerne über kühle Waldsteige wandert, während die Stadt in der Sommerhitze flimmert, wer einsame Wege liebt und eine urige Alm, wo man auch zukehren kann, für den ist dieser Wandertipp genau das Richtige!

Von der Bushaltestelle am Gam­pen­pass gehen wir ein paar Schrit­te zurück, wo der breite Forst­weg zur Laugenalm bzw. zu den beiden Laugenspitzen führt. Der neue, viel hellere Wegweiser zur Gfrillner Laugenalm sticht zwischen den von Sonne und Re­gen gedunkelten weit älteren deutlich ab.

Die Abzweigung zur Gfrillner Laugenalm

Zwei Wege zu dem einen Ziel  
Unmittelbar nach der ersten Keh­­re zweigt bergseitig der Steig Nr. 133 ab; diesen nehmen wir. Über Stufen geht es kurz hinauf zu einem Waldsteig, der in einen quer verlaufenden Forstweg mün­det. Nun müssen wir nach rechts, wo sich bald der Weg für die gemütlichen bzw. die anspruchsvolleren Wanderer gabelt. Den Steig Nr. 10 b verdanken die Wanderer den Gfrillner Bauern, die den Bau des Weges im Jahr 2016 ermöglicht hatten. Als erstes wird diese gemütliche Variante beschrieben. Für die Anspruchsvolleren unter den Wanderern gibt es die Mög­lich­keit, über den Laugensee zur Gfrill­ner Alm abzusteigen.

300 Höhenmeter überwinden
Eben geht es kurz dahin, doch dann beginnt der Steig langsam, aber stetig zu steigen, die 300 Höhenmeter vom Gampenpass zur Gfrillner Alm müssen überwunden werden. Wir kommen zur so genannten „Feinlahn“, einer sehr brüchigen Stelle, die im Winter lawinen-, bei Regen stein­schlaggefährdet ist. Diese überqueren wir zügig, und dann haben wir auch schon die Höhe erreicht. Nun geht es wieder in den Wald, und nach wenigen Mi­nuten schon entdecken wir die kleine, mit Schindeln gedeckte und mit Geranien geschmückte Almhütte, die malerisch auf einem Felsen thront. Tische und Bänke davor laden zur Rast. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick weit über das Etschtal bis hin zu den Do­lo­miten.

Gemütlich abwärts
Nachdem wir uns gestärkt, die Aussicht und die Sonne genossen haben, wandern wir weiter. Wir lassen die gemütliche Alm hinter uns und finden bald die Mar­kierung 10, die uns nun abwärts führt. Durch ein Gatter kommen wir wieder in den Wald. Immer auf das Rot-Weiß der Mar­kie­rung achtend, geht es sehr gemütlich in weitem Bogen abwärts. Plötzlich entdecken wir zur Linken jenseits des Tales den Kirchturm der kleinen St.-He­le­na-Kirche oberhalb von St. Pan­kraz im Ultental. Schließlich wird es etwas steiler, und wir kommen auf einen Forstweg, wenden uns nach rechts und kommen gleich darauf zu den Wegweisern.

Der malerische Laugensee mit dem kleinen Laugen

Das Kruschtenkreuz
Ein in einen Baum eingewachsenes Kreuz steht nur wenige Meter oberhalb. Wir folgen nun der Markierung 10 über einen breiten Weg durch Mischwald abwärts. Plötzlich zweigt rechts ein kleiner Steig mit der Mark. 11 A ab, den wir wählen. Wir kommen an den oberen Rand einer herrlichen, blühenden Almwiese, der hinteren der beiden Kralingwiesen.  Eben führt der Steig bis zum Ende der Wiese, dann kurz aufwärts zur zweiten. Nachdem wir, an einer kleine Ferienhütte vorbei, auch diese überquert haben, kommen wir wieder in den Wald. Nun zweigt links ein Weg ab, der uns binnen kurzem an einem herrschaftlichen Haus vorbei zur Gampenstraße führt. Wenige Meter weiter ist die Bushaltestelle.

Hinauf zum Laugensee
Der anspruchsvollere Weg führt vom Gampenpass auf der Mar­kierung 133 über den so genannten Bonacossasteig stetig höher bis zur Baumgrenze. Nun geht es über den Bergrücken, ein Wei­de­gebiet mit großen Felsblöcken und Alpenrosen. Schließlich ein letzter Anstieg und ein fro­her Ausruf: „Oh, wie schön!“ Vor uns liegt der Lau­gensee, eingebettet zwischen den Großen und den Kleinen Lau­gen. Wer noch höher will, kann auch noch die Kleine Laugen­spitze „mit­nehmen“. Nach einer ausgiebigen See- oder Gip­felrast erfolgt der Abstieg direkt vom Sattel hinter dem See. Ein Hin­weisschild weist hier auch auf die Gfrillner Laugen­alm.

Der Abstieg
Durch ein uriges Felsental beginnt nun der Abstieg. Erst müssen wir durch ziemlich Geröll, dann an Alpenrosenhängen vorbei. Einsam unberührt und fast wild ist hier noch die Natur. Wir kommen über einige „Bö­den“, halten uns nach rechts, und bald schon sehen wir unter uns die kleine Gfrillner Laugenalm auf dem mächtigen Fels­block. Da­ne­ben duckt sich der Stall. Nach einer letzten Rast in der im­mer noch warmen Nach­mit­tags­son­ne wenden wir uns nach rechts und auf dem Steig 10 b über die „Feinlahn“ zurück zum Gam­pen­­pass.
von Christl Fink

Ausgangspunkt: Gampenpass (1518 m)

Ziel: Gfrillner Laugenalm (1.835 m), Laugensee (2.100 m)

Gehzeit: 3 Std. – längere Variante 4 Std.