Mit der Aktion „BEREZ – Bewegung auf Rezept“ will das Land Gesundheit fördern und Zivilationskrankheiten vorbeugen. Der Startschuss fiel heute.
Bewegungsmangel ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht und Rückenschmerzen. Mit dem Projekt „Bewegung auf Rezept“ (BEREZ), das vom Landesressort für Gesundheit, Sport, Soziales und Arbeit gemeinsam mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und der Gesellschaft für Allgemeinmediziner entwickelt worden ist, soll diesen Beschwerden vorgebeugt werden. Vor allem Menschen, die sich wenig bewegen, sollen zu körperlicher Aktivität aufgefordert werden. „Mit dem Projekt ‚Bewegung auf Rezept‘ wollen wir dem Risikofaktor Bewegungsmangel entgegensteuern“, betonte bei der heutigen (11. September) Vorstellung im Landhaus 1 in Bozen Gesundheitslandesrätin Martha Stocker, „Menschen sollen zu regelmäßiger körperlicher Aktivität ermutigt werden und damit wichtige Schritte in Richtung gesundes Leben setzen.“ Die Landesrätin verwies darauf, dass mit der Aktion die Allgemeinmediziner in ihrer Tätigkeit als Ratgeber unterstützt würden: „Der Hausarzt wird sich künftig nicht nur auf die Beratung beschränken, sondern kann mittels eigens ausgearbeiteter Rezepte, die körperliche Aktivität nach Notwendigkeit und Bedarf verschreiben.“ Es handle sich hierbei nicht um eine verpflichtende Verschreibung, sondern um einen Ratschlag, der das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil stärken solle, sagte die Gesundheitslandesrätin. Das Rezept dazu allerdings „verleiht dem Ratschlag Nachdruck“. Neu eingerichtet wurde ein Verzeichnis der BEREZ-Kurse. Auf die Bedeutung von Bewegung für die körperliche, aber auch die psychische Gesundheit und die Prävention von Krankheien verwies neben Landsrätin Martha Stocker auch die Präsidentin der Gesellschaft für Allgemeinmediziner, Brigitte Innitzer von Lutterotti. Die Gesundheitsförderung und die diesbezügliche Beratung gehörten zu den Hauptaufgaben der Hausärzte. Die neu entwickelte Rezeptvorlage stelle eine wertvolle Hilfe dar. Dass Südtirols Bevölkerung – was Bewegung und Sport angeht – im gesamtstaatlichen Vergleich gut dasteht, strich der Sport- und Allgemeinmediziner Alex Mitterdorfer hervor. Auf dieser Grundlage gelte es aufzubauen, damit die Vorteile der sportlichen Betätigung als eine Art „Wunderpille“ einem immer breiteren Bevölkerungsanteil zu gute kommen und beispielsweise Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krankheiten des Bewegungsapparats aber auch der Volkskrankheit Depression entgegen zu wirken. Hauptzielgruppe von BEREZ sind Personen, die keinen Sport treiben, Personen, die viel sitzen und Personen mit chronischen Krankheiten.
Sportwissenschafterin und Projektverantwortliche Priska Kofler berichtete, dass insgesamt 120 Vereine und Zentren im Rahmen von BEREZ Bewegung anbieten. Kurse im Bereich Gesundheitssport müssen als solche anerkannt werden und werden dann als „BEREZ-Kurse“ bezeichnet und mit entsprechendem Logo gekennzeichnet. Informationen
(jw)