Kraftwerk St. Anton: Dreijahresplan für Umweltmaßnahmen genehmigt

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Kraftwerk St. Anton: Dreijahresplan für Umweltmaßnahmen genehmigt

Die Betreiber des Kraftwerks St. Anton stellen sechs Millionen Euro für Umweltmaßnahmen in den Ufergemeinden Bozen, Jenesien, Ritten und Sarntal zur Verfügung.

Im Zeitraum 2015-2018 muss die Eisackwerk GmbH als Konzessionär des Kraftwerks St. Anton am Eingang ins Sarntal einen Betrag von insgesamt sechs Millionen Euro für Maßnahmen zur Aufwertung und nachhaltigen Gestaltung des Gebietes in den Ufergemeinden auszahlen. Auf Vorschlag von Energielandesrat Richard Theiner hat die Landesregierung heute (3. Oktober) das entsprechende Einvernehmensprotokoll zwischen den beteiligten Körperschaften genehmigt, das zur Umsetzung des ersten Dreijahresplanes für den neuen Konzessionszeitraum vorgesehen ist.
Zur ökologischen Verbesserung und Steigerung der Sicherheit ist die Eisackwerk GmbH verpflichtet, unterhalb des Kraftwerks ein Ausgleichsbecken zu errichten, um so die durch die Stromgewinnung verursachten Pegelschwankungen der Talfer zu verringern. Die dafür erforderlichen Gesamtkosten von 24,3 Millionen Euro werden vom Konzessionär vorgestreckt und anschließend über die Umweltgelder schrittweise wieder rückerstattet. Mit dem Dreijahresplan 2015-2018 behält die Gesellschaft zu diesem Zweck einen Betrag von 2,4 Millionen Euro ein. Die Gemeinde Sarntal erhält 905.890,32 Euro, die Gemeinde Ritten 905.890,31 Euro, die Gemeinde Bozen 701.055,24 Euro und die Gemeinde Jenesien 372.165,13 Euro. Dem Land stehen 1.200.000 Euro zu. Dieses hat aber auf 485.001 Euro dieses Betrages verzichtet, um den Gemeinden die gleiche Summe wie im vorherigen Umweltplan zuzusichern.
Für Maßnahmen, die von der Landesverwaltung und von den Gemeinden Bozen, Jenesien, Ritten und Sarntal umgesetzt werden, stehen somit 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Davon erhalten etwa zwei Drittel (2,8 Millionen Euro) die Gemeinden und etwa ein Drittel (ca. 715.000 Euro) die Landesverwaltung.
„Mit diesen Mitteln können die Landes- und Gemeindeverwaltungen gemeinsam bedeutende Maßnahmen zum Schutz der Wasserläufe und der Umwelt planen und verwirklichen“, erklärt Landesrat Theiner, „es handelt sich um einen wichtigen Beitrag angesichts der Herausforderungen, die durch den Klimawandel und die Notwendigkeit zum Schutz der Biodiversität verursacht werden.“ Unter den Maßnahmen, die von der Landesverwaltung umgesetzt werden, ist der Umbau einer Geschieberückhaltesperre in der Sill von zentraler Bedeutung. Weitere Maßnahmen zielen auf den Schutz der Vögel durch die Vermeidung von Stromschlägen sowie auf die Aufwertung von Feuchtflächen ab und werden von der Agentur für Bevölkerungsschutz bzw. der Abteilung Forstwirtschaft realisiert.
Auch die Gemeinden planen die Umsetzung zahlreicher Maßnahmen. Die Stadtgemeinde Bozen hat etwa die Adaptierung der öffentlichen Beleuchtung und die Errichtung von Fahrradverleihstationen an Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs vorgeschlagen. Die Gemeinde Jenesien hat beschlossen, die Mittel vor allem für die Sanierung der Feuerwehrhalle in Glaning und die Sanierung der Trinkwasserleistungen zu verwenden. Auch die Gemeinde Sarntal beabsichtigt, vor allem in die Sanierung der Trinkwasserleitungen zu investieren. Die größten Ausgaben der Gemeinde Ritten betreffen hingegen die Verkehrsberuhigung durch den Bau eines Auffangparkplatzes in Unterinn und die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden. (me)