Die Fahrt von Burgstall nach Vöran dauert nur noch fünf Minuten. Die Erneuerung der Seilbahn kostete 9,3 Millionen Euro, 90 Prozent gehen zu Lasten des Landes.
Heute (7. Oktober) wurde die neue Seilbahn von Burgstall nach Vöran in Betrieb genommen. Der Neubau war notwendig, weil die alte Seilbahn – sie wurde im Jahr 1958 errichtet, in einer Kabine hatten 12 Personen Platz – den gestiegenen Anforderungen nicht mehr entsprach.
Mobilitätslandesrat Florian Mussner betonte, wie wichtig diese Erneuerung war. Eine Seilbahn sei wie kein anderes Verkehrsmittel in der Lage, Mobilität umweltfreundlich zu gestalten. „Die Seilbahn verringert das Verkehrsaufkommen, sie ist ein nachhaltiges Angebot für Pendler, aber etwa auch für die Mountainbiker“, sagte er. Darüber hinaus unterstrich Mussner die symbolische Bedeutung der Seilbahn. „Sie ist ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Berg und Tal, zwischen Orten, zwischen Menschen. Sie schafft eine Verbindung und trägt somit auch dazu bei, die Lebensqualität der Bevölkerung zu steigern.“
Mit der neuen Anlage ist es möglich, 360 Personen pro Stunde zu befördern, die Fahrzeit wurde von acht auf fünf Minuten verkürzt. Die Trasse ist insgesamt 2109 Meter lang (915 Höhenmeter), im Einsatz sind zwei großflächig verglaste Kabinen, in denen je 35 Menschen Platz finden, und die mit einer Geschwindigkeit von 10m/sec unterwegs sind (etwas weniger als 40 km/h). Auch Fahrräder können jetzt sicher transportiert werden. Durch ein Doppeltragseil-System ist die neue Seilbahn besonders stabil, sodass sie auch bei starkem Wind fahren kann. Darüber hinaus ersetzt eine neue, 44 Meter hohe Stütze die fünf alten Pfeiler aus Beton.
Die Arbeiten kosteten insgesamt 9,3 Millionen Euro, 90 Prozent der Kosten trägt das Land, die restlichen 10 Prozent gehen zu Lasten der Gemeinde.
Die Seilbahn ist Teil des öffentlichen Transportsystems, was bedeutet, dass man den Südtirol Pass verwenden kann. Die Talstation der Seilbahn ist an die Buslinie Bozen-Meran angebunden und bildet gleichzeitig das neue Mobilitätszentrum der beiden Dörfer Burgstall und Vöran. Entworfen wurden die Stationsgebäude vom Bozner Architekturbüro „WN Architects“.
Die Arbeiten haben im November 2016 begonnen und wurden auch während der Wintermonate nicht unterbrochen. Der Verkehrsfluss von Bozen nach Meran wurde von den Bauarbeiten nicht behindert. Die Verbindung zwischen Berg und Tal wurde während der Bauarbeiten von der alten Anlage aufrecht erhalten.
Die neue Seilbahn ist Teil eines größeren Bauvorhabens, das innerhalb 2018 fertiggestellt werden soll. An der Talstation wird noch eine Parkgarage mit rund 50 Autostellplätzen gebaut, der Parkplatz im Freien wird Platz für 56 Autos bieten. Ein Aufzug, der die Talstation mit der Haltestelle der Autobuslinie Meran-Bozen verbindet, ist dagegen schon in Betrieb. An der Bergstation sind 30 Stellplätze vorgesehen, darüber hinaus soll hier auch eine Möglichkeit zum Halten und Umkehren für einen Citybus geschaffen werden. Auch an die vielen Mountainbiker und Bergläufer wurde bei der Planung gedacht: In der Bergstation werden Duschen und Umkleideräume errichtet, die den Sportlern kostenlos zur Verfügung stehen. Im Jahr 2018 soll darüber hinaus ein Bistro mit Terrasse eröffnet werden.
Durchgeführt wurden die Arbeiten von Doppelmayr Italia mit Sitz in Lana. (ep)