Bei der Kanuslalom-Weltmeisterschaft 2017 im Stade d’eaux-vives Pau-Pyrénées in Pau in Frankreich waren zwei Burggräfler mit dabei: die Meraner Kanu-Brüder Matthias und Jakob Weger.
Im Kajak-Einer mussten sich die Weger-Brüder jedoch mit den Plätzen 37 und 39 begnügen. Das Aus kam im Halbfinale. Aber der Reihe nach: Der Halbfinallauf bei der Kanuslalom-WM im französischen Pau war für die Brüder Weger technisch zu schwer, um vorne mithalten zu können. Mit den extrem schwierigen Bedingungen im naturbelassenen Kunstkanal kamen der 21-jährige Matthias, der für den österreichischen Verband an den Start geht, und sein um zwei Jahre jüngerer Bruder Jakob Weger, der für die „Azzurri“ startet, auf keiner Weise zurecht. Den Meranern fehlen in Italien die Trainingsmöglichkeiten, um auf einem technisch so schwierigen Wasser zu paddeln. Nach mehreren Fehlern belegte Matthias mit ganzen sechs Strafsekunden für drei Torberührungen Platz 37 und Jakob mit acht Strafsekunden für vier Torberührungen Platz 39. „Die Erwartungen waren bei den Weltmeisterschaften schon sehr hoch. Der Finallauf war nach der tollen Laufzeit in der Quali mein großes Ziel“, sagte Jakob Weger nach dem Rennen. „Am Beginn meines Laufes hatte ich mehrere Fehler, die mit den vier Torberührungen, für die ich acht Strafsekunden kassierte, zu einer schlechten Gesamtzeit führten. Trotzdem war es ein tolles Rennen. Die Stimmung war großartig“, schilderte der Jüngere der Weger-Brüder. „Diesmal habe ich sehr viel riskiert. Ein Linien-Fehler bei Tor Nummer 17 hat mich 9,5 Sekunden gekostet. Somit war der Finallauf für mich außer Reichweite“, bedauerte Matthias Weger. „Doch bereits beim 1. WM-Start ins Halbfinale zu kommen war für mich eine gute Leistung und ein würdiger Saisonabschluss.“
Die dominierende Nation im Kajak-Einer waren die Tschechen. Diese feierten einen glatten Doppelsieg. Ondrej Tunka gewann um einen Wimpernschlag den WM-Titel vor seinem Landsmann Vit Prindis. Beide waren vor drei Jahren beim Kanuslalom auf der Passer im Einsatz.
Der 34-jährige Routinier Peter Kauzer aus Slowenien verpasste den WM-Titel mit der besten Laufzeit im Finallauf nur wegen einer Berührung bei Tor 17 und musste sich schlussendlich mit der Bronzemedaille begnügen.
von Michael Andres