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Zum Hirschen

Unsere Liebe Frau im Walde – Nachhaltigkeit, Architektur und regionale Pro­dukte: So lässt sich kurzerhand das Hotel Gasthof Zum Hirschen beschreiben. Das traditionsreiche Haus wurde zeitgenössisch umgebaut.

Mirko Mocatti mit Mutter Edith und Schwester Ingrid führen das Hotel-Restaurant

Das Hotel Zum Hirschen in Unsere Liebe Frau im Walde am Deutschnonsberg blickt auf eine große Geschichte zurück. Einst ein Hospiz für Wallfahrer, Pilger und Reisende aus aller Welt, ist der historische Gasthof seit April 2017 ein Hotel für all jene, die aktive Erholung und kulinarischen Genuss abseits der ausgetretenen Pfade suchen. „Unter dem Motto ‚Authentizität in der Veränderung‘ haben wir dem Gebäude die historische Identität als Hospiz und Gasthof zurückgegeben. Die Räumlichkeiten und die Gastronomie greifen die Themen des Gebietes auf und spiegeln die historische Verwurzelung wider. Diese sind: Sprach- und Kulturübergang am Nonsberg, Spiritualität und Stille des Wallfahrtsortes, Rückzugsorte in der Abgeschiedenheit“, erklärt Mirko Mocatti vom Hotel Zum Hirschen im Gespräch mit der BAZ. Zeitgenössisch wurde das Haus umgebaut. Heute ist das Hotel ein Klimahaus B. Gleichzeitig rückt seine ursprüngliche Bestimmung wieder in den Mittelpunkt. So ist das Haus heute wieder ein Ort der Besinnung und Kontemplation.
„Grundsätzlich wurde bei jeder Entscheidung zur Sanierung sowohl im Innen- als auch im Außenbereich auf die harmonische Integrität des Hauses in den Dorfkern sowie auf den Lokalbezug der Materialien geachtet“, erklärt Mocatti.

Aus architektonischer Sicht stehen die Attribute „Essentialität“ und „Schlichtheit“ im Mittelpunkt und zeigen sich unter anderem in der Schlichtheit der Fassade, dem Stil der Einrichtung. Die Entwicklungsgeschichte des Hauses wird durch die Trennung der beiden Gebäude in Szene gesetzt: beim historischen Trakt sind das Schindeldach, ursprüngliche Mauerführungen und die kleinen Fenster beibehalten worden. Im Zubau sind dieselben Materialien wie Porphyr, Lärche und Fichte zum Einsatz gekommen, werden aber auf eine zeitgenössische Art interpretiert. So etwa entspricht das Satteldach den Formen der Kirche und des Hausbergs Laugen. Die minimalistische Fassade betont die beschauliche Atmosphäre des historischen Wallfahrtsortes. In seiner raffinierten Schlichtheit vermittelt das Haus Ruhe und Komfort an der Sprach- und Kulturgrenze zwischen Südtirol und dem benachbarten Trentino.

In den stilvoll eingerichteten Zimmern fühlt sich jeder Gast wohl

Drei neue Zimmerkategorien greifen die Geschichte des historischen Familienbetriebes auf: Spiritualität wird mit Einfachheit, klaren Linien und reduzierter Optik in den Hospizzimmern neu dargestellt. Die Hirschen-Zimmer greifen Elemente der Gasthofkultur auf, während in den Designzimmern LUC Raum, Licht und minimalistisches Möbeldesign im Mittelpunkt stehen.

Fleißige Handwerker
In erster Linie wurde bei der Auswahl der Handwerker auf die entsprechende Kompetenz, Erfahrung und Gespür zu den Materialien geachtet. „Ein weiterer Aspekt ist die persönliche Harmonie sowie die Bereitschaft, sich den Themen des Hauses zu öffnen und diese im jeweiligen Handwerk umzusetzen. Nicht zuletzt spielt der bewusste Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie die Art der Zusammenarbeit mit der Unternehmerfamilie und den anderen Handwerkern eine wichtige Rolle“, betont Mocatti. Trotz historischer Bausubstanz und auftretenden Schwierigkeiten sei es den Bauherren sowie den beteiligten Firmen vorzüglich gelungen, den vorgegebenen Zeitrahmen einzuhalten.
„Die Handwerker waren kompetente und verlässliche Partner, welche auch bei unvorhergesehenen Aufgabenstellungen äußerst verantwortungsvoll, flexibel und professionell gehandelt haben“, lobt Mocatti.

Ein Haus mit Mehrwert
Das Hotel Zum Hirschen biete einen echten Mehrwert für den gesamten Deutschnonsberg. Heute mehr denn je. „Mit unserem Hause bieten wir Gästen und Besuchern aus nah und fern die Möglichkeit, sich mit den Themen des Grenzgebietes auseinanderzusetzen und auf verschiedenen Ebenen individuell zu erfahren: sei es bei einem Aufenthalt im Hotel Zum Hirschen, als auch gastronomisch im CERVO Restaurant oder Bistro“, so Mocatti.
Aus touristischer Sicht erweitere das Haus das Angebotsspektrum am Nonsberg und könne von nun an auch eine neue Zielgruppe ansprechen. Der Mehrwert liegt aber vor allem auch in der lokalen Wertschöpfung, sei es die oben genannte Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern aus der Landwirtschaft, aber auch im Handwerk und Handel. Nicht zuletzt gilt das Hotel Zum Hirschen als attraktiver Arbeitgeber am Nonsberg.

Regionalität ist Trumpf
In der Gastronomie werde bewusst auf die Qualität, die Wertevermittlung und den Lokalbezug geachtet. Erzeugnisse aus den umliegenden Bauernhöfen und Genossenschaften werden im Haus saisonal und nach den Prinzipien von Slow Food veredelt: dazu zählt im Frühjahr der Löwenzahn und im Herbst der Radicchio. „Ganzjährig beziehen wir Käse und Wurstwaren, Eier und Speck sowie das Gemüse und die Kräuter von lokalen Herstellern“, erklärt Mirko Mocatti. Der Sprach- und Kultur­übergang kommt auch auf den Teller: sei es mit dem Trentingrana-Hartkäse, dem Melinda-Apfel oder dem Slow Food Presidium Mortandela aus dem Nonstal/Val di Non. Der Bezug zum Pilgerort wird durch den Einsatz der Küche nach Hildegard von Bingen sowie das Wissen rund um die Kräuter von Pfarrer J. H. Weidinger für den Gast erlebbar.

von Michael Andres

Köstliche regionale Küche gibt es im Restaurant Zum Hirschen

Die Ruhe genießen auf der Terrasse am Deutschnonsberg

Einen guten Tropfen in der Wine-Lounge

Relaxen in der Hotelsauna

Ein Bad, das keine Wünsche offen lässt