Zuschüsse für betriebliche Weiterbildung: wie sie genutzt werden

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Zuschüsse für betriebliche Weiterbildung: wie sie genutzt werden

Unter den Kleinunternehmen unzureichend bekannt, von den anderen aber doch genutzt wird die Förderschiene für Beratung, Fortbildung und Wissenstransfer.

Seit 1. Juli letzten Jahres können Unternehmen, die ihren Mitarbeitern und Führungskräften Fortbildungskurse finanzieren oder Beratung in Anspruch nehmen, mit Zuschüssen vom Land Südtirol im Ausmaß von 50 Prozent der zulässigen  Kosten rechnen. Eine Umfrage des Wifo der Handelskammer Bozen hat kürzlich ans Licht gebracht, dass diese Förderschiene vor allem Kleinunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern unzureichend bekannt ist. „Dabei zeigt die gestaffelte Förderung, dass vor allem kleine Unternehmen eine im Verhältnis zu ihren Gesamtkosten hohe Förderung erhalten“, unterstreicht Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Arno Kompatscher. Der Beschluss der Landesregierung vom 21. Juni 2016 sieht nämlich eine Obergrenze für förderwürdige Ausgaben von 100.000 Euro für Kleinunternehmen und 150.000 Euro für Mittel- und Großunternehmen mit jeweils mehr als 50 beziehungsweise 250 Mitarbeitern aufwärts. „Wir möchten Unternehmen dazu animieren und sie dabei unterstützen, ihre Produktions- und Ablaufprozesse zu analysieren, um in Zukunft noch wettbewerbsfähiger zu werden“, betont Landeshauptmann Kompatscher.

Zwei Beispiele abgeschlossener Förderungen
Loacker Remedia, das Neumarkter pharmazeutische Unternehmen mit zirka 100 Mitarbeitern, das sich seit kurzer Zeit Schwabe Pharma Italia nennt, hat beispielsweise gleich im letzten Herbst für zwei Fortbildungen angesucht: eine, um die Effizienz der Mitarbeiter in einem seiner Tätigkeitsbereiche zu erhöhen, die andere, um die Englischkenntnisse seiner Mitarbeiter zu verbessern. Auf diese Weise könnten diese besser in der Unternehmenssprache des global agierenden Mutterkonzerns in Karlsruhe kommunizieren. Das Ansuchen sei sehr unbürokratisch, heißt es aus der Unternehmensleitung, und eine wertvolle Förderung, die in allen Unternehmensbereichen zum Tragen käme.
Marilena Righi, Inhaberin des Handelsbetriebes Pool Market Righi, Auer, hat im vergangenen Jahr einen Zuschuss für einen Französischkurs erhalten. Schon bislang belieferte sie eine Reihe französischer Kunden, so dass sie beschloss, ihr Zubehör für Schwimmbäder auf einer einschlägigen Messe in Lyon anzubieten. „Bis dato reichten mir für den E-Mail-Verkehr meine Grundkenntnisse und ein paar technische Hilfsmittel. Doch um auf einer Messe Rede und Antwort zu stehen, brauchte ich mehr. Nach dem Kurs habe ich mich sicherer gefühlt – und die Messe ist gut gelaufen“, sagt Righi, die in dieser Hinsicht diese Förderschiene weiter nutzen möchte.
Die Landesabteilung Wirtschaft bezuschusst Beratung, Ausbildung und Wissensvermittlung; Zielgruppe sind Unternehmen in den Sektoren Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistung tätig und im Handelsregister der Handelskammer Bozen eingetragen sind sowie Freiberufler und Selbstständige, die in Südtirol eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben. Es kann sich um externe wie interne berufliche Weiterbildung von Mitarbeitern oder Inhabern handeln. Zur Förderung zugelassen sind ebenso Honorare für Berater und Forschungseinrichtungen oder für Analysen und Studien. Innerhalb 30. September eines jeden Jahres und vor Beginn des Vorhabens können Unternehmen ihre Förderanträge einreichen. Weitere Infos gibt es auf den Webseiten der Abteilung Wirtschaft.
„Der heutige Arbeitsmarkt ist geprägt von stetigem Wandel. Die Mitarbeiterschulung stellt deshalb eine wichtige Investition dar“, sagt die zuständige Abteilungsdirektorin, Manuela Defant. „Es kommt mehr Wissen und Know-how ins Unternehmen. Dies steigert Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterbindung. Gerade Kleinunternehmen oder solche, die ihren Standort in peripheren Gebieten haben, sollten diese Förderschiene nutzen, um ihre Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen.“ (mgp)