Die Postzustellung wird italienweit eingeschränkt. In Südtirol greift die Einschränkung wegen des Abkommens vom 5. April 2017 nicht.
Die italienische Post schränkt mit 5. November ihre Zustellungsdienste italienweit drastisch ein: In 500 Gemeinden und zwölf Regionen, darunter auch das Trentino, kommt der Postbote nur mehr an jedem zweiten Tag. Die italienische Postgesellschaft setzt damit schrittweise einen Beschluss der gesamtstaatlichen Aufsichtsbehörde für das Kommunikationswesen AGCOM um, das für Gemeinden mit 200 Einwohnern pro Quadratkilometer die Postzustellung nur mehr an alternierenden Tagen vorsieht. Diese alternierende Postzustellung ist auch für Südtirol vorgesehen: Betroffen sind 26 Gemeinden in der östlichen Landeshälfte, also im Puster- und Gadertal.
„Soweit wird es aber nicht kommen“, betonte heute (31. Oktober) nach der Sitzung der Landesregierung Landeshauptmann Arno Kompatscher, „da für Südtirol die Vereinbarung greift, die am 5. April 2017 zwischen dem Land Südtirol und der Gesellschaft Poste Italiane unterzeichnet worden ist. Somit wird die Post, vor allem was die Verlagsprodukte anbelangt, auch weiterhin täglich zugestellt. Hinzu kommt außerdem die im Vertrag vorgesehene zusätzliche Zustellung am Samstag.“ Der Landeshauptmann erinnerte daran, dass das Land in der Vereinbarung mit der Post zusätzliche Finanzmittel bereit gestellt habe, diese würden aber nur fließen, wenn auch die vereinbarten Leistungen gewährleistet sind.
Zur Verbesserung des Zustellungsdienstes in Südtirol dürfte auch die jüngste Stellenausschreibung der Post beitragen, über die Südtirol-weit 25 Postboten neu eingestellt werden sollen. Das Land hat gemeinsam mit verschiedenen Verbänden die Personalsuche unterstützt, da die italienische Post in der Vergangenheit oft Schwierigkeiten hatte, für das ländliche Gebiet in Südtirol Interessenten zu finden. Die Post ihrerseits, hat die Auswahlkriterien geändert, um die Personalsuche zu erleichtern. „80 Bewerberinnen und Bewerber haben sich schon gemeldet und durchlaufen derzeit das Auswahlverfahren“, berichtete heute der Landeshauptmann. Bis Mitte November besteht weiterhin die Möglichkeit, sich um eine Stelle als Postbote zu bewerben.
Neues, zusätzliches Personal wird die Postverwaltung auch einstellen, um das Verteilungszentrum in Bozen eröffnen zu können, das mit Beginn 2018 seinen Betrieb aufnehmen soll. „Vorgesehen sind 20 neue Stellen“, informiert Landeshauptmann Kompatscher. Die Errichtung oder Wiedererrichtung eines Postverteilungszentrums in Bozen ist ebenfalls im Abkommen Post-Land vom 5. April dieses Jahres vorgesehen. Derzeit werde auf Hochtouren gearbeitet, sagte Landeshauptmann Kompatscher. Neben den technischen Aspekten spiele dabei die Ernennung eines neuen, für die Postverteilung zuständigen Direktors eine wichtige Rolle. (jw)