Fotoausstellung über spanischen Bürgerkrieg im Stadtmuseum

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Fotoausstellung über spanischen Bürgerkrieg im Stadtmuseum

Am 17. November wird in der Stadtgalerie Bozen die Fotoausstellung „Fu la Spagna! Der faschistische Blick auf den Spanischen Bürgerkrieg“ eröffnet.

Die von Andrea Di Michele (Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen) und Daniela Aronica (Universitat de Barcelona) kuratierte Ausstellung wurde 2016 im Museu d’Història de Catalunya in Barcellona gezeigt. Die Zusammenarbeit zwischen dem Südtiroler Landesarchiv, der Gemeinde Bozen und der Freien Universität Bozen ermöglicht es nun, die Ausstellung „Fu la Spagna! Der faschistische Blick auf den Spanischen Bürgerkrieg“ anlässlich der 80 Jahre seit Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges in Bozen zu zeigen.
Die Ausstellung zeigt erstmals die verschiedenen Perspektiven auf, die der Faschismus im Zusammenhang mit der militärischen Intervention propagierte. Die Unterstützung, die Mussolini Franco und den Putschisten zukommen ließ, war für den militärischen Ausgang des Bürgerkrieges entscheidend. Das faschistische Regime stellte Kampfflugzeuge, Schiffe, Waffen und insgesamt rund 80.000 Söldner zur Verfügung, deren größter Teil nach und nach in den auch aus Schwarzhemden bestehenden „Corpo Truppe Volontarie“ (Freiwilligenverbände) eingereiht wurde.
Intensive Archiv- und Bibliotheksrecherchen liegen der Ausstellung zugrunde, wobei insgesamt rund 20.000 Fotografien gesichtet wurden, von denen letztlich 300 in der Ausstellung – aufgeteilt auf drei farblich gekennzeichnete Themenbereiche – gezeigt werden. Es handelt sich einerseits um Fotos aus der italienischen Bildpresse (grün), zum anderen um private Aufnahmen einzelner Legionäre (weiß) und schließlich um Bilder, die von Mitarbeitern politischer oder militärischer Behörden angefertigt und in den Behördenarchiven verwahrt wurden (rot). Die drei Leitfarben, welche die verschiedenen Perspektiven verdeutlichen sollen, ergeben die italienische Trikolore. Auf diese Weise wird ein komplexes Bild unterschiedlichster Sichtweisen und Darstellungsformen des Bürgerkrieges gezeichnet – von der Propagandamaschinerie über die beteiligten Soldaten hin zu den italienischen Behörden. Die drei Facetten sind nicht immer deckungsgleich, ein vergleichender Blick erlaubt es, das näher zu beleuchten, was nicht gezeigt oder etwa auch besonders in den Mittelpunkt gerückt wurde. Viele der privaten Aufnahmen stammen aus regionalen Archiven, in erster Linie aus dem Südtiroler Landesarchiv.
Die Ausstellung beruht auf zwei parallel geführten und einander ergänzenden Erzählparcours, die zum einen chronologisch, zum anderen thematisch angeordnet sind. Ersterer konzentriert sich auf die verschiedenen Phasen des Krieges unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der italienischen Militärintervention, letzterer dagegen bietet eine Auswahl von Themen, die in der faschistischen Konstruktion des Krieges eine Rolle spielten.
Die Ausstellung wird vom 18. November 2017 bis zum 14. Jänner 2018 an der Stadtgalerie Bozen am Dominikanerplatz gezeigt. Öffnungszeiten: täglich (außer Montag) von 10 bis 12.30 und von 15.30 bis 19 Uhr. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitkatalog in deutscher und italienischer Sprache. Eröffnet wird die Ausstellung am 17. November 2017 um 18 Uhr an der Stadtgalerie Bozen im Beisein des Landesrats für Denkmalpflege, Florian Mussner, des Bozner Stadtrats für Soziales, Kultur und Vermögen, Sandro Repetto, sowie des Rektor der Freien Universität Bozen, Paolo Lugli, eröffnet. Kurator Andrea Di Michele wird in die Ausstellung einführen. (LPA)