Bildungslandesrat Philipp Achammer hat 14 weiblichen und 38 männlichen Fachkräften aus Handwerk und Gastronomie ihre Meisterdiplome überreicht.
Der nunmehrige Tischlermeister Stefan Gampenrieder ist froh, damals vor rund drei Jahren die Gelegenheit beim Schopf gepackt zu haben: „Ich hatte vom Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildungen einen Brief bekommen. Darin lud man mich ein, die Meisterausbildung ins Auge zu fassen“, sagt der 24 Jahre junge Rittner, der so nur zwei Jahre nach seiner Gesellenprüfung mit der Meisterausbildung begann. „Ich dachte, es ist der ideale Moment, da ich noch keine Familie habe. Denn diese knapp drei Jahre waren sehr intensiv – von meiner Freizeit war nicht mehr viel übrig“, erzählt Gampenrieder. Sein Arbeitgeber habe sein Engagement auch wertgeschätzt: „Noch während der Ausbildung habe ich die Verantwortung für komplette Projekte übertragen bekommen – und damit auch für Kollegen, die mit am Projekt arbeiteten.“ Für den jungen Tischler ist nun der Moment reif, um einen eigenen Betrieb zu gründen, Anfang bis Mitte 2018 möchte er seinen Plan umsetzen. „Schließlich habe ich in der Meisterausbildung einiges an Betriebsführung und Organisation gelernt – diese Kenntnisse möchte ich nun gern einsetzen“, erklärt er. Wie Gampenrieder dürfen weitere 51 Fachkräfte aus Handwerk und Gastronomie nun den Titel Meister tragen, 14 davon sind Frauen. Am heutigen Freitagabend, 24. November, überreichte ihnen Landesrat Philipp Achammer im Rahmen einer Feier an der Landesberufsschule für Handwerk und Industrie in Bozen den Meisterbrief. Geladen hatte das Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung. Unter den Ehrengästen befanden sich lvh-Präsident Gert Lanz und Köcheverbands-Chef Reinhard Steger. Mit dabei waren auch der Direktor des Bereiches deutsche Berufsbildung, Gustav Tschenett, Berufsschuldirektoren und Vertreter der Berufsgemeinschaften. Die Meisterinnen und Meister haben eine mehrjährige, anspruchsvolle und berufsbegleitende Ausbildung mit 1000 und mehr Stunden hinter sich – in Unternehmensführung, Berufspädagogik, Fachtheorie und Fachpraxis. Bei der abschließenden Prüfung muss fachliches Können in Theorie und Praxis ebenso unter Beweis gestellt werden wie Know-how in Sachen Unternehmensführung und die Ausbildung von Lehrlingen. Es ist dies die höchste berufliche Qualifikation in Südtirol. Neben Küchenmeistern sowie Restaurant- und Barmeistern sind nun Fachkräfte in 15 handwerklichen Berufen Meister ihres Fachs, vom Glaser oder Holzbildhauer über den Kommunikationstechniker bis hin zum Konditor, Molkereifachmann oder Schlosser. „Der Meisterbrief ist ein Gütesiegel für fachliche Qualifikation“, sagte Landesrat Philipp Achammer in seiner Festrede. Die hervorragend ausgebildeten Meister seien das Rückgrat der Klein- und Mittelbetriebe im Handwerk und Gastgewerbe in Südtirol. „Es braucht mehr denn je Vorbilder für die Berufsausbildung. Sie brauchen aber ebenso ein mehr an Anerkennung“, betonte der Landesrat. Informationen zu den Meisterkursen und -prüfungen erteilt das Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung (Tel. 0471 416980, E-Mail: meisterausbildung@provinz.bz.it). Sie sind außerdem auf der Website www.provinz.bz.it/meister zu finden.
(mgp)