Insgesamt neun Ausgaben begleiten die Eltern von der Schwangerschaft bis zur Pubertät.
Seit 2010 bekommen die Südtiroler Familien Hilfestellung und Information zum Thema Erziehung frei Haus geliefert – von der Schwangerschaft bis zur Pubertät. Mit dem insgesamt 9. Elternbrief, jenem für die Altersgruppe von 7 bis 10 Jahren, ist die Reihe nun komplett. „Die Altersspanne von 7 bis 10 ist eine wichtige. Dass es für sie bisher keinen Ratgeber gab, war eine schmerzliche Lücke, die wir jetzt geschlossen haben“, zeigte sich Familienlandesrätin Waltraud Deeg bei der Vorstellung des Elternbriefes heute (6. Dezember) erfreut und wies darauf hin, wie wichtig die frühzeitige Stärkung der Kompetenz der Eltern etwa für einen entspannten Familienalltag ist.Auf 80 Seiten gibt der neue Elternbrief „Schritt für Schritt größer“ gebündelte Informationen für die Altersphase von 7 bis 10 Jahren. Die Themen reichen von Freundschaften unter Kindern und Beziehungen zu Großeltern, möglichen Schwierigkeiten, die beim Lernen auftauchen können, bis hin zum Philosophieren und Sinnieren mit Kindern „über Gott und die Welt“. Helga Mock, in der Familienagentur des Landes für das Projekt Elternbriefe zuständig, griff drei Themen des Briefes exemplarisch heraus. „Im Alter von 7 bis 10 Jahren werden die Kinder immer selbständiger“, sagte sie, viele von ihnen seien beispielsweise mit dem Fahrrad unterwegs. Eltern finden in dieser Ausgabe deshalb auch Informationen dazu, wie Kinder lernen, gut und sicher alleine auf dem Fahrrad unterwegs zu sein. Eine weitere Frage, die sich viele Eltern stellen: Wie soll ich umgehen mit Fernsehen, Computer, Smartphone? Darf ein Grundschulkind schon ein eigenes Handy haben? Auch dazu hat sich die Elternbriefe-Redaktion, die sich aus Pädagoginnen und Psychologinnen zusammensetzt, Gedanken gemacht. „Außerdem ist es für Kinder wichtig, dass sie auch Zeit für das Nichtstun und für ihre Hobbys haben“, sagte die Pädagogin. „Ziel der Elternbriefe ist es, dass die Eltern ihre Kinder besser verstehen“, sagte Gudrun Schmid, die 2009 die Idee für die Reihe hatte. Seither haben die Elternbriefe mehr als 27.000 Mütter und Väter erreicht, jeden Monat gibt es rund 240 Neuanmeldungen, davon zwei Dritte für die deutschsprachigen und ein Drittel für die italienischsprachigen Elternbriefe. Als „gutes Beispiel im Bereich der Elternbildung“ konnten sie 2015 auch beim Wettbewerb „Premio Persona e Comunità“ in Turin punkten. „Und, was besonders wichtig ist: Die Eltern haben diese Briefe angenommen, wir haben sehr viele positive Rückmeldungen von ihnen bekommen“, so Schmid. Insgesamt gibt es jetzt also neun Elternbriefe, acht von der Schwangerschaft bis zu 10 Jahren, einen für Jugendliche. Alle Elternbriefe sind hier abrufbar und stehen zum Download bereit. (ep)