Um den Wünschen und Ansprüchen der Mitglieder, Einheimischen und Feriengäste auch in Zukunft gerecht zu werden, hat der Tourismusverein von Algund binnen weniger Monate seine in die Jahre gekommenen Räumlichkeiten erneuert, zum Teil erweitert und multimedial aufgerüstet.
Der Ende der 1950er Jahre gegründete Verschönerungsverein von Algund wurde bis Februar 1993 als öffentliches Fremdenverkehrsamt geführt und erst im März 1993 in einen privaten Verein ohne Gewinnabsicht umgewandelt, der seitdem den Richtlinien und Gesetzen des Landes im Bereich Fremdenverkehr unterstellt ist. Zunächst im Gebäude von Sport Franz untergebracht, zog der Tourismusverein im Jahr 1981 in die eigenen Mauern im Thalguterhaus, um dort seiner Tätigkeit nachzukommen. Das Tourismusbüro war von Anbeginn bestrebt seinen Mitgliedern, den zahlreichen Urlaubsgästen und den Einheimischen stets als aktive Informations- und Servicestelle zur Seite zu stehen. Allmählich kamen weitere Tätigkeiten wie die Förderung und Durchführung von Veranstaltungen sowie zusätzliche Initiativen von touristischem Interesse hinzu. Gemäß den Anforderungen der Zeit kamen auch noch die Entwicklung neuer Produkte, deren Koordination und auch zahlreiche Marketinginitiativen hinzu.
Wie uns Stephan Felderer, seit 2007 Geschäftsführer des Tourismusbüros von Algund berichtet, zählt der Tourismusverein derzeit 196 Mitgliedsbetriebe, zu denen neben den Beherbergungsbetrieben auch Gastronomie- und Handelsbetriebe sowie Dienstleistungsbetriebe und andere Unternehmen zählen. Um all den Anforderungen der Mitglieder und der Gäste nachzukommen, beschäftigt das Tourismusbüro 10 Mitarbeiter, von denen allerdings 6 in Teilzeit angestellt sind. Zusätzlich kümmert sich ein Wegarbeiter während der Saison um die Pflege des Wegenetzes. Der starke Fremdenzustrom, die neuen technologischen Möglichkeiten und die zahlreichen touristischen Angebote in Algund und den Nachbargemeinden haben den Tourismusverein vor 2 Jahren bewogen, eine Erweiterung, Adaptierung und Modernisierung sowohl der Räume für die Verwaltung als auch für den Kundenbereich in Erwägung zu ziehen.
Herr Felderer, wann wurde die Erweiterung bzw. der Umbau beschlossen und wer hat die Arbeiten schlussendlich durchgeführt?
Stephan Felderer: Nach anfänglichen Problemen bezüglich Erweiterung im Bereich der ehemaligen Bar des Vereinshauses konnte im Jahr 2016 das endgültige Bauprojekt von Ing. Luciano Larentis in der Gemeinde eingereicht werden. Im Herbst 2016 wurde dann die Baukonzession erteilt und so konnte in der Folge das Unternehmen Dreika AG aus Bozen mit den Arbeiten beginnen. Die eigentlichen Arbeiten dauerten somit von November 2016 bis März 2017 an. Nach der schlüsselfertigen Übergabe im März durch die Firma Dreika aus Bozen konnte noch im selben Monat mit den Mitgliedern und Vertretern der Gemeinde die Einweihung der neuen Räumlichkeiten offiziell gefeiert werden. Der Kostenpunkt für das schlüsselfertige Projekt belief sich auf rund 720.000 Euro, zusätzlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Die Finanzierung wurde über ein Darlehen mit einer Laufzeit von 15 Jahren vereinbart, und auch das Land hat uns Beiträge für den Umbau, die Einrichtung und die Technik zugesichert. Neben den verschiedenen lokalen Handwerksbetrieben waren bei uns auch LTS – der Landesverband der Tourismusorganisationen Südtirols sowie ACS aus Brixen für die zahlreichen technologischen Aspekte und Arbeiten eingebunden.
Welche wesentlichen Neuerungen fallen direkt beim Betreten des neuen Kundenbereiches auf?
Der Schalterraum wurde so umgestaltet, dass der große Auskunftsschalter rechts vom Eingang für Erstinformationen und die Zimmervermittlung zuständig ist. In den neuen Räumlichkeiten zur linken Seite des Haupteinganges ist zusätzlich zu verschiedenen Büros und einem Informationsschalter auch ein großer multimedialer Bereich untergebracht. Große Bildschirme zeigen laufend Filme über die Gemeinde Algund, die Nachbargemeinden und deren Sehenswürdigkeiten. In getrennten, offenen Boxen können über interaktive Fernsehgeräte mit Touch-Funktion zusätzlich Video-Filme, Wander- und Radtouren, gastronomische und touristische Angebote sowie Events, Landkarten und viele andere Sehenswürdigkeiten interaktiv aufgerufen und angesehen werden. Zusätzlich ist jede Box mit entsprechenden Prospekten ausgestattet, die das Informationsangebot vervollständigen. Die anwesenden Mitarbeiterinnen unterstützen dabei fachgerecht die Gäste bei ihren Recherchen. Zudem ist eine eigene Bibliothek mit Fachliteratur vorgesehen, die bis zur nächsten Feriensaison eingerichtet sein wird. Der große Infotainment-Raum verfügt über genügend Sitzgelegenheiten und ein kostenloses WLAN-Netz zum Surfen.
Sind jetzt alle Arbeiten erledigt und kann die neue Fremdenverkehrssaison bald anlaufen?
Ohne weiteres, auch wenn im oberen Stockwerk die Arbeiten für das neue Direktionsbüro und einen kleinen Sitzungssaal noch nicht ganz abgeschlossen sind. Für die Vorstandssitzungen des Tourismusvereins kann nach wie vor der Sitzungsraum des Vereinshauses genutzt werden.
Herr Georg Reinthaler, Präsident des Algunder Tourismusvereins, nennt uns ein paar Zahlen und Fakten zum Algunder Fremdenverkehr. Die Gemeinde Algund zählt knapp 5000 Einwohner und verfügt über 3300 Gästebetten. Mir scheint daher Algund als Tourismusziel sehr gut positioniert. Auch die Anzahl der Nächtigungen, die sich in den letzten Jahren auf rund 600.000 eingependelt hat, ist für unser Gemeindegebiet beachtenswert.
Algund hat das Glück, reich an optimalen Voraussetzungen für einen guten Fremdenverkehr zu sein. Dazu zählen das gemäßigte Mikroklima, das uns durch die geschützte Lage im Meraner Talkessel das ganze Jahr über angenehme Temperaturen beschert, das viele Grün der Obstwiesen und der Wälder an den Hängen des Naturparks Texelgruppe, die botanische Diversität und die unzähligen Ausflugsmöglichkeiten in der näheren und weiteren Umgebung von 300 bis zu 3000 Höhenmetern. Das Gartendorf Algund ist sich seiner bevorzugten Rolle bewusst und versucht, gerade durch Institutionen wie das Tourismusbüro seinen Gästen auch über die Dorfgrenzen hinaus interessante und abwechslungsreiche Angebote im Bereich Natur, Kultur und Veranstaltungen anzubieten. Zudem wirbt das Tourismusbüro für die Algunder Feriengäste mit der Gästekarte „AlgundCard“, die als Eintrittskarte in ein unvergleichliches Urlaubserlebnis konzipiert wurde. Algund ist eine äußerst vielseitige Gemeinde, die auch in der Gastronomie eine bedeutende Rolle spielt.
Die verschiedenen Aktivitäten und Angebote stehen unseren Gästen und den Einheimischen das ganze Jahr über zur Verfügung. Prospekte und Detailinformationen können über unsere Webseite im Internet oder an unseren Schaltern bei unseren freundlichen Mitarbeiterinnen in Erfahrung gebracht bzw. angefordert werden. Dazu tragen auch unsere kundenfreundlichen Öffnungszeiten im Sommer von März bis Anfang November sowie in den Wintermonaten bei.
von Wilfried Mayr