Eurocenter und Industriezone Lana

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Eurocenter und Industriezone Lana

Die direkte Anbindung an die Schnellstraße MeBo macht die Industriezone Lana zu einem besonders attraktiven Wirtschaftsstandort. Um etwas mehr über die Gewerbezone zu erfahren, sprachen wir mit der Lananer Gemeindereferentin Pamela Rungg Schötzer.

Wie ist die Industriezone Lana entstanden?

Gemeinderätin Pamela Rungg Schötzer

Aufgrund mehrerer strategisch-­politischer Entscheidungen wurde das Gewerbegebiet um die Falschauermündung in die Etsch 1974 zur neuen Industriezone in Landesinteresse. Das bedeutet, dass die Gemeinde Lana zwar die Befugnis über die Zone behalten hat, das Land Südtirol sich jedoch ein Mitspracherecht verschafft, um über die Zukunft der Industriezone mitbestimmen zu können.

Was macht die Industriezone Lana für Unternehmen so attraktiv?
Besonders attraktiv ist die Industriezone aufgrund ihrer Lage und der direkten Anbindung an die Schnellstraße MeBo. Außerdem werden nächstes Jahr an den Ein- und Ausfahrten zwei neue Turbokreisel die Verkehrslage verbessern und die Erreichbarkeit optimieren.

Wie sieht die Wirtschaft in der Industriezone aus?
Wir finden in der Industriezone Lana einen bunten Mix aus Groß- und Kleinbetrieben. Die wirtschaftlich stärksten Branchen sind die Industrie, der Handel, das Handwerk sowie die Dienstleistung. Einige internationale Vorzeigebetriebe, die mit einer Niederlassung in der Industriezone vertreten sind, sind Doppelmayr, Develery, Iprona oder das Unternehmen SCA, besser bekannt als Biopack. Wir beschäftigen in der Industriezone rund 1500 Mitarbeiter, die vor allem aus Lana oder den umliegenden Gemeinden kommen.

Welches gastronomische Angebot bietet der Standort?
Als Gemeinde freut es uns besonders dort einen funktionierenden Mensabetrieb anbieten zu können. Der Betrieb wird in Form einer Genossenschaft verwaltet und verköstigt täglich bis zu 700 Gäste. Weiters befinden sich in der Industriezone auch ein Bistro, eine Bar im Eurocenter sowie ein weiterer Gastronomiebetrieb in der naheliegenden Sportzone „Lanarena“.

Auch das Freizeitangebot kann sich in der Industriezone sehen lassen. Erzählen Sie uns davon!
Unmittelbar in der Industriezone befindet sich die überdachte Sport­zone „Lanarena“ mit mehreren Tennisplätzen. Der Sonderboden der Sportanlage erlaubt es sogar Rollstuhlfahrern, die Anlage zu benutzen.
In den unteren Räumen der „Lanarena“ befinden sich neben einer Speed-Tennisanlage auch die Räumlichkeiten eines Yoseikan Budo Vereins, des Vereins zur Förderung der Zirkuskunst „Animativa“ sowie eines lokalen Fitnesscenters. Neben dem Gebäude der „Lanarena“ befindet sich der Reitpark Lana, der seit letztem Winter unter neu­er Führung steht.
Auch er wird sehr gut genutzt und bietet sogar eine kleine Trainingsanlage. Außerdem befinden sich in unmittelbarer Nähe auch noch ein kleiner Schießstand sowie ein Hun­detrainingsplatz.

Die Industriezone kam durch die  Verteilung der „Bozner“ Flüchtlinge vor einer Weile in die Medien.
Nachdem die Firma „Tappeiner“ ihren Firmensitz in der Industriezone aufgegeben hat, stand das Betriebsgebäude längere Zeit leer. Aus privater Initiative hatte sich der Unternehmer Herr Tappeiner daraufhin an die Landesverwaltung gewandt, um das Gebäude zu einer Unterkunft für Asylbewerber umzugestalten. Unter dem Namen „Haus Henry“ beherbergt die Einrichtung nun seit August 45 junge Männer, die vom Auffangzentrum in Bozen nach Lana gekommen sind. Verwaltet wird die Unterkunft vom Italienischen Roten Kreuz. Hier bekommen die jungen Männer, in fünf Gruppen unterteilt, Sprach­unterricht auf Deutsch oder Italienisch und absolvieren verschiedene Arbeitssicherheitskurse. Fünf der Asylbewerber konnten mittlerweile in das Berufsleben eingegliedert werden. Die jungen Männer werden zurzeit noch ganz bewusst von der Bevölkerung abgeschirmt, damit sie ihre traumatischen Erlebnisse auf der Reise nach Europa verarbeiten können. In Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen im „Haus Henry“ haben wir bisweilen gute Erfahrungen gemacht, deshalb planen wir für das nächste Jahr auch einen Tag der Offenen Tür.

Gegenüber dem Haus Henry befindet sich das Eurocenter. Es gibt dort viele Dienstleister. Was macht das Eurocenter so besonders?

Nachdem sich das Eurocenter zum Mittelpunkt der Dienstleister etabliert hat, wurde es 2012 auch zum Zentrum für zeitgenössische Kunst. Auslöser war die Verwirklichung der „Kunsthalle West“ in der obersten Etage des Eurocenters. Von Ulrich Egger, Nicole Alber, Erwin Seppi und Arnold Mario Dall’O werden seither immer wieder Vernissagen und Ausstellungen zeitgenössischer Künstler veranstaltet. Vergangenen Sommer präsentierte sich hier auch der Lananer Ausnahmekünstler Michael Höllrigl mit seiner Ausstellung zum Thema „Verwandlung/Metamorphosis“.

Was gibt es in der Industriezone sonst noch zu erleben?
Für alle Rallye-Fans ist der traditionelle Autoslalom am 1. Mai ein Pflichttermin. Neben einigen Wettrennen im Slalom bietet die Veranstaltung auch eine Gelegenheit, Kinder und Jugendliche auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Auch 2018 wird der Autoslalom wieder in der Industriezone stattfinden. Die Veranstaltung ist allemal einen Besuch wert.

von Philipp Genetti