Landesregierung diskutiert Umsetzungsstand des Landesgesundheitsplans

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Landesregierung diskutiert Umsetzungsstand des Landesgesundheitsplans

Positive Zwischenbilanz nach einem Jahr: Maßnahmen in der Prävention, in der wohnortnahen Versorgung und der Zusammenarbeit der Krankenhäuser gesetzt.

Die alternde Bevölkerung, die Zunahme chronischer Erkrankungen, die Entwicklung der Medizin, der Fachkräftemangel, die geänderten Erwartungen der Menschen und veränderte rechtliche Rahmenbedingungen – vor diesem Hintergrund hat die Landesregierung vor etwas mehr als einem Jahr den neuen Landesgesundheitsplan 2016-2020 verabschiedet, um die Gesundheitsversorgung in Südtirol zukunftsfit zu machen. Sofort nach Verabschiedung des Plans haben das Landesgesundheitsressort und der Sanitätsbetrieb gemeinsam einen Zeitplan für die Maßnahmen definiert, mit denen die Ziele des Landesgesundheitsplans erreicht werden können. Wie im Plan vorgesehen, wurde im Gesundheitsressort auch eine Steuerungsgruppe eingesetzt, die die Umsetzung der Maßnahmen überwacht. Heute (16. Jänner) berichtete Gesundheitslandesrätin Martha Stocker der Landesregierung über den Stand der Umsetzung. Und ihre Zwischenbilanz fiel durchaus positiv aus: „Der Plan ist auf fünf Jahre ausgelegt, und wir konnten schon im ersten Jahr rund ein Fünftel der Maßnahmen umsetzen, aufgeteilt auf alle Säulen der Gesundheitsversorgung, nämlich auf Prävention, wohnortnahe Versorgung und Akutversorgung.“
Im Bereich der Prävention und Gesundheitsvorsorge wurden die Projekte „Stil ändern – Evviva“ und „Bewegung auf Rezept“ gestartet, die die Menschen dazu motivieren sollen, aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun, damit sie lange fit und aktiv bleiben und sich eine hohe Lebensqualität auch im Alter erhalten.
Im Bereich der wohnortnahen Gesundheitsversorgung konnte der Landeszusatzvertrag mit den Hausärzten abgeschlossen werden, der durch eine eng vernetzte Zusammenarbeit eine längere Öffnungszeit der Praxen bringen wird. Ein wichtiger Schritt wurde darüber hinaus mit der Ausarbeitung des neuen Betreuungspfades „Rund um die Geburt“ gesetzt, der es ermöglicht, dass Frauen im ganzen Land unter besonderer Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und unter Miteinbeziehung von Hebammen betreut werden. Was die Pflege zuhause betrifft, so wird diese durch die Familienkrankenpflege ergänzt. Ein Pilotprojekt ist im Unterland gestartet. Anlaufstellen für Pflege und Betreuung wurden in allen Sprengeln des Landes eingerichtet.
Im Bereich Akutversorgung wurde für die Notfallversorgung mit dem Start der Tagesrandflüge für die Flugrettung ein wichtiger Schritt gesetzt, die Neuorganisation der Notaufnahmen wurde gestartet. Auch die Verbesserung der Zusammenarbeit der Krankenhäuser nach dem Prinzip „Ein Krankenhaus mit zwei Standorten“ gehe Schritt für Schritt voran. Die Hospitalisierungsraten im akuten Bereich, also die Tage, an denen Patienten stationär in den Krankenhausabteilungen aufgenommen werden, sind in allen Gesundheitsbezirken rückläufig. Grund dafür sind die Erweiterung der Postakutbetten und die Einführung der Übergangsbetten, in denen die Menschen in der Zeit der Genesung bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus betreut werden.
„Wie erwartet ist auch die Anzahl der fachärztlichen Leistungen wiederum leicht angestiegen. Hier setzen wir einerseits darauf, die ambulatoriale Betreuung wohnortnah in den Gesundheitssprengeln auszubauen; mit der Schaffung von verschiedenen Vertragsformen wird es uns andererseits auch gelingen, das medizinische Personal zu gewinnen, damit wir nicht nur die Dienste sichern, sondern auch die Wartezeiten für Facharztvisiten abbauen können“, erklärte Stocker. Dazu komme, dass die Ausgabenentwicklung – wie erhofft – durch bereits gesetzte Maßnahmen gedämpft werden konnte.
„Der Landesgesundheitsplan 2016-2020 ist eine sehr ambitionierte Vorgabe. Für die Umsetzung wird es den veranschlagten Zeitraum von fünf Jahren sicher brauchen“, sagte die Landesrätin. Es gelte, den eingeschlagenen Weg und die Strategie in den kommenden Jahren konsequent weiterzuverfolgen. Gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den lokalen Partnern in der Gesundheitsversorgung.

(ep)