Was hat Angst mit Vertrauen zu tun?
Wenn man Angst hat, dann ist man von diesem heftigen Gefühl vereinnahmt und es fehlen Vertrauen und Zuversicht. Das Fördern von Vertrauen kann somit zur Verminderung des Angstgefühls führen. Dies kann durch die Beschaffung relevanter Informationen, dem Anreichern von Wissen für Angstauslöser und Ängste im Allgemeinen, dem Erlernen von Beruhigungsmethoden und dem Erlernen zusätzlicher Fertigkeiten, die es einem ermöglichen, mit einer Bedrohung und den einhergehenden Konsequenzen umzugehen, erfolgen.
Ängste sind sehr vielfältig und jeder Mensch kann viele verschiedene Ängste in unterschiedlicher Ausprägung haben. Grundlegend kann man sagen, dass die Angst ein positives und überlebenswichtiges Gefühl ist, das den Menschen vor Gefahren warnt und zur Überwindung einer bedrohlichen Situation anregt.
Wenn eine Angst jedoch ausufert und beginnt, den Alltag eines Menschen zu beeinträchtigen, spricht man von einer Angststörung. In diesem Falle verliert die Angst ihre schützende Funktion. Die Ängste werden in gerichtete Angststörungen, die sich auf bestimmte Objekte oder Situationen beziehen, und ungerichtete Angststörungen, wie einer Panikattacke, unterteilt. Eine rationale Angst ist meist nicht leicht von einer irrationalen Angst zu unterscheiden, da für den, der die Angst erlebt, jede Angst real und wahrhaft ist. Das Beantworten folgender Fragen kann einem Betroffenen helfen, selbst eine Unterscheidung zu treffen und gleichzeitig anregen, die Bedrohung und die Möglichkeiten, mit dieser umzugehen, besser einzuschätzen. Ist die Angst begründet? Wie groß ist die Bedrohung tatsächlich? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit des Eintretens des Befürchteten? Welche Möglichkeiten und Fähigkeiten habe ich, mit der Bedrohung umzugehen? Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen kann zu einer Reduzierung der Angst führen, indem man sich die gewonnenen Einsichten über Bedrohung, Folgen und Möglichkeiten, mit diesen umzugehen, bewusst macht und bei Bedarf Handlungen unternimmt, sich von der Bedrohung zu entfernen.
von Martina Pixner, Psychologin