Marling – In der Ortsmitte von Marling, wo vor 2000 Jahren eine römische Siedlung war, dann Obstwiesen das Dorfbild lange Zeit prägten, ist nun eine moderne Siedlung enstanden.
Das als „Dorfanger“ bekannte Grundstück war die erste Wohnbauzone, die von der Gemeindeverwaltung als solche ausgewiesen wurde. Während im nördlichen Teil des Grundstückes Häuser des geförderten Wohnbaues entstanden, übernahm die AIMO Immobilien Ges.m.b.H. aus dem Sarntal die Planung und Verwirklichung der weiter südlich, auf zwei Ebenen gelegenen, privaten Wohnhäuser entlang der Alois Kneissl Straße.
Da die gesamte Zone vom Bodendenkmalamt vor Baubeginn überprüft werden musste, da bereits vermutet wurde, dass unter den Erdschichten der Obstwiese alte römische Mauerreste vergraben sein könnten, zogen sich die Aushubarbeiten in die Länge. Neben Mauerresten, die genau so ausgerichtet waren wie die Grundrisse der neuen zu errichtenden Gebäude, wurden auch Münzen und andere antike Gegenstände gefunden. Nach Katalogisierung derselben und fotografischer Dokumentation der Mauerreste konnte schließlich mit den Arbeiten begonnen werden.
Ursprünglich waren 6 Gebäude geplant, für die bereits im Dezember 2015 die erste Baukonzession erteilt wurde. Sukzessive kamen zwischen 2016 und 2017 weitere Baukonzessionen für 5 zusätzliche Gebäude hinzu, sodass in der freien Wohnbauzone insgesamt 11 Wohnhäuser verwirklicht werden konnten. Aufgrund der großen Nachfrage konnten bereits alle Wohneinheiten vom Plan weg verkauft werden.
Für die Planung sowie für die Bauleitung konnte AIMO Immobilien den Architekten Bernhard Kieser vom Architekturbüro Kieser & Partner aus Bozen gewinnen.
Die eigentlichen Bauarbeiten wurden von AIMO – Teilhaber Moser Bau GmbH gemeinsam mit Trienbacher Bau GmbH, beide aus dem Sarntal, durchgeführt. Für die statischen Berechnungen sowie die Sicherheitskoordination zeichnete die Baubüro-Ingenieurgemeinschaft aus Bozen verantwortlich.
Die Baugesellschaft hat alle Gebäude gemäß Energieeffizienzklasse Klimahaus Standard A Nature errichtet. Dazu gehören auch optimale Lichtwerte, die durch den Einbau von dreifach verglasten Scheiben, großen Glas-Schiebetüren und verglasten Balustraden erzielt werden konnten.
Die beiden zentralen Heizanlagen, die für die 11 Gebäude installiert wurden, werden mit Holzpellets gespeist, wobei jede einzelne Wohnung über einen eigenen Kalorienzähler, autonom regelbare Fußbodenheizungen sowie eigene Thermostaten in jedem Raum verfügt. In den Bädern wurden zudem eigene Handtuchwärmer montiert.
Der Baufirma lag neben einer modernen, gediegenen Bauweise und Funktionalität viel daran, ästhetisch ansehnliche Bauten zu gestalten, damit diese gut ins Marlinger Dorfbild passten. Neben anderen Obliegenheiten bestand die Gemeindeverwaltung darauf, dass im neuen Wohnbauviertel nur an der Zufahrtsstraße Stellplätze vorgesehen sind und die Wohnanlage selbst autofrei bleiben sollte. Die ersten 6 Gebäude, mit insgesamt 40 Wohnungen, wurden bereits im Dezember 2017 den neuen Inhabern überschrieben, die restlichen 30 Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen, mit Nettoflächen zwischen 40 m2 und 140 m2 werden in den kommenden Monaten an die neuen Eigentümer übertragen.
Für die gesamte „Residence Dorfanger“ wurden rund 12.000 m3 oberirdischer sowie beinahe gleich viel unterirdischer Kubatur verbaut, da für 150 Personenautos Garagen und unterirdische Stellplätze errichtet werden mussten, um die autofreie Wohnbauzone verwirklichen zu können.
Die Gebäude selbst bestechen durch ihre unterschiedlichen Strukturen, hellen Fassaden, gläsernen Balustraden, breiten und großen Balkone bzw. Terrassen und die typischen Dachgeschosse. Die Balkone sind mit eigenen Wasserabflüssen versehen, die in die Mauern integriert sind und in die Dachrinnen einmünden.
Die Parterre-Wohnungen verfügen über eigene Gärten. Dadurch erwartet man sich eine optimale Pflege durch die jeweiligen Gartenbesitzer, was dem Gesamteindruck der Wohnanlage sicher zugute kommen wird. Wie bei der Baufirma AIMO üblich, hatten auch in Marling die Käufer die Möglichkeit, ihre Fußböden, Fliesen und Armaturen selbst auszuwählen. Dabei konnten sie für Holzböden bis zu 90 Euro je Quadratmeter und für Fliesen bis zu 65 Euro je Quadratmeter einplanen.
Für die Beleuchtung der hausinternen Bauteile sowie der Außenbereiche wurden einheitliche Beleuchtungskörper vorgesehen, während in den Wohnungen jeder Wohnungsinhaber seine Beleuchtungskörper nach eigenem Geschmack aussuchen konnte.
Das für genaue, pünktliche und qualitativ hochwertige Bauausführungen bekannte Unternehmen AIMO legte auch in Marling großen Wert darauf, dass für die einzelnen Arbeiten fachkundige, heimische Handwerksbetriebe und Firmen sowie hochwertige Materialien zum Einsatz kamen.
Alle Gebäude verfügen über eine herrliche Aussicht aufs Meraner Talbecken, den gegenüberliegenden Tschöggelberg sowie das breite Etschtal. Die heute noch störenden Hochspannungsmasten und -leitungen dürften in absehbarer Zeit verschwinden, zumal die Gemeinde Marling alle erforderlichen bürokratischen Hürden genommen hat und mit TERNA, der Betreibergesellschaft der Hochspannungsleitungen, alle nötigen Vereinbarungen getroffen hat, damit die Starkstromleitungen unterirdisch verlegt werden können. Das Dorfzentrum von Marling kann in wenigen Minuten zu Fuß erreicht werden, und die nahe gelegene Landesstraße, die Bushaltestelle sowie der Bahnhof sichern eine optimale Anbindung ans Straßen- und Schienennetz.
von Wilfried Mayr