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Stilvoll einrichten

Individuelle Inneneinrichtung und Raumfarben geben der Wohnung eine persönliche Note. Durch Umstellungen, frische Farbgebung oder exklusive Beleuchtung kann eine neue Wohnatmosphäre geschaffen werden.

Die eigenen vier Wände sind wie eine schützende Hülle im Leben. Sie sind Zufluchtsort im beruflichen Alltag, Nest der Familie, Betätigungsfeld für Freizeitbeschäftigungen. Wer aber länger in der selben Umgebung lebt, sollte ab und zu aus den alten Mustern ausbrechen und neue Wohnideen ausprobieren. Anregungen dazu kann man beim Schlendern durch ein Einrichtungshaus, beim Besuch eines Raumausstatters oder Wohnberaters, beim Streifzug durch ein Boden- oder Fliesengeschäft, aber auch beim Durchblättern von Wohnmagazinen sammeln.
Vieles, was man dort sieht, ist jedoch nur selten umsetzbar. Die verschiedenen Anregungen können aber trotzdem Anreiz sein, um das eigene Heim behaglicher und l(i)ebenswerter zu gestalten. Wohntrends wechseln von Jahr zu Jahr, doch allen kann man nicht gerecht werden. Vor jeder Veränderung ist eine Bestandsaufnahme sinnvoll.

Die Individualität des Wohnens soll erhalten bleiben!
Der individuelle Charakter einer Wohnung soll unbedingt erhalten bleiben. Ob gekaufte oder geerbte Möbelstücke mit frischer Farbe bearbeitet oder Sessel neu bezogen werden, ob eigene Fotos oder Bilder, selbst bestickte Textilien oder genähte Vorhänge zum Einsatz kommen, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass persönliche Lieblingsstücke erhalten bleiben und Neues nur für das eigene Wohlbefinden geschaffen wird.

Warum nicht neue Farben ausprobieren?
Wem die Einrichtung noch gefällt, der könnte seinen Räumen mit Farben ein neues Gesicht verleihen. Strukturierte Farbmuster, Paneelen oder Tapeten können neue Akzente in einen Wohnraum bringen und diesen sogar größer erscheinen lassen. Warme Farben wie Orange, Rot, Pink und Gelb wirken sehr anregend, sind kräftig und daher in Räumen wie Küche, Flur und Diele gut einsetzbar. Kalte Farben wie Blau, Grün oder Violett wirken eher beruhigend, dämpfen das Sonnenlicht, vergrößern optisch und eignen sich mehr für kleinere Räume.

Mit Kunstlicht eine besondere Atmosphäre schaffen
Eine wesentliche Rolle bei der Einrichtung spielt die Beleuchtung, deren Positionierung und deren Intensität. Lichtdurchflutete Räume hellen nicht nur einen Raum, sondern auch die Stimmung auf, und indirekte Beleuchtung oder dimmbare Leuchtkörper können die Raumatmosphäre in neuen Facetten beeinflussen. Die Vielfalt an Beleuchtungskörpern ist inzwischen unübersehbar geworden und Sparlampen als Nachfolger der alten Glühbirnen sowie die jüngste Generation von LED-Lampen ermöglichen große Energie- und Kosten-Ersparnisse.
Liebgewonnene Einrichtung kann man verstellen. Auch mit dem Umstellen von alten Möbeln oder durch die Zweckänderung eines Raumes kann Abwechslung in den Wohnbereich gebracht werden. Ältere Möbel lassen sich mit Pinsel und Farbe, aber auch mit Klebefolien und viel Fantasie aufpeppen. Teppiche, Textilien und Dekorartikel wie Vasen, Bilder oder Fotografien können neue Akzente in einer Wohnung setzen, die später mal problemlos durch neuere ersetzt werden können. Wenn Platz an allen Ecken und Enden fehlt, sind Einbauschränke eine große Hilfe, denn durch sie lässt sich jeder noch so kleine Winkel sinnvoll nützen. Stauraum ist mehr denn je gefragt, weil die Räumlichkeiten in den Neubauten generell immer kleiner und enger werden.

Fenster ins rechte Licht rücken
Sowohl alte Holzfenster, als auch moderne Kunststoff- oder Aluminiumfenster, können durch Farben, Vorhänge, Blumenschmuck oder auch Dekorgegenstände betont werden und den Raum verändern. Schwere Vorhänge len­ken den Blick von einer langweiligen Aussicht ab, helle Jalousien, Gardinen oder Plissees geben den Blick auf Gärten oder eine  schöne Aussicht frei. Vorhänge können Kontraste bilden und schützen bei großen Fenstern vor unerwünschten Blicken von außen. Für kleinere Fenster eignen sich schlichte Vorhänge, die leichter zu pflegen sind, und Küchenvorhänge sollten leicht waschbar und besonders lichtdurchlässig sein. Bodenbeläge bilden die Grundlage für die Raumgestaltung und bestimmen die Atmosphäre der Räume mit.
Weil Böden nicht nur gut aussehen, sondern auch praktisch sein sollen, kommt es bei der Auswahl darauf an, Aussehen und Funktion in Einklang zu bringen.

Holz ist eines der vielseitigsten Materialien für Böden und passt zu fast jeder Einrichtung. Es wirkt warm und gemütlich, ist je nach Holzart strapazierfähig und schön anzusehen. In den siebziger und achtziger Jahren gehörten Teppichböden zur Grundausstattung. Aus Hygiene- und Allergiegründen wurden sie aber allmählich wieder von den Holzböden verdrängt. Heute gibt es neben den zahlreichen Holzvariationen und Farbtönen auch eine große Auswahl an Holzmaserungen und Oberflächenstrukturen. Parkette, Riemen, Dielen, Laminate und Linoleum werden nach wie vor gerne im Wohnbereich verlegt. In Bädern, Küchen und Eingangsbereichen sind hingegen leicht zu reinigende Keramikfliesen und Natursteine gefragt, da sie leicht sauber zu halten und gegen Feuchtigkeit unempfindlicher sind. Ein liebevoll durchdachtes Heim bietet Geborgenheit und strahlt für Besucher Gastfreundlichkeit aus. Im eigenen Zuhause sollten  neben der gewünschten Einrichtung auch Dinge und Erinnerungsstücke dabeisein, zu denen man eine besondere Beziehung hat. Mit Fantasie und Freude lassen sich, oft auch mit einfachen Mitteln und kleinen Veränderungen, Oasen der Entspannung schaffen und Räume stilvoll und funktionell gestalten. Dekorative Elemente eignen sich als Bindeglied zwischen Alt und Neu, und eine Vielzahl an Accessoires verleiht den einzelnen Räumen mehr Charakter und Char­me. Modische Stoffe, bunte Kissen, Bettbezüge und Überdecken, aber auch Teppiche und Läufer, kun­terbunte Handtücher und Tisch­aufleger sind Hingucker, die den Wohnkomfort und die Gemütlichkeit beeinflussen.
Aber Vorsicht: Weniger kann oftmals mehr sein. Für Lars Bolander, einen international bekannten Interiordesigner gibt es beim persönlichen Stil kein Richtig oder Falsch, denn: „Ein authentischer Stil kommt aus der Tiefe der Seele und strahlt Wohlbefinden und Selbstsicherheit aus“.

von Wilfried Mayr