Der Krieg in Syrien spitzt sich weiter zu. Um Familien in der umkämpften Stadt Afrin zu versorgen, hat die Landesregierung 40.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Seit sieben Jahren beherrschen Krieg und Terror Syrien. Mit dem mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz hat sich die Lage weiter zugespitzt. Das Land Südtirol hat schon mehrfach Hilfsprojekte in den umkämpften nordsyrischen Regionen unterstützt. Nun gilt ihr besonderes Augenmerk dem Distrikt Afrin in der autonomen Region Rojava. Afrin war bis vor wenigen Monaten eine Insel des Friedens, wo Hunderttausende meist arabische Flüchtlinge an der Seite der ursprünglich vorwiegend kurdischen Bevölkerung Zuflucht gesucht haben. Am 20. Januar 2018 hat die Türkei die Militäroffensive mit dem Namen „Operation Ölzweig“ gestartet. Zielscheibe waren das Zentrum der Stadt Afrin, zahlreiche Dörfer im gleichnamigen Distrikt sowie das Flüchtlingslager Rubar. Hunderte von Opfern sind zu beklagen. Die Eskalation in Afrin hat bewirkt, dass mehr als 50.000 Menschen in Nordsyrien zusätzlich auf der Flucht sind.
„Wir haben heute beschlossen, 40.000 Euro zur Verfügung zu stellen, um zur Versorgung der Menschen beizutragen, die in der Stadt geblieben sind“, informierte heute (10. April) nach der Sitzung der Landesregierung Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Die Landesregierung träg damit einen dem Beschlussantrag des Landtags von 2016 Rechnung, in dem das Recht auf Freiheit, Sicherheit und Autonomie der Kurden und der anderen Volksgruppen der Region Rojava anerkannt wird, zum anderen entspricht sie einem Beschlussantrag, der zu Maßnahmen auf humanitärer Ebene auffordert. Das Land will mit der Gesellschaft für bedrohte Völker und der Hilfsorganisation „Kurdischer Roter Halbmond“ zusammenarbeiten, um die Bevölkerung in Afrin mit Lebensmittelpaketen zu versorgen.
Seit 2014 hat das Land Südtirol zehn Hilfsprojekte in Syrien mitgetragen. (jw)