Martin Weger ist Jungbauer aus Leidenschaft. Mit seinem Vermarktungskonzept des Oberhaslerhofes und dem „Regiomat“ gewann er im Herbst 2017 den 2. Platz am Innovationswettbewerb IM.PULS der Südtiroler Bauernjugend. Damit wurde er zum innovativsten Jungbauern im Burggrafenamt gekürt.
Seit 2015 macht sich die Südtiroler Bauernjugend alle zwei Jahre auf die Suche nach den innovativsten Jungbäuerinnen und Jungbauern aus Südtirol. Sieger der ersten Ausgabe des „IM.PULS-Innovationspreises für die Landwirtschaft“ wurde der Sarner Robert Thurner. 2017 ging der Innovationswettbewerb der Südtiroler Bauernjugend in die zweite Runde. Teilnehmen durften alle Jungbäuerinnen und Jungbauern sowie deren Familienmitglieder bis zum 40. Lebensjahr. Eine weitere Bedingung war, dass die eingereichte Innovation bereits am eigenen Hof umgesetzt worden ist.
Der junge Landwirt Martin Weger aus Schenna hatte nach seinem Abschluss an der Fachoberschule für Landwirtschaft Auer auf einem Direktvermarktungsbetrieb am Bodensee bereits wertvolle Auslandserfahrungen sammeln können. „Besonders wertvoll war für mich der Einblick in eine für mich völlig neue Art von Landwirtschaft und Vermarktung“, erinnert sich Martin. Ermutigt durch seinen Aufenthalt am Bodensee kehrte er nach einem Jahr wieder in seine Heimat zurück und begann 2017, gemeinsam mit seinem Bruder, die erste Saison auf dem Hof seiner Familie. Dabei entwickelte er für den „Oberhaslerhof“ ein Vermarktungskonzept für frische Wildkräutersalate und Blüten und eine breite Palette an veredelten Eigenproduktionen mit einem sogenannten „Regiomat“. Der Verkaufsautomat für regionale Produkte oder Regiomat kann durchaus als Entdeckung gesehen werden. Impulsgeber dafür war Martins Aufenthalt am Bodensee, wo er diese Art der Vermarktung kennengelernt hatte und davon begeistert war. Der Südtiroler Bauernjugend blieb der innovative Unternehmergeist des Jungbauers nicht lange unbemerkt. Deshalb lud sie ihn ein, bei der Veranstaltung der Bauernjugend seinen Familienbetrieb vorzustellen. Davon begeistert, überredeten die Organisatoren des IM.PULS-Wettbewerbs den jungen Landwirt, sich für den Innovationspreis zu bewerben.
„Ich war unter großem Zeitdruck, konnte meine Bewerbung aber gerade noch rechtzeitig abgeben“, erinnert sich Martin Weger. Das Auswahlverfahren des Wettbewerbs setzte sich aus der Bewertung einer Fachjury und dem Ergebnis eines Online-Votings zusammen. In der Fachjury vertreten waren Astrid Weiss, die Leiterin der Abteilung Innovation & Energie im Südtiroler Bauernbund, Markus Ursch, ein Mitarbeiter bei der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft, Christian Gruber, Unternehmensberater und Landwirt, Josef Dalla Via von der Abteilung Innovation, Forschung und Entwicklung der Provinz Bozen, Ben Schneider (Koordinator Ecosystem Food bei der IDM Südtirol) sowie Markus Riedl, stellvertretender Institutsleiter bei Fraunhofer Italia, und Christian Fischer, Professor an der Freien Universität Bozen.
Die Prämierung fand bei der 25. Auflage der Traditionsmesse für die Alpenländische Landwirtschaft „AgriAlp“ in Bozen statt.
Der erste Preis ging an den Jungbauern Stefan Rottensteiner, der auf dem Oberweidacherhof in Klobenstein sogenannte japanische „Wagyu“-Rinder züchtet. Mit seinem Bienenhaus in Mölten landete der Jungbauer Hannes Plattner auf dem 3. Platz. Der 2. Platz ging – wie erwähnt – an den Jungbauern Martin Weger aus Schenna mit seinem „Regiomat“, der damit als innovativster Jungbauer aus dem Burggrafenamt prämiert wurde. „Ich war überrascht, wie viele Leute nach dem Wettbewerb auf mich zukamen, um mehr über unser Projekt am Oberhaslerhof zu erfahren“, erzählt Martin Weger im Gespräch mit der BAZ. Für ihn war die Teilnahme am IM.PULS-Wettbewerb ein voller Erfolg und eine Bestätigung für seinen Einsatz im Familienbetrieb. Martins „Regiomat“ kann übrigens direkt am Wanderweg von Obermais nach Schenna besichtigt werden und bietet die Möglichkeit, rund um die Uhr die regionalen Feinschmeckerprodukte des Oberhaslerhofes direkt zu erwerben und dann auch zu genießen.
Philipp Genetti