Das letzte Mal ging die Tour ins Timmelstal, diesmal führt der Weg ins Faltmartal. Eine zünftige Bergwanderung, die teils Trittsicherheit erfordert, dann aber wieder über Panorama- und Spazierwege führt.
Wir fahren mit dem Bus in Richtung Pfelders, steigen aber nach Innerhütt an der Haltestelle Bergkristall aus. Dort finden wir auch gleich die Wegweiser.
Dem Faltmarbach entlang
Rechts am Restaurant Bergkristall vorbei wandern wir über die Forststraße dem rauschenden Faltmarbach entlang. Der Weg führt nur leicht ansteigend talein. Bald sehen wir das Dach der Alm, auch die rotweiße Fahne, die lustig im Wind flattert und anzeigt, dass es hier Speis und Trank gibt.
Ab Beginn haben wir in einer guten halben Stunde die Faltmaralm erreicht. Hier gibt das Tal bereits einen ersten Blick frei auf die Berge, die es umschließen. An der Alm vorbei sind wir gleich bei der neuen Brücke und gehen über den Bach.
Stufe um Stufe
Nun beginnt der anspruchsvollste Teil unserer Wanderung. In vielen Stufen und Serpentinen windet sich der Steig das steile Gelände aufwärts. An manchen heiklen Stellen gibt es eine Kette zum Halten, doch mit etwas Konzentration kommen wir gut voran und genießen die flacheren Abschnitte zwischendurch. Wir erreichen eine Weggabelung mit einer Aussichtsbank, Wegweisern und Steinmann. Weiter hinten sind die Mauern der längst verfallenen Karalm noch gut sichtbar. Wir haben jedoch die Höhe noch nicht erreicht, aber der ärgste Anstieg ist geschafft.
Über den Panoramaweg
Wir müssen noch höher hinauf, über den Kamm, und dann geht es leicht abwärts, bis wir oberhalb der Grünbodenhütte mit der Bergstation der Umlaufbahn ankommen. Zur Zeit der Alpenrosenblüte sind die Hänge hier ein Meer in Rot. Nun brauchen wir nicht mehr ganz hinunter bis zur Hütte, sondern finden etwas oberhalb gleich den weiterführenden Panoramasteig. In leichtem Auf und Ab mit einmaliger Sicht ins Tal, ebenso wie zu den umgebenden Berggipfeln wandern wir weiter. Teils geht es über große Felsplatten, an zwei Marterlen für verunglückte Bergsteiger vorbei, teils über schmale Pfade. Bald sehen wir bereits die zweite Alm, die etwas tiefer liegt.
Die Falschnal- und die Lazinser Alm
Nach einer ausgiebigen Mittagsrast könnten wir von hier aus auf der Markierung 6 direkt nach Pfelders absteigen. Wer sich dafür entscheidet, wandert über bequeme Steinplatten und Stufen durch ein Meer herrlicher Farnkräuter im schattigen Wald. Wir wollen noch nach Lazins, um die Almenrunde zu vervollständigen. Hinter der Falschnalalm geht es über den übermütig hüpfenden, gleichnamigen Bach und dann sofort nach rechts abwärts. Durch herrlichen Hochwald kommen wir bald ins Tal, über den Pfelderer Bach und zum Gasthaus Lazins mit der kleinen Kapelle.
Ein gemütlicher Rückweg
Gleich hinter der Kapelle führt ein breiter Wanderweg, den wir der Forststraße auf der gegenüberliegenden Talseite vorziehen, talaus. Es ist ein Teil des Meraner Höhenweges mit der Markierung 24. Dieser zieht sich rund um die Texelgruppe. An einem Bildstock vorbei geht es teils gemütlich eben, teils leicht absteigend zur Höfegruppe Zeppichl. Auch hier ist für durstige Wanderer eine Einkehr und Rast möglich. Und dann sind wir auch schon in Pfelders und bei der Bushaltestelle. Falls unser Privatauto am Parkplatz vom Bergkristall steht, haben wir noch eine idyllische Wegstrecke vor uns. Wir bleiben am Meraner Höhenweg, wenden uns bei den letzten Häusern talauswärts! nach links, quer über eine Wiese und gehen über die Brücke. Nun wandern wir teils links, teils rechts dem Pfelderer Bach entlang auf einem romantischen Steig und talaus bis zum Haus Bergkristall. Ein lohnender, aussichtsreicher Weg ist wieder hinter uns.
Anfahrt: Von Meran ins Passeiertal in Richtung Pfelders bis zur Haltestelle beim Bergkristall mit dem Linienbus der SAD oder mit dem Privatauto.
Ausgangspunkt: Bergkristall (ca. 1560 m) im hintersten Passeiertal
Ziel: Faltmaralm: 1682 m, Grünbodenalm: 2000 m,
Falschnalalm: 1871 m; Lazins: 1772 m
Gehzeiten: insgesamt: 4,30 Std.; Gasthaus Bergkristall > Faltmaralm: 30 Min. > Grünbodenalm: 1,30 Std. >
Falschnalalm: 50 Min. > Lazins: 40 Min. > Pfelders: 30 Min. > Bergkristall: 30 Min.
Beste Zeit: Juni bis zum ersten Schneefall
von Christl Fink