Europarecht steht in diesen Tagen auf dem Vorlesungskalender der Masteranwärter der öffentlichen Verwaltungen von Südtirol, Trentino und Tirol.
Prominenten Besuch gab es heute (24. Jänner) bei den Vorlesungen zum Euregio-Masterstudiengang in europäischer öffentlicher Verwaltung (EMEPA) an der Eurac in Bozen. Südtirols Landeshauptmann und Euregio-Präsident Arno Kompatscher begrüßte die 36 Teilnehmenden zum sechsten Unterrichtsblock und unterstrich die Bedeutung dieser einzigartigen Weiterbildung zur Vermittlung von Schlüsselkompetenzen für die Entwicklung der Europaregion: „Unser Bestreben war es“, sagte Landeshauptmann Kompatscher, „ein Spezialisierungsangebot auszuarbeiten, das den Bedürfnissen der öffentlichen Verwaltungen in der Europaregion Rechnung trägt und die Bediensteten mit juridischen und verwaltungstechnischen Belangen vertraut macht.“
Auftakt für den ersten Euregio-Masterstudiengang war im September 2018. Bei der heutigen Veranstaltung in der Conference Hall an der Eurac in Bozen ging es vordringlich um das EU-Recht sowie um die vielfältigen EU-Förderungen und deren Auswirkungen auf das Gebiet der Europaregion. Als Referenten beleuchteten Christian Stampfer von der Abteilung Landesentwicklung und Zukunftsstrategie sowie Michaela Kogler von der Abteilung Gesellschaft und Arbeit des Landes Tirol, Michele Michelini von der Abteilung Europa der Trentiner Landesverwaltung sowie Andreas Kompatscher und Stephanie Stricker vom Südtiroler Landesamt für Strukturfonds in der Landwirtschaft unterschiedliche Aspekte des EU-Rechts beziehungsweise der europäischen Förderprogramme und entsprechenden Abläufe.
Konzipiert wurde der Euregio-Master in europäischer öffentlicher Verwaltung unter der Koordinierung des EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino und mit Einbeziehung sowohl der für Personalentwicklung zuständigen Abteilungen der drei Länder, als auch der drei Universitäten Bozen, Innsbruck und Trient. Bei dem Masterstudienlehrgang handelt es sich um ein zweijähriges Studium für insgesamt 36 Personen (12 pro Landesverwaltung), die bereits in einer der drei öffentlichen Landesverwaltungen Dienst leisten. Für den Abschluss des „Euregio-Masterstudiums“ werden insgesamt 60 ECTS-Kreditpunkte benötigt, die in zwei Jahren und mit einem Studienaufwand von 1500 Stunden erworben werden. Der Studiengang setzt auf die vier Kompetenzbereiche: Fachsprache, das Europa der Regionen, interkulturelle Aspekte und Public Management in der Euregio.
Mit dem „Euregio-Master“ sollen die Absolventen Qualifikationen in der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung und weiterführende Kompetenzen in grenzüberschreitendem Management und Leadership erwerben. Neben europäischem Recht werden auch Organisationskonzepte unter Berücksichtigung des verwaltungstechnisch-juridischen und politischen Kontextes vermittelt. „Wir hoffen, dass sie ihr neu erworbenes Wissen in die Entwicklung der Landesverwaltungen und der Europaregion einbringen können“, erklärte abschließend Landeshauptmann und Euregio-Präsident Kompatscher. (LPA)