Nach St. Johann in Wanns

In Tscherms
26. Februar 2019
Paul Christanell
13. März 2019
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Nach St. Johann in Wanns

Wenn sich im Großraum Meran schon die Vöglein zaghaft auf die ersten Konzerte einstimmen, lässt uns diese Wanderung in Walten mit oder ohne Schneeschuhe noch einmal so richtig Winter erleben.

Wir fahren von Meran mit dem Bus, mit Umstieg in St. Leonhard, bis nach Walten. Vor dem Gasthaus Alpenrose steigen wir aus und gehen in Richtung der dem hl. Antonius von Padua geweihten Kirche.

Die Dorfmitte von Walten

Das Dorfzentrum von Walten
Die Häuser scheinen sich rundum in den Schutz der kleinen Kirche mit ihrem Zwiebelturm zu drängen. Erst im Weiterwandern entdecken wir, wie viele einsame, ver­streute Höfe es hier noch gibt. Etwas oberhalb der Kirche zeigen uns Wegweiser an, wo es nach Wanns geht. Dort, wo rechts ein Schild auf einen Hund hinweist, zweigt links der Steig ab. Der Markierung 12 folgend, stapfen wir etwas abenteuerlich über einen in den Schnee getretenen Steig an einem Bildstock vorbei einem Zaun entlang.
Ins Tal hinein
Eine Brücke führt über den trotz Eis und Schnee fröhlich zu Tal springenden Wannser Bach. Hier beginnt auch ein Kreuzweg. Nun wenden wir uns gleich nach links. Die schmale Asphaltstraße erleichtert das Gehen, ist aber zum Glück so weit schneebedeckt, dass ein weiches Auftreten gut möglich ist. Sie führt an einigen Häusern vorbei. Es hat fast den Anschein, dass hier jeder Hof seinen eigenen kleinen Bildstock bzw. sein Hofkreuz hat. Manche sind sehr liebevoll geschmückt. Ganz gemütlich wandern wir höher.
Der Winterpark
Von weitem hören wir bereits fröhliches Kinderlärmen, und dann sehen wir auch schon den Grund, denn hier herrscht reges Treiben. Links der Straße, jenseits einer Brücke gibt es einen Winterpark. Dabei handelt es sich um ein Förderband, das die Kinder mühelos ein Stück höher bringt. Dann können sie auf der, vielleicht auch hier entliehenen Rodel oder einem anderen fahrbaren Untersatz mit lautem Hurra zu Tal saus­en. Direkt hinter dem Winterpark beginnt auch die Langlaufloipe. Inzwischen hat es zu schnei­en begonnen.
Durch den Wald

Wir bleiben auf der Straße, die ab jetzt kaum mehr befahren ist. An einer ersten Abzweigung zur Seebergalm vorbei kommen wir nun durch ein Waldstück. Die Fichten tragen noch viel Schnee, wir scheinen durch einen Märchenwald zu gehen, nur eine zaghaft zirpende Meise durchbricht die große Stille. Wir kommen zur Gruber Brücke. St. Nepomuk steht nicht im vorgesehenen Häus­chen, er findet wohl über den Winter im nahen Kirchlein seinen Unterschlupf. Von hier aus sehen wir bereits den Turm.

Das Kirchlein von St. Johann in Wanns

 

St. Johann in Wanns
Hier mündet auch der Sailer Bach in den Wannser Bach. Nun zieht sich die kleine Straße steiler aufwärts und bald haben wir Haus und Hof erreicht. Dessen Erbauung reicht ins 12. Jahrhundert zurück, das Haus hat jedoch vor einigen Jahren ein neues „Außenkleid“ erhalten, innen ist noch vieles wie vor Hunderten von Jah­ren. Das Gasthaus ist ganzjährig geöffnet. Gleich dahinter steht die kleine Kirche, die dem hl. Johannes Nepomuk geweiht ist, mit ihrem roten, spitzen Turm. Vor dem Eingang türmt sich der Schnee. Von hier aus könnten trainierte Schneeschuhwanderer in 1,30 bis 2 Stunden zur Seeberg­alm aufsteigen, aber auf jeden Fall ist vorher beim Wannser Hof nachzufragen wegen der etwaigen Lawinengefahr.

Rückweg am Loipenrand
Immer noch schneit es, deshalb entscheiden wir uns für das Zurück. Nach unserer Mittagsrast gehen wir hinunter bis zur Gruber Brücke. Hier nach rechts in die Wiese, und am Rand der Loipe ist es wunderbar, talaus zu wandern. Wir kommen am vielbesuchten Auenhof vorbei und bleiben bis zum Winterpark am Rand der Loipe. Dann geht es wieder zur Straße und dieselbe zurück, wie am Hinweg. Bald sitzen wir im Autobus, der uns sicher nach St. Leonhard bringt.

 

von Christl Fink

 

Dem Zaun entlang führt unser Steig

Ein ganz besonderes Kreuz