Die Landesregierung hat die Einrichtung von drei Master-Studiengängen am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ genehmigt. Der Weg zur Musikfakultät ist nur im Einvernehmen möglich, sagt LH Kompatscher.
Auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute (27. August) die Einrichtung von drei ordentlichen Master-Studiengängen am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ von der Landesregierung grünes Licht erhalten hat. „Wir verfügen bereits über eine exzellente Musikausbildung. Durch die neuen Studiengänge erhält das Konservatorium noch mehr Möglichkeiten auf diesem Weg weiterzugehen“, betonte der Landeshauptmann bei Pressekonferenz im Anschluss an die Landesregierungssitzung. Damit werde eine qualitativ hochwertige Ausbildung für künftige Kapellmeister, Volksmusik-Dozenten und Berufsmusiker im Bereich der Kammermusik ausgebaut. Die drei neuen Studiengänge „Instrumentierung für Blasorchester und Blasorchesterleitung„, „Traditionelle Musikrichtungen – Alpenländische Volksmusik – Steirische Harmonika, Hackbrett oder Zither“ und „Kammermusik (für Violine, Bratsche, Cello, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Klavier)“ fügen sich damit in den Reigen jener 24 Studiengänge ein, die im vorigen Jahr nach einer Probephase zu ordentlichen Master-Studiengängen ernannt wurden.
Master-Studium für Kapellmeisterinnen und Kapellmeister
Mit dem Studiengang für Blasorchester wird der bisherige dreijährige Bildungsweg (Bachelor-Ebene) für künftige Kapellmeisterinnen und Kapellmeister komplettiert. Dieser wurde im Jahr 2010 in Zusammenarbeit mit dem Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) eingeführt. Geleitet wird der Studiengang von Professor Walter Ratzek, der bis 2014 den Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Berlin geleitet hat und seit 2016 als Dozent für Blasorchesterleitung am Konservatorium „Claudio Monteverdi“ tätig ist. „In einem Land, in dem es mehr Musikkapellen als Gemeinden gibt, gibt es nun die Möglichkeit eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu absolvieren. Wir stärken damit eine wichtige Tradition in Südtirol“, betont der Direktor des Konservatoriums, Giacomo Fornari. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher ist überzeugt: „Wir haben ein enormes Qualitätsniveau bei unseren Kapellen erreicht. Dies ist zurückzuführen auf die Ausbildung der Musikanten und Musikantinnen in den Musikschulen, aber auch die Leiter der Kapellen können durchwegs auf eine sehr fachspezifische, akademische Ausbildung verweisen.“
Auch beim Studiengang „Traditionelle Musikrichtungen“ gibt es bereits einen Bildungsweg ersten Grades, der 2017 und enger Abstimmung mit dem Institut für Musikerziehung in deutscher und ladinischer Sprache eingeführt wurde. Dort werden künftige Musiklehrer der traditionellen Instrumente Steirische Harmonika, Hackbrett und Zither für Mittel-, Ober- und Musikschulen in ganz Südtirol ausgebildet. „Damit wird ein gesamtstaatlich einzigartiges Angebot mit einem eindeutigen Fokus auf die traditionelle, alpine Volksmusik geschaffen“, erklärt Fornari.
Der Studiengang „Kammermusik“ komplettiere schließlich das Bildungsangebot des Konservatoriums. „Bereits seit Jahren bietet das Konservatorium Monteverdi ein breites, professionelles Angebot für angehende Orchestermusiker und Solisten“, sagt Monteverdi-Direktor Fornari.
„Die heute beschlossene Erweiterung um drei ordentliche Studiengänge dient dazu das Angebot des Konservatoriums zu bereichern, die Ausbildungskontinuität zu gewährleisten und die berechtigten Erwartungen der Studierenden zu erfüllen“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in seiner Funktion als Landesrat für Innovation den Beschluss in der Landesregierung eingebracht hat.
Im Einvernehmen vom Konservatorium zur Musikfakultät
Parallel zur Erweiterung des Bildungsangebotes des Konservatoriums werde momentan auch der Weg hin zur Umwandlung in eine Fakultät der Freien Universität Bozen beschritten. Bereits kommende Woche werde es dazu weitere technische Sitzungen geben, kündigte der Landeshauptmann an. „Unser gemeinsames Ziel ist es bisheriges weiter zu gewährleisten und gleichzeitig neue Möglichkeiten zu eröffnen. Die entsprechende Regelung wird jedoch nur im Einvernehmen aller vier beteiligten Interessensvertretungen, sprich Konservatorium, Freie Universität Bozen, Landeshauptmann und dem zuständigen Minister, verabschiedet“, hob Kompatscher hervor. Momentan würde an einer Änderung der Statuten der Freien Universität Bozen arbeiten, um zu ermöglichen dass das Konservatorium Teil einer Fakultät und damit künftig als Hochschule eingestuft werde. „Diese Möglichkeit ist im entsprechenden Staatsgesetz vorgesehen und ist ein großes Privileg, durch welches wir die Ausbildung im Musikbereich akademisch verankern können“, sagte der Landeshauptmann. (ck)