Das Land wurde für das Projekt zum Wiederaufbau der Schutzhütte am Schwarzenstein bei der Vergabe des renommierten Architurpreises „Dedalo Minosse“ mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
Über einen Sonderpreis der Jury des internationalen Preisauschreibens Dedalo Minosse 2018/2019 kann sich das Land bzw. die Landesabteilung Hochbau und technischer Dienst als Bauherr freuen. Ausgezeichnet wurde das von Angelika Bachmann und Helmuth Stifter ausgearbeitete Projekt zum Wiederaufbau der Schutzhütte am Schwarzenstein in St. Johann im Ahrntal. Das Landesamt für Hochbau Ost unter Leitung von Andrea Sega und insbesondere von Projektsteurer Hanspeter Santer sämtliche Arbeiten für den Wiederaufbau koordiniert.
Hochbaulandesrat Massimo Bessone unterstreicht: „Das Land setzt auf zeitgenössische Architektur und wir wollen das Modell des innovativen und qualitativ hochwertigen Bauens als Musterbeispiel verbreiten. Projektierungswettbewerbe sind eine Möglichkeit, dies zu tun.“Das Zusammenspiel von Architekten und öffentlichen Auftraggebern solle außerdem Motor für Innovation und ökologische Nachhaltigkeit sein, sagt der Landesrat.
Der Dedalo-Minosse-Preis
Der Dedalo-Minosse-Preis wird von der Architektenvereinigung ALA – Assoarchitetti und der Region Venetien verliehen. Er ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen im Bereich Architektur. Sein Ziel ist, die Qualität von Architektur weiter zu verbessern. Augenmerk liegt dabei auf der Projektierung und dem Bau, aber auch auf den Beteiligten, insbesondere den Auftraggebern, Planern und Bauunternehmen, die ihrerseits architektonische Qualität fördern können. Der 1997 ins Leben gerufene Preis wird alle zwei Jahre vergeben; heuer zum elften Mal.
Für das Land haben Hochbauabteilungsdirektorin Marina Albertoni und Amtsdirektor Andrea Sega bei der Preisverleihung im Teatro Olimpico in Vicenza den Sonderpreis für den Wiederaufbau der Schutzhütte am Schwarzenstein entgegengenommen.
Auch Schlanders mit „vorbildlichem Projekt“
Unter den aufgezeigten vorbildlichen Projekten ist auch eines der Gemeinde Schlanders, und zwar ein Projekt für den Steinschlagschutz in einem Ortsteil des Dorfes. Die Gemeindeverwaltung hat sich bei diesen Arbeiten vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung fachlich beraten lassen.
Innovation und Nachhaltigkeit
Die neue, wie eine Zinne geformte Schutzhütte am Schwarzenstein mit ihrer Kupferblechverkleidung ragt wie ein Schmuckstück aus dem Gestein am Trippachsattel in der Nähe der Grenze zu Österreich auf 3030 Metern Meereshöhe. Der isolierte, 2070 Kubikmeter umfassende Baukörper verjüngt sich nach oben und ist in eine Senke gebaut, wo er sich in die Landschaft einfügt. Die gesamte Infrastruktur besteht aus vorgefertigten Platten mit gekreuzten Fichtenbrettern, die Innenräume aus unbehandelter Lärche. Auch die Möbel für die Stube, die Theke, der Eingang und die Schlafsäle sind aus Naturholz.
Auf der nach Südwesten geneigten Dachfläche des sechsgeschossigen Gebäudes sind Photovoltaik-Module für die Stromerzeugung angebracht. Gäste treten durch einen witterungsgeschützten Eingangsbereich mit Garderobe in die Hütte und kommen vorn dort direkt in die Stube aus Fichtenholz mit umlaufender Eckbank, großen Tischen und Hockern. Im ersten und zweiten Untergeschoss sind Trockenraum, WC, Lager, Werkstatt und Technik untergebracht. Schlafkojen mit insgesamt 50 Schlafplätzen und Bäder für die Gäste gibt es im zweiten und dritten Obergeschoss verteilt nach allen Richtungen. Im dritten Obergeschoss liegen die Räume für Pächter und Personal. (SAN)