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Engagement & Talent in Burgstall

Starker Wirtschaftsstandort, kreative Kulturszene und gutes Zusammenleben

Als Wirtschaftsstandort ist Burg­stall vor allem durch den Hauptsitz des Weltunternehmens Dr. Schär in der Handwerkerzone „Winkelau“ bekannt. Entlang der Romstraße haben sich verschiedene lokale Betriebe angesiedelt. Die „Muchele-Galerie“ bildet die sogenannte „Gesundheitsmeile“, in der sich verschiedene Geschäfte, Dienstleister und Büros befinden. Darunter Gregors Back­stube, das Sport- und Gesundheitsartikelgeschäft SNL Products sowie die Apotheke Burg­stall, die Ärzte Dr. Markus Kleon, Dr. Julia J. Götsch, Dr. Daniel Müller, Dr. Manuela Zagler und die Therapeuten Isabella Fuchsberger und Georg Oberschmied. Die Burggräfler Speng­lerei, Etschlandmöbel und Pla­tinlux sind weitere Betriebe in der Gemeinde. Kulturell hat Burg­stall die Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz, den Volkmarweg, einen Rundweg zu den Berghöfen, den Sunnseitnsteig, ein Biotop in den Burgstaller Auen und die moderne Seilbahn „Tschögglberg“ zu bieten.
Die touristische Vermarktung von Burgstall obliegt dem Tourismusverein Lana und Umgebung, in dem Lana, Völlan, Vigiljoch, Tscherms und Gargazon zusammengeschlossen sind.

 

Ein Leben mit der Kunst: Martha Zeni Ratschiller

Martha Zeni Ratschiller, eine vielseitige Künstlerin

Die Burgstallerin Martha Zeni Ratschiller ist Künstlerin und Kulturschaffende aus Leidenschaft. In der gleichnamigen Pension „Martha“ befindet sich das Atelier und der Ausstellungsraum: eine „Modern Art Gallery“ in Miniaturform mit Skulpturen und Bildern aus eigener Schöpfung. Viele haben Marthas Werke dort bewundert und sind immer wieder gekommen, um zu sehen, was „die Martha“ Neues geschaffen hat.

Mit ihrer künstlerischen Begabung ist Martha schon in der Grundschule aufgefallen. Die Lehrerin bemerkte, dass ihr das Zeichnen wesentlich leichter fiel als ihren Mitschülern. Später fand sie ihre Freude in der Malerei und dem schöpferischen Gestalten mit verschiedenen Materialien, die ihr bis heute geblieben ist. In ihrer Jugend interessierte sie sich vor allem für Batik und Seidenmalerei, auch Nähen und Stricken gehörten zu ihrer Freizeitbeschäftigung. Nach Abschluss der Mittelschule stand aber zuerst mal ein Spezialisierungskurs im Hotelfach an, dann arbeitete sie als Köchin im ehemaligen Gasthaus „Theisen“ und lernte in der Metzgerei „Zeni“ später ihren Mann Claudio kennen. Was folgte, waren Hochzeit, Geburt der beiden Töchter Daria und Elisa und die Arbeit im Haushalt und der Café-Pension, die sie vor rund zwölf Jahren mit ihrem Mann und ihrer Tochter Daria eröffnet hat. Nebenher hat sie sich auch im Heimatpflegeverein von Burgstall aktiv für das Dorfleben eingesetzt, wie das bereits ihr Vater tat.

Burgstall kreativ
Mit ihren Mitstreitern hat sie bereits einige Projekte ins Leben gerufen, wie die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Burgstall kreativ“, bei der Bürger des Ortes die Gelegenheit haben, ihre Talente der Öffentlichkeit zu zeigen. Die Ausstellung fand in der alten Schule nahe der Pfarrkirche statt und wurde vor zwei Jahren noch einmal wiederholt. Eine Initiative, die gleichzeitig zur besseren Verständigung der italienischsprachigen und deutschsprachigen Bevölkerung diente. „In Burgstall schlummert sehr viel Kreativität“, meint Martha und betont, dass es zahlreiche versteckte Talente gibt.

Von wo aber bezieht Martha Zeni Ratschiller die Inspiration für ihr Schaffen?
Sind es die vielen Kunst­aus­stel­lun­gen, die sie häufig besucht, um künstlerisch am Puls der Zeit zu bleiben? Oder ist es das Leben und der Austausch mit an­deren Menschen in ihrer Heimatgemein­de Burgstall? Martha will sich da­bei nicht festlegen. „Kunst“, so sagt sie, „war für mich immer ganz normal, das gehört bei mir zum Leben.“ In dieser Einstellung hat sich bei ihr im Laufe der Jahre auch bis heute nichts geändert. In manchen Momenten ihres Le­bens ist ihr die Kunst eine Art „Selbst­therapie“, dann beginnt sie meist mit Ton zu arbeiten. „Beim Modellieren mit Ton“, so sagt sie, „geschieht viel mehr, als ich eigentlich denke.“ Es ist für sie eine Form, ihre Gefühle und Stimmun­gen auszudrücken, um sich, wie sie selbst sagt, „wieder im Einklang mit sich selbst zu fühlen.“

Kunst aus Ton
Ihre Begeisterung für das Kunsthandwerk mit Ton hat sie übrigens erst vor ungefähr 10 Jahren entdeckt, als sie auf eine Gruppe freier Künstler in Gargazon aufmerksam wurde. Bis heute erinnert sie sich, wie sie vor ihrem ersten Klumpen Ton gesessen ist und einfach anfangen musste, daran zu arbeiten. Inzwischen hat sie auch darin ihren eigenen Stil gefunden und bereits viele wunderschöne Skulpturen gestaltet. Von kunstvollen Vasen und einfachen Formen bis hin zu nahezu naturalistischen Körpern. Unter den Händen von Martha Zeni Ratschiller wird jeder Klumpen Ton zu einem kunstvollen Gebilde. „Die wesentlichen Gestaltungsideen kommen immer aus mir selbst, aus meiner inneren Intuition und Gabe heraus. Das war schon immer so“, meint Martha. Anders wäre es ja auch gar nicht zu erklären, dass sie bei ihren teils großflächigen Gemälden Maltechniken verwendet, die unüblich und oft auch ganz unterschiedlich sind. Sie arbeitet auch gern auf ganz verschiedenen Materialien wie Holz oder Leinwand. Ihre abstrakten Werke sind zumeist farbenfroh und vermitteln oft einen lebensbejahenden, positiven Eindruck.

von Philipp Genetti