Auch wenn mit etwas Verspätung – die Sprengung des absturzgefährdeten Felsbrockens oberhalb der Brenner-Staatsstraße ist heute ohne Komplikationen verlaufen. Die Verkehrssituation beruhigt sich.
Kurz nach 12 Uhr war es soweit: Heute (Montag, 10. Februar) wurde der rund 300 Kubikmeter große und 800 Tonnen schwere Felsbrocken auf dem Virgl oberhalb der Brenner-Staatsstraße bei Bozen erfolgreich gesprengt. In den vergangenen Tagen waren im Hang oberhalb der Kreuzung zur Virglbrücke die Netze und Verankerungen angebracht worden. Messgeräte garantierten ein Frühwarnsystem für eventuelle Bewegungen des Felsens.
Heute Morgen haben die Experten dann rund 60 kg Sprengstoff in den entsprechenden Bohrlöchern angebracht. Aufgrund der sensiblen Aufgabe für die Säuberung des Hanges und der zahlreichen Bohrlöcher hat dies etwas mehr Zeit als geplant in Anspruch genommen. Um 12.14 wurde der Felsbrocken dann gesprengt.
Vier Steine gingen auf gesperrten Abschnitt nieder
Wie der Landesgeologe Volkmar Mair berichtet, ist die Sprengung reibungslos und ohne Schäden verlaufen. Lediglich drei Steine mit Durchmessern zwischen 15 und 20 Zentimetern gingen auf die gesperrte Staatsstraße nieder, ein Stein mit einem Durchmesser von 25 Zentimetern fiel auf den gesperrten Abschnitt der Brennerautobahn.
Gelände unter ständiger Beobachtung
Der zuständige Landesrat Massimo Bessone spricht von einer „erfolgreichen Operation: Dank des fortwährenden Monitorings der Felshänge durch die Ladesämter sind wir in die Lage, größtmögliche Sicherheit für die Bürger zu garantieren, auch wenn wir uns im Berggebiet in einer geologisch schwierigen Situation befinden.“ Arbeiten dieser Art gelängen nur, wenn alle betroffenen Akteure eng zusammenarbeiten – in diesem Fall von der Gemeinde Bozen bis zu den Ordnungskräften. „Erfolge wie dieser zeigen: Wir haben eine effiziente Organisationsstruktur und sind daher in der Lage, schnell auf Gefahren wie jene am Virgl zu reagieren.“
Staatsstraße bei Virglbrücke bis morgen gesperrt
Der Verkehr war von 9 Uhr bis zum Abschluss der Arbeiten zwischen der Zufahrt des Virgltunnel bis zur Kampiller Brücke gesperrt. Für den relativ kurzen Zeitraum der Sprengung war es auch nötig, den Verkehr auf der Brennerautobahn zwischen den Ausfahrten Bozen Süd und Bozen Nord zu sperren. Inzwischen sind fast alle Straßen wieder geöffnet: Nur die Brennerstaatsstraße bleibt im Abschnitt zwischen Virglbrücke und Virgltunnel bis morgen (11. Februar) um 17.30 Uhr gesperrt, weil die Felssäuberungsarbeiten bis dahin fortgesetzt werden. Laut Verkehrslandesrat Daniel Alfreider ist „die größtmögliche Sicherheit der Verkehrsteilnehmern unser oberstes Gebot.“ Die Verkehrsbehinderungen rund um die betroffene Stelle in Bozen möglichst gering zu halten, sei das zweite Ziel gewesen und aufgrund der besonders neuralgischen Lage kein einfaches. „Auch hier haben alle Akteure eine hohe Professionalität und Effizienz bewiesen: Der Eingriff wurde extrem schnell und koordiniert durchgezogen, auch dank der hervorragenden Zusammenarbeit des Straßendienstes, der Landesgeologen, der Gemeinde Bozen und aller weiteren Betroffenen.“ (LPA/mb/gst)