Klare Prioritäten wird es bei den sportmedizinischen Untersuchungen geben, die vergangene Woche in Bozen und nun auch in Brixen und Bruneck wieder anlaufen.
Wer eine Sportart wettkampfmäßig ausübt, muss sich zum Schutz der eigenen Gesundheit und zur Gesundheitsvorsorge einer Untersuchung unterziehen. Diese sportmedizinischen Untersuchungen werden von dem im Departement für Gesundheitsvorsorge angesiedelten Dienst für Sportmedizin durchgeführt. Im Zusammenhang mit den Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus wurde mit 9. März 2020 auch der landesweite Dienst für Sportmedizin geschlossen.
Schrittweise Wiederaufnahme
In der nun angelaufenen Phase 2 werden auch die sportmedizinischen Untersuchungen schrittweise wiederaufgenommen. Über die Vorgehensweise haben sich Landeshauptmann und Sportlandesrat Arno Kompatscher und der für Sportmedizin im Südtiroler Sanitätsbetrieb zuständige Pirmar, Stefan Resynak, kürzlich verständigt. „In den Wochen und Monaten des Lockdowns hat sich einiges angestaut“, sagt Landeshauptmann Kompatscher. Es gelte nun diesen Stau abzubauen. Dies sei angesichts der geltenden Schutzmaßnahmen, welche den Zeitaufwand für die Untersuchungen vergrößerten, eine Herausforderung, erklärt der Landeshauptmann. Allerdings hätte sich das Personal zu Überstunden bereit erklärt, um den Rückstand baldmöglichst aufzuholen.
Nach Bozen Brixen und Bruneck und dann Naturns
Bereits am Montag, 25. Mai, hat der Sportärzliche Dienst an seinem Sitz in der Bozner Marienklinik seine Tätigkeit wieder aufgenommen. Am Mittwoch, den 3. Juni, werden die Sitze in Brixen und Bruneck neu starten. Eine Lösung konnte auch für den Raum Meran gefunden werden, wo der Dienst wegen Platzmangels in den Sprengel nach Naturns verlegt wird.
„Vertreter des Sanitätsbetriebs, darunter auch Primar Resnyak, und der Landesverwaltung haben in den vergangenen Tagen die Eignung der Räumlichkeiten überprüft“, berichtet der Landeshauptmann. „Nach Ausstattung der Räume rechnen wir damit, am 15. Juni auch in Meran wieder sportärztliche Untersuchungen durchführen zu können“, zeigen sich der Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Thomas Widmann zuversichtlich.
Klare Priorisierungen
„Besonders wichtig ist es jetzt, dass eine klare Priorisierung vorgenommen wird“, ist Landeshauptmann Kompatscher überzeugt. In einem Schreiben an die Sportvereine und Sportverbände ruft er diese daher dazu auf, vorerst wirklich nur jene Athletinnen und Athleten zur Visite schicken, die das sportmedizinische Zeugnis unbedingt benötigen.
Landesweit werden jährlich etwa 30.000 Visiten durchgeführt. Der Rückstand, der sich seit März gebildet hat, dürfte sich auf 6000 Untersuchungen belaufen. (LPA/jw)