Um die Wasserqualität des Völser Weihers zu verbessern, setzt die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz im Oktober weitere Schritte.
Die Verbesserungsmaßnahmen am Völser Weiher, mit denen im Herbst 2019 begonnen wurde, werden fortgesetzt. Ziel ist es laut der Direktorin des Biologischen Labors der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, Alberta Stenico, das ökologische Gleichgewicht des Völser Weihers wiederherzustellen. Dieses hatte durch Graskarpfen Schaden genommen: Die gebietsfremden Fische hatten den gesamten Wasserpflanzenbestand des Weihers aufgefressen und das Aufkommen junger Pflanzen verhindert.
„Aktionen wie die Einführung gebietsfremder Arten schaffen enorme Probleme für unsere Ökosysteme. Die Kosten für die Behebung der Folgeschäden sind in der Regel hoch und müssen von der Allgemeinheit getragen werden“, erklärt der Landesrat für Umwelt, Giuliano Vettorato. Er fordert die Bevölkerung daher auf, sich im Umweltbereich verantwortungsbewusst zu verhalten.
Nach der Abfischung der Graskarpfen im Oktober vergangenen Jahres wären im Frühjahr die nächsten Verbesserungsmaßnahmen geplant gewesen. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten sie verschoben werden. Heute (5. Oktober) und morgen (6. Oktober) geht es nun weiter: Über den ganzen See wird eine spezielle getestete Substanz gestreut, die die Phosphate sowohl im Wasser als auch im Sediment, also im Boden, bindet und nicht mehr freilässt. „Phosphate sind Nährstoffe für Pflanzen und Algen. Wenn es uns gelingt, die Konzentration der Phosphate gering zu halten, dann wachsen auch weniger Algen und genau das möchten wir erreichen“, erklärt Direktorin Stenico.
Die verwendete Substanz ist laut Landesagentur für Umwelt ungefährlich und geruchlos. Hat sich eine unlösliche Verbindung mit den Phosphaten gebildet, lagert sich diese am Boden ab. „Für die Bevölkerung ist diese Maßnahme also absolut unbedenklich“, unterstreicht Stenico. Mit dem Ausstreuen der Substanz wurde ein spezialisiertes Unternehmen beauftragt. Die Arbeiten erfolgen unter der Koordination der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz und in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur, dem Landesamt für Jagd und Fischerei, der Forststation Kastelruth und der Gemeinde Völs am Schlern.
Nach Abschluss der Arbeiten wird das Biologische Landeslabor mittels Wasseranalysen prüfen, ob das Einstreuen der Substanz erfolgreich war. Läuft alles nach Plan, kann in der dritten Oktoberwoche mit dem Einbringen von heimischen Wasserpflanzen in den Badesee fortgefahren werden. (mpi)