Im März werden die Weichen für das neue Gartenjahr gestellt. Mit ein paar Tipps zur Unterstützung, erwacht der Garten aus seinem Winterschlaf.
von Jasmin Maringgele
Ein gepflegter Garten ist zwar nicht selten arbeitsintensiv, aber trotzdem für viele ein Ort der persönlichen Erholung. Heute werden Gärten nicht mehr nur als Nutzgärten angelegt, sondern dienen auch therapeutischen, spirituellen oder künstlerischen Zwecken. Sie können als Freizeitgestaltung oder kleiner autarker Versorger dienen. Gärten können auch großen Einfluss auf die Biodiversität haben. Die Art des Gartens spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Vielfältige Strukturen – wie etwa Hecken, Zäune, Büsche oder Einzelbäume – bieten Vögeln, Insekten und Amphibien Unterschlupf. Ein Schlaraffenland für Bienen und gleichzeitig sehr schön anzusehen, sind Wildblumenmischungen. Je mehr Abwechslung im Garten, desto besser für die Artenvielfalt.
Nach dem Ende des Winters gleichen viele Gärten oftmals einem kleinen Schlachtfeld. Kaum vorstellbar, dass es dort bald wieder grünt und blüht. In Ziergärten ist im März Pflanzzeit für viele Gehölze und Stauden. Wer sein eigenes Obst und Gemüse ernten möchte, kann im März bereits mit dem sogenannten Vorziehen beginnen. Ein Aussaat- oder Pflanzkalender kann helfen, den richtigen Zeitpunkt für das neujährliche Bepflanzen der Beete im Auge zu behalten. Gärten sollen praktisch und auch dekorativ sein. Es empfiehlt sich, seine Wünsche und Vorstellungen bei der Gartengestaltung zuerst auf ein Blatt Papier zu bringen. Problemzonen lassen sich mit etwas Fantasie ansprechend gestalten. Ein praktischer und kostengünstiger Blickfang vor kahlen Wänden, lässt sich im Handumdrehen mit alten Obst- oder Weinkisten gestalten: Die Kisten werden entweder hochkant oder quer auf oder nebeneinander gestellt. Jede Kiste sollte dabei einen stabilen Stand haben. Die so entstandenen Regalfächer bieten Platz für Deko, praktische Gartenutensilien oder blühende Pflanzen. Je nach Lust und Laune, können die Kisten umgestellt, angemalt oder anderweitig verziert werden.
Tipps und Ratschläge vom Garten-Experten Alfred Hofer für einen guten Gartenstart im heurigen Frühling.
Die Tage werden wieder länger und die Temperaturen steigen. Der Garten muss wieder in Form gebracht werden oder eine Neugestaltung steht an. Wie sieht der optimale Start ins Gartenjahr aus?
Alfred Hofer: Nach einem so harten und schneereichen Winter wie heuer, wird der Garten und die bestehenden Gehölze auf Schäden kontrolliert. Es erfolgt ein Rückschnitt oder eine Korrektur der Krone bei erfolgten Astabbrüchen. Die anschließende Säuberung des alten Falllaubes gilt vorbeugend als Schutz gegen überwinterte Schaderreger. Eine organische Düngung der Pflanzen- und Rasenflächen kurbelt im Frühjahr das Bodenleben an und sichert die optimale Ernährung in der Hauptwuchszeit. Die restliche Pflege des Rasens, wie Vertikutieren oder Nachsäen, erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, sobald die Tagestemperaturen einen Durchschnitt von 10 bis 15° erreicht haben. Bei der Planung zur Umgestaltung des bestehenden Gartens steht ganz am Anfang die grundlegende Überlegung, welche Pflanzen möchte ich erhalten und sind diese ins neue Pflanzenkonzept integrierbar. Abzuschätzen gilt, ob das Gehölz bei Bedarf umpflanzungsfähig ist, ohne dabei größere Schäden zu erleiden oder ob man es am vorhandenen Standort belassen muss.
Vor der Praxis kommt die Theorie: Welche Tipps haben Sie für einen harmonischen und gut geplanten Garten?
Mein Ratschlag ist frühzeitig mit der Landschaftsplanung zu beginnen und die Gartengestaltung bereits vor der Bauphase des Projektes zu definieren. Die Gestaltungsart des Gartens lehnt sich an den architektonischen Stil des Gebäudes an und wird den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden angepasst. Für die Auswahl der Pflanzen stellt sich die Frage der verfügbaren wöchentlichen Zeit für die Pflege, denn davon hängt langfristig das Ergebnis und das Gelingen des Gartens ab. In den meisten Fällen sind die Kunden berufstätig, die zwar viel Freude mit dem Garten, aber nur begrenzte Zeit für die Pflege haben. Um auch hier Erfolg mit dem Garten erzielen zu können, beschränkt man sich auf wenige, besondere Einzelexemplare an Gehölzen mit einer passenden winterharten Unterpflanzung an Stauden und Gräsern. Diverse Zwiebelpflanzen für das Frühjahr und Sommer lockern die gesamte Bepflanzung etwas auf und garantieren ein fast ganzjähriges Blütenschauspiel. Es gilt die Spannung im Garten aufrecht zu erhalten, mit allen Sinnen. Blüten und Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge sind ein Schauspiel für unsere Augen, das Plätschern von Wasser lässt unsere Ohren aufhorchen und der Duft von Blumen und Kräutern schmeichelt der Nase.
Je nach Größe des Gartens besteht die Möglichkeit, Teilbereiche zu schaffen, mit den unterschiedlichsten Themen:
• Freibereiche für einjährige Schnittblumen, Zwiebeln und Knollen für den Hobbygärtner,
• Bereiche für Kräuter und Gemüse, Beerenobst oder einzelne Obstbäume,
• Rosenbeete mit farblich angepassten Stauden und Gräserkombinationen,
• Spielflächen für die Kinder oder Sitz- Ess- oder Ruheflächen als Rückzugsort für die Erwachsenen,
• Harmonisch angelegte Verbindungswege oder Trittplatten laden zum Schlendern im Garten ein.
Sie sind ständig von individuellen Traumgärten umgeben. Was darf in Ihrem persönlichem Rückzugsort nicht fehlen?
Für meinen persönlichen Rückzugsort habe ich recht konkrete Vorstellungen. Da wir bei unserer Arbeit gerne mit lokalen und heimischen Werkstoffen arbeiten, dürfen genau diese Elemente in meinem „Traumgarten“ nicht fehlen; eine schattenspendende Pergula aus heimischem Kastanienholz kommt darin ebenso vor wie gemütliche Rückzugsmöglichkeiten und Nischen durch Raumteiler aus lokalem Naturstein. Kubische Steinelemente mit Sitzfunktion laden zum Verweilen ein.
Wasser zählt für mich neben dem Metall als Rohprodukt zu einem weiteren, essenziellen Element in meinem Traumgarten. Wasser belebt und ist Anziehungspunkt für Mensch und Tier. Ob Quellstein oder Wasserschale, ob Bachlauf oder Naturteich, Wasser ist für mich ein Highlight für jeden Garten. Mein Garten lebt von einer Spannung für Auge und Nase, erzeugt durch die gezielte Kombination von Stauden, Gräsern und mediterranen Kräutern. Eine dezent angepasste Hintergrundbeleuchtung schafft Atmosphäre und erzeugt durch das Spiel von Licht und Schatten ganz besondere Momente.