Die Ausarbeitung der geologischen Kartenblätter von St. Leonhard in Passeier und Predazzo durch das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung wird vom Nationalen Geologischen Dienst finanziert.
Vor kurzem hat der gesamtstaatliche Geologische Dienst des italienischen Netzwerks der Geologischen Dienste RISG („Rete italiana dei servizi geologici“) dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung die Finanzierung zugesichert: Insgesamt rund 620.000 Euro wird die Umweltagentur ISPRA („Istituto superiore per la protezione e la ricerca ambientale“) für die Ausarbeitung der geologischen Kartenblätter von St. Leonhard in Passeier und Predazzo zur Verfügung stellen. Das geologische Kartenblatt von Predazzo wird in Zusammenarbeit mit der Autonomen Provinz Trient erstellt. Die Ausarbeitung erfolgt im Rahmen des Projektes CARG (CARtografia Geologica), das eine geologische Kartografie Italiens im Maßstab 1:50.000 zum Ziel hat. Die Größe eines Kartenblatts entspricht dabei rund 570 Quadratkilometern.
„Diese Finanzierung ist eine wichtige Anerkennung für die Arbeit unserer Geologen und trägt dazu bei, die Erarbeitung hochwertiger geologischer Karten fortzuführen, die für ihre Qualität nicht nur italienweit, sondern europaweit bekannt sind“, zeigt sich der zuständige Landesrat Massimo Bessone zufrieden.
Volkmar Mair, Direktor des Landesamtes für Geologie und Baustoffprüfung, ist der wissenschaftliche Koordinator für die Erstellung des Blattes „St. Leonhard in Passeier“. Dabei arbeitet er mit den Experten der Institute für Erdwissenschaften der Universitäten von Mailand und Mailand Bicocca und den Projektkoordinatoren der Umweltagentur ISPRA zusammen.
Grundlage für Gefahrenzonenpläne
„Mit der Ausarbeitung der geologischen Kartenblätter erlangen wir detaillierte Kenntnis über das Territorium. Damit wird die Grundlage für die Erfassung hydrogeologischer Gefahrenzonen geschaffen und ein modernes geologisches Risikomanagement in Südtirol ermöglicht“, unterstreicht Volkmar Mair. Zudem seien die geologischen Kartenblätter auch die Voraussetzung für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen des Landes.
Geologische Karten spiegeln die geologische und geomorphologische Realität eines Territoriums in all seinen Aspekten wider: Darin werden die Oberflächenaufschlüsse und die Strukturen der Fest- und Lockergesteine abgebildet. Zudem wird eine geometrische Rekonstruktion in die Tiefe vorgenommen. Die modernen geologischen Karten des Projektes CARG (CARtografia Geologica) in Südtirol werden digital im Maßstab 1:10.000 erstellt und enthalten detaillierte Daten, die unter anderem bei der Erstellung der Gefahrenzonenkarten, der Ermittlung erdbebengefährdeter Zonen, der Gewinnung von Natursteinen und für die Planung von Infrastrukturen wie Tunnels, Brücken und Straßen zum Einsatz kommen. (sa/mpi)