An den deutschsprachigen Kindergärten erhalten alle angehenden Schulkinder erstmals eine eigene, zweisprachige Zeitschrift, die sie mit nach Hause und im Herbst mit in die Schule nehmen können.
„Juhu, es dauert gar nicht mehr lange, dann komme ich in die Schule und Papperlapapp geht dieses Jahr mit!“ Dieser Aufruf gilt den rund 4000 Kindergartenkindern, die vor dem Übergang an die Schule stehen und sich bereits jetzt im Frühling damit beschäftigen, was in ihrem ersten Schuljahr auf sie zukommen wird. Um diesen Übergang zu unterstützen, die Sprachkompetenz zu fördern und auf das Lesenlernen vorzubereiten, hat ein österreichisches Fachleuteteam die Bilderbuchzeitschrift Papperlapapp entwickelt, die in diesem Kindergartenjahr erstmals an allen deutschsprachigen Kindergärten in Südtirol an alle angehenden Schulkinder verteilt wird.
Elf unterschiedliche Sprachkombinationen
Die rund 40 Seiten starke Bilderbuchzeitschrift Papperlapapp richtet sich an Kinder ab fünf Jahren, ist zweisprachig und bietet eine Vielzahl spannender Sprachanlässe. Jede Geschichte, jeder Text, jedes Gedankenspiel oder Comic ist jeweils in Deutsch und einer weiteren Sprache wiedergegeben. In elf unterschiedlichen Sprachenkombinationen ist die Bilderbuchzeitschrift erhältlich. Jedes Kind kann die eigene Sprachkombination auswählen.
Aus Wissenschaft und Forschung ist bekannt, dass die Stärkung der Erstsprache dem Erlernen weiterer Sprache förderlich ist. Daher ist es ein Ziel der Bilderbuchzeitschrift, der Erstsprache der Kinder und der Familien Wertzuschätzung zukommen zu lassen. Gleichzeitig möchte die Bilderbuchzeitschrift Papperlapapp die Freude am Lesen, am geschriebenen Wort und an der Sprache wecken, um so auf das Lesenlernen vorzubereiten. Dabei schließt das Konzept von Papperlapapp nicht nur den Kindergarten, sondern auch Familie mit ein. Denn auch zu Hause kann Papperlapapp vorgelesen und besprochen werden.
Mut als Schwerpunktthema
In diesem Kindergartenjahr ist „Mut“ das Thema der Bilderbuchzeitschrift. Die Inhalte der Zeitschrift werden mit den Kindern im Kindergarten auf unterschiedliche Art und Weise erlebt. Da gibt es den musikalisch zu umrahmenden „Mutpfad“, die bewegte Mitmachgeschichte oder die erzählte Bildgeschichte, die den pädagogischen Fachkräften vielfältige Zugänge zu Sprache ermöglichen. Je nach Interesse können Kinder Wimmelbilder betrachten, über Mut und Übermut philosophieren oder die Geschichte in Deutsch vorgelesen erhalten. Zu Hause können die Familien mit ihrem Kind in der Sprache, in der sie sich am wohlsten fühlen, über die Erlebnisse mit der Bilderbuchzeitschrift sprechen und die Geschichte in der Erstsprache vorlesen. Südtiroler Familien, die Südtiroler Dialekt sprechen, könnten die Geschichten auch zuerst im Dialekt erzählen und dann in Deutsch vorlesen. Vielleicht kann es auch spannend werden, gewisse Wörter und Bezeichnungen im Dialekt und in der Schriftsprache zu vergleichen.
Informationen zur Bilderbuchzeitschrift gibt es auf der eigenen Webseite von Papperlapapp. (jw)