Ein Herzinfarkt kommt plötzlich – seine Vorgeschichte aber reicht oft weit zurück und ließe sich in den meisten Fällen durch Änderung des eigenen Lebensstils abwenden. Vorsorgeuntersuchungen können zudem helfen, krankhafte Veränderungen früh zu entdecken und gegenzulenken.
Koronare Erkrankungen (KHK) zählen zu den häufigsten Herzerkrankungen. Betroffen sind die Herzkranzgefäße, in denen sich durch schlecht eingestellte Risikofaktoren Ablagerungen und somit Verengungen bilden können. Die Folge ist eine Störung der Durchblutung und damit eine Beeinträchtigung der Sauerstoffversorgung des Herzmuskels, die unbehandelt zu Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Herzinfarkt oder einem plötzlichen Herztod führen kann. Als wichtigste Risikofaktoren gelten erbliche Veranlagung, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Diabetes mellitus („Blutzucker“) oder auch Rauchen und Bewegungsmangel.
Beschwerden ernst nehmen
Erste Anzeichen können drückende oder brennende Schmerzen im Brustkorb sein, die unter körperlicher oder psychischer Belastung auftreten und z. B. in den linken Arm und Kiefer ausstrahlen können. Bei Frauen, Älteren und Blutzucker-Patienten können die Beschwerden auch untypisch sein, und sich durch Luftnot oder Übelkeit äußern. Bei einem Herzinfarkt treten diese Beschwerden auch in Ruhe auf und sind anhaltend!
„Kardiologische Vorsorgeuntersuchungen können helfen, um Erkrankungen wie Herzschwäche, Bluthochdruck oder Gefäßverengungen möglichst frühzeitig zu erkennen und das Auftreten von Veränderungen zu behandeln und so einem Herzinfarkt vorzubeugen“, unterstreicht Dr. Irene Ober, Fachärztin für Kardiologie.
Wenn Ihr Arzt aufgrund Ihrer Beschwerden eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße vermutet, kann eine Stressechokardiographie durchgeführt werden, um den Verdacht zu erhärten oder auszuschließen. Dies ist eine spezielle Ultraschalluntersuchung, um die Funktion des Herzens unter Belastung beurteilen zu können.
In der Martinsbrunn ParkClinic führen Dr. med. Karin Steckholzer und Dr. med. Irene Ober diese Untersuchung unter „ergometrischer“ Belastung und gänzlich ohne die Verwendung von Medikamenten durch.Wie bei einer Zykloergometrie sitzt der Patient auf einem Fahrrad, gleichzeitig wird ein EKG geschrieben und regelmäßig der Blutdruck gemessen. Die Ultraschallbilder werden umgehend ausgewertet, d. h. das Ergebnis der Untersuchung kann sofort mit dem Patienten besprochen werden. Bei Hinweis auf eine Durchblutungsstörung werden weitere Behandlungsschritte organisiert.
Dr. med. Irene Ober, St. Elisabeth Martinsbrunn