Euregio-Präsident Fugatti hat in Mantua eine Gedenktafel für Andreas Hofer enthüllt. Diese ist Teil des von der Europaregion mitgetragenen Projekts des Hofer-Weges von Innsbruck nach Mantua.
Eine gemeinsame Geschichte unterschiedlicher Gebiete macht neue Allianzen und Perspektiven auch im Bereich von Tourismus und Umwelt möglich. Eine solche ist das Projekt „1809: auf den Spuren von Andreas Hofer“ der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino mit dem ein Andreas-Hofer-Parcours eingerichtet wird: An den Orten, an denen Hofer auf der Strecke von Innsbruck nach Mantua vorbeigekommen ist, weisen Tafeln darauf hin, dass „Andreas Hofer hier war„. Heute wurde in Mantua eine entsprechende Gedenktafel enthüllt (https://hoferpoints.it/it/) und ein weiteres Zeichen der Erinnerungskultur gesetzt, um Andreas Hofer in einem europäischen Kontext und über die Grenzen der Europaregion hinaus zu würdigen.
„Die geschichtlichen Ereignisse, die diese Orte geprägt haben“, erklärte Präsident Maurizio Fugatti, „sind zum Gegenstand des gemeinsamen Nachdenkens geworden und ermöglichen es heute, Initiativen wie den Hofer-Weg, die über die Grenzen der Euregio hinausreichen, zu setzen. Die kulturellen und historischen Gemeinsamkeiten können nun eine treibende Kraft für die Entwicklung von Allianzen zwischen den drei Ländern sein. In einer Zeit wie dieser, die durch neue Spannungen in Europa gekennzeichnet ist, will die heutige Initiative die Notwendigkeit bekräftigen, die Geschichte nicht als Faktor der Spaltung, sondern als Faktor der Einheit im gemeinsamen europäischen Geist zu sehen.“
Der Bürgermeister von Mantua, Mattia Palazzi, verwies bei der heutigen (18. Februar) Feier im Saal des Mincio-Parks im historischen Gebäude von Porta Giulia, wo sich auch die Andreas-Hofer-Gedenkstätte befindet, auf Bedeutung und Wert der Initiative. An der Enthüllungsfeier nahm auch der Präsident der Provinz Mantua, Carlo Bottani, teil.
Erzählung von Hofer eine typisch euregionale Geschichte
Für den Direktor der Stiftung „Museo storico del Trentino“, Giuseppe Ferrandi, ist „die Erzählung von Hofer eine typisch euregionale Geschichte, die den Horizont weit öffnet. Dank der Leidenschaft der Museen – des „Museo Storico del Trentino“, des Museums Passeier und der Tiroler Landesmuseen sowie der Gedenkstätte Andreas Hofer – sowie unter der Mitwirkung der Stadt Mantua eröffne der Hofer-Weg neue Perspektiven, wie beispielsweise ein künftige Einbeziehung Veronas in das Projekt. Dazu tragen auch die zahlreichen Radwege bei, als Rückgrat eines künftigen europäischen Parcours auf Hofers Spuren.
Mantua als Plattform für die Begegnung mit Hofer
Wie der Direktor der del Tiroler Landesmuseen, Peter Assmann, feststellte, „fasziniert die Figur Andreas Hofer, weil sie von verschiedenen politischen Instanzen aus unterschiedlichen Blickwinkeln wahrgenommen wird“. Damit leiste sie der Vorstellung Vorschub, dass sich alle auf ihrer Grundlage und Geschichte annähern könnten. Mantua und die historischen Ereignisse, die sowohl mit dem habsburgischen Österreich als auch mit Italien in Verbindung stünden, sei zu einer „Plattform für die Begegnung mit einer Figur wie Hofer geworden, über die wir uns austauschen können, ohne uns zu streiten, und die nach einer gemeinsamen Vision der Ereignisse, die er erlebt hat, sucht“.
Gemeinsame Geschichte, gemeinsames Umweltbewusstsein
Für den Präsidenten des „Parco del Mincio“, Maurizio Pellizzer, ist „der grüne Tourismus ein strategischer Hebel im Aktionsplan des Parkes“. Hinzu komme der „Wunsch, territoriale Systeme zu vernetzen, wie die in Tirol, Südtirol und im Trentino, mit denen wir eine gemeinsame Geschichte und ein gemeinsames Umweltbewusstsein teilen“. Auch der Präsident des Vereins Porta Giulia Hofer, Paolo Predella, bezeichnete „die historisch-kulturelle Initiative ‚Hofer war hier‘ als logisches Bindeglied zwischen heterogenen, aber besonderen Gebieten“: In diesem Sinne stelle der Mincio-Park eine perfekte Verbindung zwischen den Gebieten der Alpen, des Gardasees und der Poebene dar“ und biete viele Möglichkeiten für einen nachhaltigen Tourismus. Laut dem Kommandanten des Welschtiroler Schützenbundes, Enzo Cestari stärkt die Initiative die Wurzeln, aber auch die Verbindungen zwischen Norden und Süden und damit die europäische Integration.
Mantua und Andreas Hofer
Seit Jahrzehnten finden in Mantua regelmäßig Gedenkfeiern für Andreas Hofer statt, der am 20. Februar 1810 von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt und in der Nähe der Porta Giulia im Mantuaner Stadtteil Cittadella von Mantua hingerichtet worden war. Die Gedenkstätte Andreas Hofer ist ein Gemeinschaftsprojekt des Vereins Porta-Giulia-Hofer, der Stadtverwaltung von Mantua und dem EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, ausgehend von einer Initiative des Gesamttiroler Schützenbundes.
Der Andreas-Hofer-Parcours
Die heute in Mantua eingeweihte Tafel ist Teil des von der Europaregion geförderten Projekts „1809: auf den Spuren von Andreas Hofer“. Dieses euregionale Projekt will an die Geschichte und die Zeit Andreas Hofer erinnern, der das historische und kulturelle Gedächtnis von Tirol, Südtirol und des Trentino verbindet. Die Strecke führt von Innsbruck nach Mantua. Die Tafel in Mantua umfasst eine Beschreibung der historischen Bedeutung des Ortes im Zusammenhang mit der Geschichte von Andreas Hofers. Ein QR-Code verweist auf die Webseite, auf der alle Informationen über Geschichte und Parcours zu finden sind. (red/jw)