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Zufall im neuen Glanz

Die auf 2265 Metern Höhe gelegene Schutzhütte wurde erfolgreich umgebaut.
von Michael Andres

Hintermartell – „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es ist sehr schön geworden“, freut sich Uli Müller. Der Morterer ist seit über 20 Jahren Hüttenwirt auf der Zufallhütte im hinteren Martelltal. Kürzlich wurden die Sanierungs- und Umbauarbeiten auf rund 2.265 Metern Höhe abgeschlossen. Unter anderem entstanden zwei neue Dächer, zudem wurden die Brandschutzmaßnahmen auf den neuesten Stand gebracht. Sanitäre Anlagen wurden erneuert, unter anderem wurden im oberen Stockwerk neue Duschen errichtet. Auch die in die Jahre gekommenen elektrischen Anlagen wurden erneuert und modernisiert. Im oberen Stockwerk, wo der alte Dachstuhl abgetragen wurde, entstanden neue Zimmer mit teils neuen Einrichtungen. Mit dem Altholz des abgetragenen Dachstuhls wurde ein Zimmer im ersten Stock eingerichtet. „Ein Schmuckstück“, freut sich Hüttenwirt Uli.

Beispielhafte Zusammenarbeit
Die Bauarbeiten dauerten rund 13 Monate an, die Kosten übernahm das Land Südtirol als Besitzer der Schutzhütte. Der Latscher Architekt Uwe Rinner war verantwortlich für die Planung, das Ingenieurbüro Patscheider & Partner hatte die Bauleitung inne und arcfactory agierte als Generalunternehmen. Ralph Rathiens vom Amt für technische Gebäudeverwaltung war als Ansprechpartner des Landes für den Bau zuständig. „Die Zusammenarbeit klappte hervorragend“, lobt Hüttenwirt Uli. Architektonisch sei es wichtig gewesen, die Charakteristik des Hauses zu erhalten. Bereits Anfang Juni bei der Eröffnung der Sommersaison konnten sich die zahlreichen Gäste ein Bild vom neuen Schmuckstück im hinteren Martelltal auf über 2265 Metern Höhe machen. Geöffnet bleibt die Hütte im Sommer noch bis Mitte Oktober. Im Winter ist sie dann von Februar bis Anfang Mai offen. Vor allem Tagestouristen zählen zu den Gästen. Platz bietet die Zufallhütte mit mehr als 90 Betten aber auch für Nächtigungen, im Winter zählen etwa Skibergsteiger zu den Gästen, im Sommer Wanderer. „Die Möglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung sind vielfältig, das hier ist ein Paradies“, weiß Hüttenwirt Ulrich.
1882 erbaut


Erbaut worden war die Zufallhütte im Jahre 1882 durch Marteller Arbeiter und Zimmerleute, im Auftrag der Sektion Dresden des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Gebäude geplündert und beschädigt. 1926/27 wurde die Zufallhütte der Sektion Mailand des CAI (ital. Alpenverein) übergeben und wieder hergerichtet. 1939 wurde die Hütte mit einer Spende von Maria Foglia aus Mailand erweitert. Maria Foglia tätigte die Spende im Gedenken an den verunglückten Bergsteiger Nino Corsi. Nach ihm wurde die Hütte im Anschluss an die Erweiterung benannt. Letztmals wurde die Hütte in den 1980er Jahren umgebaut, 2005 wurden einige Brandschutzarbeiten erledigt. „Es war an der Zeit, das wieder etwas gemacht wurde“, lobt der Hüttenwirt.