Rund um den Jaufenpass

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Rund um den Jaufenpass

Eine gemütliche Wanderung, gerade recht für hochsommerliche Temperaturen und ein einmaliges Panorama am Kamm, der das Passeiertal im Süden vom Ratschingsertal im Norden trennt.
von Christl Fink

Wir fahren mit dem Linienbus 239 von St. Leonhard im Passeiertal bis zum Jaufenpass auf 2098 m. Gleich gegenüber der Haltestelle beginnt unsere Wanderung.

Dem Bergkamm entlang
Erst müssen wir die Böschung hinauf, dann geht es in leichtem Auf und Ab gemütlich da­hin. Rasch haben wir die Edelweißhütte mit den vielen, davor geparkten, schweren Motorrädern und dem dazugehörigen Straßenlärm hinter uns gelassen und im Rückwärtsblick sehen wir die mächtige Jaufenspitze vor uns in die Höhe ragen. Vereinzelt kommen wir an Legföhrenbeständen, im Volksmund Latschen genannt, vorbei, Federwölkchen spiegeln sich in kleinen Tümpeln. Wir bleiben am Kamm und entdecken oberhalb eines Skiliftes eine Aussichtplattform, die im Entstehen ist. Vor uns ist der Fleckner, ein kleiner, aber wunderbarer und leicht zu besteigender Aussichtsgipfel und weiter hinten grüßen die Kleine und Große Kreuzspitze. Aber nun geht es für uns abwärts zum Rinnersattel (2035 m) mit den vielen Hinweisschildern.

Die Jaufenstraße von der Passeirer Seite

Der Wasserfallsee

Mögliche Verlängerungen
Wem die heute vorgeschlagene Runde doch etwas zu kurz ist, der hat durchaus die Möglichkeit, auf Markierung 12 zu bleiben und entweder bei der nächsten Abzweigung auf Markierung 19 B zur bewirtschafteten Saxner Hütte abzusteigen, oder nochmals zu verlängern, auf der Höhe zu bleiben und um den Fastnachter herum noch vor dem Fleckner auf Markierung 10 A zur Äußeren Wumblsalm abzusteigen. Diese ist nicht bewirtschaftet. Von hier aus geht man auf sehr schönen Almsteigen in leichtem Auf und Ab wieder in die umgekehrte Richtung, an der Saxner Hütte vorbei zur Wasserfallalm, wo wir auf den direkten Abstieg vom Rinnersattel treffen.

Rinnersattel und Wasserfallsee
Gleich unterhalb des Sattels liegt der kleine Wasserfallsee und etwas dahinter ist ein zweiter, fast zugewachsener Weiher. Hier finden sich wunderbare Plätzchen zum Picknicken, oder auch nur um zu träumen. Wir umrunden beide und wandern dann auf Markierung 19 hinab zur bekannten Wasserfallalm, wo jeder, der will, bestens mit Speis und Trank bewirtet wird. Nun wenden wir uns in Richtung Rinner­alm. Es geht auf Almengelände eben dahin, Insekten summen und schwirren von Blüte zu Blüte, Schmetterlinge tanzen vergnügt in der Hitze, wir aber schwitzen. Zwischen den beiden Hütten der kleinen Rinneralm hindurch kommen wir gleich zu den nächsten Wegweisern.

Kleine Tümpel längs des Kamms

Kapelle beim ehemaligen Sterzinger Jaufenhaus

Wo ist das Sterzinger Jaufenhaus?
Auf Markierung 13 A wandern wir der riesigen Baustelle entgegen, dorthin, wo einst das Jaufenhaus gestanden hatte und nun ein Klimahotel entsteht. Nur die kleine Kapelle dient vorerst noch als Zielpunkt. Erst geht es bergan, dann mündet der Steig in einen breiteren Weg, wird flacher und wir kommen durch einen Durchlass (bitte wieder schließen!) um den Hügel herum. Hier bietet sich über ein Meer von roten Waldweidenröschen hinweg ein herrlicher Blick auf die Jaufenspitze. Wir kommen zu einer Abzweigung und nehmen den unteren Weg, der über schöne Weiden führt und an der Jaufenstraße endet. Diese überqueren wir gleich zweimal und steigen dann die Stufen hinauf zur kleinen Kapelle, die leider scheinbar immer verschlossen ist.

Wieder hinauf zum Pass
Hier finden wir – wir sind in der heißen Juliwoche – noch den winzigen Schneeenzian.Der Wegweiser zum Jaufenpass mit Markierung 17 A zeigt erst rund um die Umzäunung, dann geht es am Rand des Geländes, das steil ins innerste Jaufental abfällt, bergan. Wir folgen immer der rotweißen Markierung und kommen, sobald wir die Höhe erreicht haben, nochmals zu Hinweisschildern, denn von hier beginnt der Gipfelanstieg zum Jaufen. Wir sind hinter einem Hügel auf einem ebenen Plätzchen, genießen die Stille, da hier nichts von Straßenlärm zu hören ist und lassen noch ein bisschen die Seele baumeln, ehe wir rund um die Hügelkuppe in 10 Minuten den Pass und damit auch die Bushaltestelle erreichen. Dankbar, den heißen Tag hier heroben genossen zu haben, bringt uns der Bus abends wieder ins Tal.

INFO:
Gehzeiten: rund 3 Std., mit der Verlängerung bis zu 4 ½ Std. Jaufenpass > Rinnersattel: 45 Min. > Wasserfallalm: 30 Min.: > Jaufenkapelle: 1,10 Min. > Jaufenpass: 30 Min.

Kleine Tümpel längs des Kamms