Ein Schmuckstück in luftigen Höhen. „Idee und Vision war es, die Tablander Alm wieder zum Leben zu erwecken“, bringt es Reinhard Staffler, der Präsident der Fraktion Tabland auf den Punkt.
von Michael Andres
Zur Erinnerung: Es war an einem Tag im April im Jahre 2020, mitten im Coronavirus-Lockdown, als die Almhütte aus damals ungeklärter Ursache Feuer gefangen hatte und abgebrannt war. „Es war schrecklich zu erfahren, dass die Hütte abgebrannt war. Die Nachricht erreichte uns am 22. April. Wann genau es geschehen war und warum ist unklar. Auf der Alm lag noch Schnee, wir im Tal befanden uns mitten in der Coronavirus-Krise“, erinnert sich Reinhard Staffler. Aber: Vielen Akteuren damals war bewusst, es müsse etwas geschehen. Die Alm, die auf 1.756 Höhenmetern am Naturnser Nörderberg liegt, müsse neu errichtet werden. Und zwar von Grund auf. Freilich, anfangs war dies ein langer Weg. Bei den ersten Treffen der rund zwei Dutzend Interessentschafts-Mitglieder war es alles andere als klar, die Alm neu aufzubauen. „Dass ein Neubau erhebliche Kosten mit sich bringen würde, stand ja bereits fest“, weiß Staffler. In weiteren Sitzungen einigte man sich aber bald darauf, die Alm wieder komplett neu zu errichten. „Ein Kulturgut, dass nicht nur gepflegt, sondern auch erhalten werden muss“.
Viele halfen tatkräftig mit
Entstanden ist ein Gemeinschaftsprojekt der Interessentschaft und der Fraktion Tabland mit der Unterstützung der Gemeinde Naturns, der Tourismusgenossenschaft Naturns und der Forststation Naturns. Die Fraktion stellte unter anderem eigenes Zirbenholz zur Verfügung. Viele freiwillige Helferinnen und Helfer arbeiteten tatkräftig mit. Rund 70 Firmen, Betriebe und Private spendeten für den Wiederaufbau. „Das Ziel war es, die Alm bzw. die Almhütte wieder in der gleichen Größe aufzubauen, sodass man sie als Tablander Alm wiedererkennt. So wie sie war, mit einem gemütlichen und urigen Flair“, betont Reinhard Staffler. Die Alm, die im Grundbuch als „Geider Alm“ eingetragen ist, umfasst Weideflächen für bis zu 20 Großvieheinheiten. In diesem Sommer weideten rund zehn Stück Galtvieh auf der Alm.
Naturnah und authentisch
Bei Planung und Bau achtete man darauf, so viel wie möglich mit Naturmaterialien zu arbeiten. Steine und Holz wurden aus der näheren Umgebung verwendet – sowohl zum Aufbau der Almhütte, als auch zur Gestaltung des Außenbereichs. Die neuen Räumlichkeiten wurden gleichzeitig zeitgemäß gestaltet. So wurde eine gut ausgestattete Küche mit einem großzügigen Keller bzw. Lagerraum errichtet. „Dies ist fundamental für das Bewirtschaften der Alm“, weiß Reinhard Staffler, der von Beginn an in die Arbeiten involviert war. Ein Höhepunkt der neuen Alm ist die Stube aus Zirmholz. „Die Zirmstube lädt zum gemütlichen Verweilen ein“, freut sich der Fraktionsvorsteher. Neu neben Küche und Gaststube sind auch die Privatzimmer im Obergeschoss, der Außenbereich – ebenfalls mit duftenden Zirm-Tischen und Zirm-Bänken sowie auch die Umzäunung.
Fleißige Handwerker
Trotz vieler Aufträge der Handwerker sei es gelungen, „die Handwerker dazu zu bewegen den Aufbau der Alm gemeinsam in einer kurzen Bauphase von einem Jahr durchzuführen“. Die Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Handwerkern verlief sehr gut. Alle arbeiteten mit viel Eifer daran, dieses Projekt zu verwirklichen.
Großer Stellenwert für das Dorf
Entstanden ist schlussendlich ein Schmuckstück in luftigen Höhen. Und das ist gut so. Denn: Die Tablander Alm hat seit jeher einen großen Stellenwert für das Dorf bzw. die Fraktion Tabland. Darüber hinaus gilt sie als ein Treffpunkt für Jung und Alt. „Die Leute freuen sich, wenn sie zu ihrer Hausalm wandern können. Es ist ein großer Mehrwert für die Fraktion. Weiters haben die Bauern die Möglichkeit das Vieh auf die Alm zu schicken, um dort über die Sommermonate zu weiden“, erklärt Staffler.
Einkehrmöglichkeit für Wanderer und Biker
Am 18. Juni wurde die Alm feierlich eröffnet. Zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft ließen sich die Feierlichkeiten nicht entgehen. Der große Stellenwert für Tabland und die ganze Gemeinde Naturns wurde betont. „Ein Schmuckstück in luftigen Höhen“, waren sich Besucherinnen und Besucher einig. Trotz des Neubaus sei das Gebäude absolut authentisch und stelle eine traditionelle Alm da. So wie früher. Davon konnten sich in den vergangenen Wochen und Monaten bereits zahlreiche Einheimische und Touristen überzeugen. Bewirtschaftet wird die Alm von Hüttenwirt Erwin Fleischmann. Sie gilt als Einkehrmöglichkeit für Wanderer und Mountainbiker. Für Speis und Trank ist stets bestens gesorgt.
Die Tablander Alm oder auch „Geider Alm“ genannt, bleibt im Oktober an den Wochenenden bei guter Witterung geöffnet.
Weitere Informationen und Vorbestellungen unter Tel. 329 25 52 277.