Anfang April wird Nals wieder zur Bühne der internationalen Mountainbike-Elite. Zum 22. Mal findet der renommierte Wettkampf „Marlene Südtirol Sunshine Race“ hier statt. Er ist Teil des nationalen „Italia Bike Cup Chaoyang 2023“ und für Mountainbike-Begeisterte ein absoluter Pflichttermin. Die BAZ im Gespräch mit dem Präsidenten der „Sunshine Racers“, Florian Pallweber.
von Philipp Genetti
Herr Pallweber, welchen Stellenwert hat dieser Wettkampf inzwischen in der MTB-Szene?
Der sogenannte „Italia Bike Cup“ ist im Grunde eine Rennserie, hinter dem Veranstalter in ganz Italien stehen, die seit vielen Jahren aus tiefster Überzeugung und mit viel Herzblut den Mountain-Bikesport auf nationaler Ebene beleben und fördern. Der Cup ist nicht zuletzt eine Talentschmiede, von der die gesamte Bikeszene profitiert. Der internationale Frühjahrsklassiker in Nals gehört zur sogenannten Klasse der „Hors Category“, kurz HC, die nur eine Stufe unter dem Weltcup eingeordnet ist.
An welche Altersklassen richtet sich dieser Wettkampf?
Die „HC“ ist die internationale Kategorie für Lizenzsportler und Profis ab 17 Jahren.
Was bedeutet für die Athleten ein Sieg bei der Nalser „Sunshine Race“?
Ein Sieg in Nals rückt die Sportler ins Rampenlicht der Szene, da das Medieninteresse an der Veranstaltung traditionsgemäß sehr groß ist. Weiters dient ein sogenannter „Klassiker“, wie wir ihn hier in Nals haben, jungen Athleten als Sprungbrett für den Einstieg ins Profigeschäft.
Wie ist die Strecke aufgebaut, welche die Sportler in Nals zurücklegen müssen?
Die Strecke ist 4 km lang, hat einen Höhenunterschied von 220 Metern, verläuft zuerst über den Asphalt durch das Dorf, dann zu einem sogenannten „Single-Trail“-Anstieg, einer technischen Abfahrt und schließlich teilweise durch Obstwiesen bis zurück zum Start, der zugleich auch das Ziel ist. Das Rennen in Nals wird in verschiedenen Kategorien ausgefahren, der Jugendkategorie zwischen 13 und 16 und den internationalen Kategorien ab 17 Jahren.
Welche bekannten MTB-Profis haben bei der „Marlene Südtirol Sunshine Race“ teilgenommen?
In Nals haben mehrere Olympiasieger und Weltmeister teilgenommen und auch gewonnen, darunter der derzeitige MTB-Weltmeister Nino Schurter aus der Schweiz, Gunn Rita Dahle aus Norwegen, Paola Pezzo sowie die Südtiroler MTB-Aushängeschilder Eva Lechner, Hubert Pallhuber und Gerhard Kerschbaumer, um nur einige zu nennen. Heuer wird wieder ein hochkarätiges Teilnehmerfeld erwartet, was für Mountainbike-Sport auf höchstem Niveau garantieren wird.
Wie hat sich die Mountainbike-Szene in Südtirol entwickelt?
Die Szene in Südtirol hat seit dem Jahr 2000 dank vieler engagierter Vereine viel Schwung aufgenommen und gar einige Sportler bis in sehr hohes Niveau begleitet. In den letzten Jahren ist dies leider ein wenig abgeflacht.
Welche Hoffnungsträger sind heuer aus Südtirol mit am Start?
Wir haben in Südtirol einige starke Hoffnungsträger im XCO Sport ( „Cross Country Olympisch, eine Disziplin im Mountainbike-Sport), darunter Noemi Plankensteiner, Julia Maria Graf, Jana Pallweber, Elian Paccanella, Felix Engele und Niclas Pallweber sowie einige aus den Jugend- Kategorien.
Wie ist der Mountainbike-Club „Sunshine Rasers Nals“ entstanden und wie kam es zur ersten Austragung dieses internationalen Wettkampfes in Nals?
Der Verein ist von einigen passionierten Mountainbikern gegründet worden. Nachdem es bald gelang das Interesse der Jugend für den Sport zu wecken, hat man ihnen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Nach wie vor gilt das Hauptaugenmerk der „Sunshine Racers“ der Nachwuchsförderung, für die der Verein keine Anstrengungen scheut. Wir konnten mit unserem Nachwuchs in Nals schon viele großartige Momente erleben und freuen uns mit ihnen über all die erzielten Ergebnisse.
In seiner Geschichte hat der Verein einige Talente hervorgebracht. Auch der Name „Pallweber“ ist Programm.
Unser Ziel war und ist es nach wie vor, begeisterte Talente zu begleiten und zu fördern. Einige Sportler unseres Vereins haben bereits mehrere Italienmeistertitel eingefahren, wurden in die Landeskader und Nationalmannschaft aufgenommen oder haben bei Europa- und Weltmeisterschaften mitgemischt. Im Hause Pallweber haben die Kinder, wenn man so möchte, schon in der Wiege das Thema „Mountainbike“ mitbekommen und so waren sie quasi von Geburt an mit dabei. Seit Kindesalter nahmen sie am Training und an Wettkämpfen teil und entwickelten sich mit viel Fleiß und Ehrgeiz schließlich zu Leistungssportlern, Mitgliedern der Landeskader, im Nationalteam und erzielten verschiedene Topergebnisse, darunter Italienmeister, Vize-Italienmeisterin und 2 Medaillen bei der Jugend-EM.
Was bedeutet die diesjährige „Marlene Südtirol Sunshine Race“ für Sie, auch als Präsident der „Sunshine Racers“?
Für mich bedeutet die Veranstaltung immer wieder viel Arbeit und unermüdlichen Einsatz. Die Vorbereitung verlangt dem Organisationsteam und deren Helfer viel ab. Dank der Unterstützung der öffentlichen Hand und der vielen freiwilligen Helfern ist es erst möglich, eine solche Veranstaltung in Angriff zu nehmen. Wir freuen uns alle sehr auf die heurige Ausgabe der 22. Marlene Südtirol Sunshine Race in Nals und garantieren damit ohne Zweifel wieder Mountainbike-Sport auf höchstem Niveau.
Nals – Zu Besuch im Rosendorf
Die 2073 Einwohner zählende Gemeinde Nals wird auch als „Rosendorf“ bezeichnet und wartet vor allem in den Sommermonaten mit einer Vielzahl an unterschiedlichsten Rosenblüten im Dorf auf. Sogar eine Rosenkönigin vertritt thematisch das Dorf im In- und Ausland. Es ist die 24-Jährige Nalserin Anna Ebner. Wir haben uns für diese Ausgabe im Dorf umgeschaut und nicht nur Rosen gesehen sondern auch etliche lokale Betriebe gesehen, die ihren Standort in Nals gewählt haben. Wir sind neugierig und wollen herausfinden welche Betriebe in Nals ihrer Tätigkeit nachgehen. Wir fahren von Lana die MeBo entlang. Nach wenigen Kilometern sehen wir die Tafel, die uns anzeigt, dass wir nun die MeBo verlassen sollen, wenn wir nach Nals wollen. Wir fahren in Richtung Dorfmitte. Unser erster Halt: die Gewerbezone Giessen und unser erster Besuch am heutigen Tag ist der Betrieb Topservice.
Top Service Nals – Verkauf, Reparatur, Vermietung
Wir sprechen mit Heinrich Mair über das Angebot des Betriebes. Seit über 30 Jahren ist das Autohaus mit Werkstatt und Autovermietung in Nals angesiedelt und bietet neben dem Verleih und Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen, in der hauseigenen Werkstatt auch einen Rundum-Reparatur-Service. In Nals und Umgebung ist Top Service nicht zuletzt auch für all jene die Adresse, wenn es um die Durchführung der verpflichtenden KFZ-Hauptuntersuchung, sprich den „Collaudo“, geht. Im angegliederten Verleih „Toprent“, erhalten wir hingegen von Sandra Mair wertvolle Informationen über die Vermietung von Wohnmobilen für den Campingurlaub mit der Familie, Kleinbussen für Gruppenreisen, Sportwagen für Spritztouren zu zweit oder auch nostalgische Oldtimer für romantische Wochenendtrips. „Eines ist sicher – bei uns findet jeder Kunde zu jedem Anlass sein ideales Mietfahrzug“, verspricht uns Frau Mair von Toprent.
Von uns eine klare Empfehlung, sich einfach einmal selbst vor Ort beraten zu lassen.
Nordfenster – Natur Licht
In der Gewerbezone Giessen befindet sich das Unternehmen „Nordfenster“ der Familie Weger. Geschäftsführer Stefan empfängt uns herzlich und berichtet uns einiges über die Anfänge seines Betriebes. Gegründet wurde „Nordfenster“ 1992 in Bozen und übersiedelte am 1. Mai 2015 in die Zone. „Wer viel Tageslicht in seine Wohnung bringen möchte, trotzdem aber nicht auf Schall- und Wärmeisolierung, Design und Sicherheit verzichten will, findet bei uns einen kompetenten Partner.“, erzählt uns Stefan Weger bei unserem Besuch. Dafür biete Nordfenster maßgeschneiderte Lösungen sowohl für Unternehmen als auch Privathaushalte, egal ob für Neubauten, Sanierungen oder Restaurierungen historischer Gebäude. Ein besonderes Augenmerk liege dabei vor allem auf der detaillierten Planung der Fenster, so Weger. Die Fensterspezialisten aus Nals bieten darüber hinaus Gesamtlösungen und koordinieren die Umsetzungsarbeiten von der Planung bis zur Fertigstellung. Im Showroom finden wir einige Ausstellungsmuster, die vom Naturholzfenster bis zum derzeit besonders beliebten Holz-Alu-Fenster reichen. Rundum fühlt man sich bei Weger bestens beraten und spürt allemal, man spricht hier mit Fachexperten mit tiefer Begeisterung zur Thematik.
Bildungshaus Lichtenburg Aus- und Weiterbildung
Gleich beim Dorfeingang fällt das große Gebäude mit der bunten Fassade mitten in den Obstwiesen auf. Hier steht seit sechzig Jahren das Bildungshaus Lichtenburg. Unter dem Motto „Bildung & Begegnung“ werden Kurse und Lehrgänge für die berufliche und persönliche Weiterbildung mit höchstem Qualitätsanspruch organisiert. Beim Eintreten begegnen mir viele Menschen, das Haus ist gut besucht. Insgesamt gibt es in der Lichtenburg elf Seminarräume mit moderner Technik. Mein Weg führt mich durch den Innenhof zum Aufzug. Bequem schwebe ich in den dritten Stock, wo sich die zwei neuen 72 m² großen Räume befinden. Die Aussicht von der Dachterrasse ist fantastisch, hier kann man gut feiern oder die Pause genießen. „Die Lichtenburg hat sich in den letzten Jahren auf die berufliche Weiterbildung spezialisiert. Führungskräfte aus ganz Südtirol besuchen Kurse wie Leadership, Kommunikation, HR-Manager oder Social Media“, berichtet mir Direktor Kurt Jakomet. Seit vielen Jahren werden hier auch die Südtiroler Wanderleiter ausgebildet. In der Bar des Bildungshaus lege ich einen Stopp ein, trinke noch einen Macchiato bevor es weiter zum nächsten Betrieb in Nals geht.
Despar Nals – Der neue Supermarkt
Wir setzen unseren Rundgang fort und kommen am Rathaus vorbei. Unmittelbar davon befindet sich der neue großräumige Supermarkt „Despar Nals“, der am 15. April 2021 eröffnet hat. Darüber haben wir damals schon mit einem Bericht die Eröffnung bekanntgegeben. Wahrscheinlich erinnern sich einige Leser noch an den Conad-Markt der Familie Pallweber, den es vorher hier gab. Nun ist alles etwas größer geworden und im Supermarkt selbst vergisst man fast, dass man sich im kleinen Dorf Nals und nicht in der Stadt befindet. Von einer breiten Palette an frischen Lebensmitteln aus der Region, Wurst und Käsewaren, Getränken, Haushaltswaren bis hin zu einer Auswahl an Bio-Artikeln und Eigenprodukten bietet der Supermarkt ein großzügiges Angebot in Punkto „Nahversorgung“ mitten im Dorfkern. Die großflächigen Fenster lassen viel Licht ins Geschäft. Was uns besonders auffällt, sind nicht zuletzt die freundlichen Mitarbeiterinnen, die uns sowohl an der Theke wie an den Kassen freundlich begrüßen. Hier hat der Kunde das Gefühl willkommen zu sein. Nach dem Rundgang durch das Geschäft haben wir noch die eine oder andere Frage, die uns die Mitarbeiterinnen gerne beantworten.
Wenn ich was brauch, geh ich zu Rauch!
Wir betreten das Geschäft und verstehen warum das Motto von „Mein Dorfladen“ der Familie Rauch nicht nur ein Slogan ist, denn hier bekommt der Kunde allerlei geboten. Der Nalser Traditionsbetrieb, gut erreichbar an der Vilpianer Straße, dient nicht nur zur Nahversorgung mit Waren und Dienstleistungen des kurz- und mittelfristigen Bedarfs im engeren Umfeld. Nein, hier überraschen uns einige Besonderheiten. Allen voran gehört dazu die eigene Produktpalette der Linie „Amarosa“. Logo und Name der Eigenmarke hat die Familie Rauch über einen internationalen Wettbewerb für sich gefunden und bietet Köstlichkeiten rund ums Thema „Rosen“. Dazu gehören Rauchs eigene Rosenschokoladen und der beliebte Rosen-Likör. Neben Lebensmitteln und Haushaltswaren findet man auch ein breites Angebot an Zeitschriften und Tageszeitungen. Doch nicht nur das, die rührige Unternehmerfamilie bietet sogar Getränke und Partyservice für Vereine und Kleinveranstaltungen und nicht zuletzt ein kleines Fotostudio für neue Ausweisfotos in 5 Minuten an. Wir sind fasziniert von dem besonderen Dorfladen. „Klein, aber oho!“ können wir nur sagen und so wünschen wir dem Dorfladen eines ganz besonders, dass er Nals noch sehr lange Zeit erhalten bleibt!