Über die Gsindböden nach Tabland

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Über die Gsindböden nach Tabland

Eine sehr abwechslungsreiche Wanderung am Vinschger Nörderberg über den Jesus-Besinnungsweg, durch üppige Wiesen, dunkle Wälder, zu herrlichen Aussichtsplätzen und zum Moränenhügel von Tabland bis nach Staben.
von Christl Fink

Wir fahren mit dem Zug nach Naturns, gehen einige Schritte zurück und sofort nach rechts zur Straße, die zum Nörderberg führt. Diese müssen wir entlang, vorbei an den Sportplätzen und an einem Erlebnispark.

Am Anfang des Besinnungsweges

Blick vom Unterschwarzplatzhof aus

Über den Besinnungsweg
Wir folgen nun abseits der Straße dem schmalen Pfad, der zum „Eingang“ des Besinnungsweges führt. Hier ist auch eine Art Briefkasten angebracht, dem jeder ein Begleitfaltblatt zu den Stationen entnehmen kann. Der ganze Weg ist ein gut gesicherter Rundkurs, der insgesamt vier An- und Abstiege aufweist. Die fünfzehn Impulse zur Besinnung der Lebensstationen Jesu sind sehr gekonnt in die wechselnde Landschaft eingefügt. Da gerade Ostermontag ist, beenden wir jedoch unseren Besinnungsweg mit der 14. Station, der „Auferstehung“. Dies ist ein herrlicher Platz, zurzeit ein goldgelbes Blütenmeer von Sumpfdotterblumen, rund um den kleinen Teich, das „lebendige Wasser“.

Am Unterschwarzplatzhof vorbei
Wir sparen uns den Abstieg zur letzten Station, denn gleich nachdem wir weitergegangen sind, entdecken wir das Hinweisschild mit Tabland als Ziel. Diesem folgen wir nun und kommen nach kurzem Anstieg am Unter- und Ober-Schwarzplatzhof vorbei. Hier beginnt die Markierung 11, der wir nun folgen. Wir überqueren eine Wiese mit herrlichem Blick in das Vinschgauer Tal und jenseits hinauf zu Schloss Juval, das den Eingang ins Schnalstal zu bewachen scheint. Nun geht es in den Wald, der in leichtem Auf und Ab auf einem schönen Steig gequert wird. Bald kommen wir an eine in die Felsen gehauene Grotte, in deren Schutz die erste von mehreren Rastbänken entlang unseres Weges steht.

Der Quarzbruch
Wir kommen zu einem breiteren Weg, doch in der Kurve führt unser Steig weiter und durch ein Tälchen, das Bachbett ist zurzeit ausgetrocknet. Jenseits erwartet uns eine Überraschung, denn wer hätte schon vermutet, dass hier einmal ein Quarzbruch war? Dass hier im ersten Weltkrieg Österreicher Stollen gruben, um den für Kanonenrohre benötigten Quarz abzubauen? Dass im zweiten Weltkrieg der Abbau noch gesteigert wurde? Denn das aus dem Quarz gewonnene Silizium wurde als Legierung zur Herstellung von Flugzeugtragflächen benötigt. Der Naturnser Quarz soll der zweitbeste in ganz Europa gewesen sein; so jedenfalls laut der dankenswerterweise aufgestellten Informationstafel!

Der Quarzbruch

Die Aussichtsplattform

Zu den Gsindböden
Der weiterführende, ebene Steig ist teilweise sogar mit einem hölzernen Geländer versehen und bringt uns zu einem ersten Aussichtspunkt, von dem aus wir einen herrlichen Blick bis hin zum Ifinger haben. Weiter geht es, und kurz darauf kommen wir zum so genannten Panoramablick, einer Plattform über steilem Felsen. Dahinter ist am Waldrand ein ebener Platz mit Tischen und Bänken. Gerade macht eine größere Gruppe ein fröhliches Ostermontags­picknick. Hier zweigt nach rechts der Rundweg Gsindböden ab, wir jedoch bleiben auf dem Steig in Richtung Tabland. Wir wandern kurz abwärts und kommen an den Rand einer eingezäunten Obstwiese.

Rund um den Haslhof
Wir wandern der Umzäunung entlang aufwärts, kommen fast bis zum Hof, bleiben jedoch außerhalb der Umzäunung. Kurz müssen wir aufwärts, bis der Steig nach rechts das Anwesen umgeht. Wir entdecken oberhalb eine riesige Almfläche, die Hasler Weide. Eine weitere Informationstafel weist uns darauf hin, dass dies eine der wenigen Almweiden am Dorfrand ist, die auch heute noch als solche genutzt wird. Hier halten wir unsere Mittagsrast, denn bald sehen wir auch schon die ersten Häuser.

Nach Tabland und Staben
Nun verlassen wir die Markierung 11 und folgen der Nummer 5. Eine kleine Kapelle unter einem im Umbau begriffenen Haus dient hoffentlich bloß nur zurzeit als Abstellraum. Wir gehen geradewegs die Straße abwärts, können aber am Rand sehr gut dem Asphalt ausweichen. Nach einem Kurzbesuch in der St. Nikolauskirche von Tabland wandern wir ein Gässchen rechts der Kirche hinunter und die Straße weiter bis wir direkt in Staben und somit an der Etsch ankommen. Dem Kirchlein gegenüber ist die Haltestelle. Das Ziel ist erreicht, wir fahren mit dem Bus nach Meran, dankbar für diesen schönen Tag!

INFO:
Ausgangspunkt: Naturns, Bahnhof (554 m)
Ziel: Gsindböden und Tabland (647 m)
Gesamtgehzeit: insgesamt rund 3 Std.Naturns > Unterschwarzplatzhof : 1 – 1,30 Std. (je nach Dauer der Besinnlichkeit!) > Tabland: 1,10 Std. > Staben: 20 Min.
Anfahrt: Mit dem Zug bis Naturns

Die Hasler Weide

Die Nikolauskirche von Tabland