Frühling am Reggelberg

Neuigkeiten für Unternehmen und Freiberufler Teil 2
26. Mai 2023
Kleine Ruheoase
22. Juni 2023
Alle anzeigen

Frühling am Reggelberg

Wanderung von Weissenstein, dem größten Wallfahrtsort Südtirols, über herrliche, von Blumen übersäte Lärchenwiesen, einsamen Wegen hoch über der Bletterbachschlucht, bis hinunter nach Aldein, dem Dorf am Fuße des Weißhorns.
von Christl Fink

Der Bus bringt uns entweder von Bozen durch das Eggental oder von Auer über Montan und Aldein nach Maria Weissenstein.

Die Wanderung beginnt!
Nach einem Besuch in der stattlichen Wallfahrtskirche umrunden wir diese und finden auch gleich die Markierung 8, der wir für lange Zeit treu bleiben. Zunächst geht es in Richtung Unterradein. Ein breiter Weg führt durch den Wald stetig aufwärts. Kurz vor der Abzweigung nach Petersberg (Mark. 15) kommen wir an eine Stelle, von der wir einen herrlichen Blick auf das stattliche Dorf Deutschnofen haben. In der Nacht muss es viel geregnet haben, denn der Waldboden ist aufgeweicht und teilweise sehr nass und rutschig. Unser Weg wechselt, nun flacher werdend, zwischen Fichten- und Lärchenwald. Vorbei an der Abzweigung zur Schmiederalm, bzw. Aldein erreichen wir eine Wiese, die wir überqueren. An der tiefsten Stelle hat sich ein kleiner Tümpel gebildet.
Blumenteppiche soweit das Auge reicht Nun kommt wohl der schönste Teil unserer Wanderung. Immer in die gleiche Richtung wandern wir in leichtem Auf und Ab über Lärchenwiesen, die sich mit jenen vom bekannten Salten in nichts nachstehen. Das tiefe Blau des Enzians leuchtet mit dem hellen Gelb der Schwefelanemonen und dem dunklen der Krainer Wolfsmilch um die Wette. Dazwischen leuchten rot bis lila die verschiedensten Orchideen sowie die elfenbeinfarbene Holunderorchis. Etwas tiefer, in sumpfigem Gelände, grüßt die zartrosa Mehlprimel. Sobald der Wandertipp erscheint, ist sicher wieder ein neuer Blumenteppich ausgebreitet. Bei all dieser Pracht am Boden, dürfen wir aber nicht vergessen, weiterhin genau auf unsere Markierung zu achten.

Was sich in dem Tümpel alles tummelt

Die Wallfahrtskirche aus ungewohntem Blickwinkel

 

Zu den Höfen vom Weiler Lärch
Nachdem wir unsere Rucksackmahlzeit unter dem fröhlichen Ruf des Kuckucks auf einer der zahlreichen Rastbänke genossen haben, geht es nun bergab. Vorbei am obersten Hof, dem „Wöser“ erreichen wir die Straße und eine kleine achteckige Kapelle. Wir wenden uns nur kurz nach rechts, dann führt links eine asphaltierte Hofzufahrt am Stürzhof vorbei hinunter zum Unichhof. Dort fällt ein kleiner Bildstock mit einem ganz besonderen Jesuskind auf. Gleich hinter der Scheune beginnt die uralte Gasse, die ins Tal führt. Zuerst über blühenden Löwenzahn, später durch einen Laubteppich erreichen wir den Waldrand mit den Hinweisschildern. Ab hier folgen wir der Markierung 9, denn wir wollen nicht nach Radein, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Es scheint, dass dieser Weg nur noch selten begangen wird und so heißt es, sehr gut auf die Markierung zu achten.

Blick in die Bletterbachschlucht
Wir durchqueren ein Lärchenwäldchen, wandern durch Himmelschlüsselwiesen, schlüpfen immer wieder durch sehr enge Passagen, wo weder Rinder noch Pferde durchpassen und erfreuen uns an den Kirschbäumen im Brautkleid. Nun kommen wir auf einen breiten Weg, der Zaun zur Linken ist die Abgrenzung zur tiefen Schlucht, die der Bletterbach in Jahrtausenden gegraben hat. Gegenüber grüßt die bewaldete Kuppe des Cislon mit der „Hohen Wand“. Dann heißt es wieder: aufgepasst! Auf einem Zaun jenseits der Wiese entdecken wir die rot-weiße Markierung. Dann eine Mauer mitten in der Wiese, wir kommen in den Wald und biegen sofort links ab. Kurz wird es steiler, vorbei an einer Ruine geht es in leichtem Auf und Ab wieder in offenes Wiesengelände und bald zum ersten Bauernhaus.

Einsame Wege

Die Löwenzahngasse

Der Kirchturm von Aldein

In Richtung Aldein
An diesem vorbei geht es nun nun auf Asphalt weiter, unterhalb der „Waldburg“ mit schönem Blick zur Aldeiner Kirche bis zur Hauptstraße und diese kurz abwärts. Ein Besuch in der Jakobskirche von Aldein mit dem gebogenen Kanzeldach rundet den Tag ab, dann bringt uns der Bus über Weissenstein und Deutschnofen durchs Eggental wieder zurück nach Bozen.

 

INFO
Ausgangspunkt: Maria Weissenstein (1520 m):
Ziel: Bushaltestelle Aldein: (1223 m)
Zeit: Zu allen Jahreszeiten, im Winter evtl. mit Schneeschuhen, sofern man den Weg bereits kennt, sonst ist die Orientierung eventuell schwierig.
Gehzeit: insgesamt rund 3 – 3,30 Std.
Weissenstein > Abzweigung Radein: 1,30 Std. > Aldein: 1,30 Std.