Über die Almen am Vinschger Nörderberg

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Über die Almen am Vinschger Nörderberg

Eine Wanderung von Alm zu Alm, bei der wir dank des Shuttle – Dienstes kostbare Höhenmeter sparen; sie verlangt zwar im langen Abstieg etwas Ausdauer, ist jedoch gerade dann, wenn der Sonnenberg unerträglich heiß wird, sehr empfehlenswert.
von Christl Fink

Der Shuttle-Dienst (beim Tourismusverein Naturns kann man sich diesbezüglich erkundigen!) bringt uns sicher zum gewünschten Start am Schartegg!

Vom Schartegg zur Tablander Alm
Wir sind bereits hoch über der Talsohle und immer wieder geben uns die Nebelstreifen Tief- und Weitblicke gegen Osten und Westen frei. Bald entdecken wir etwas unterhalb des Weges eine Erdbeeranlage, alles überdacht, Zeugnis von viel Fleiß und Arbeit.
Auf Markierung 4 wandern wir zügig auf dem Forstweg, stetig leicht ansteigend, aufwärts. Die Abzweigungen zur Zirmtalalm, bzw. zur Tomberger Alm beachten wir nicht.
Von weitem hören wir bereits die Klänge eines Alphorns. Ein alter, weißbärtiger Mann steht kurz vor der Tablander Alm bei einem Wetterkreuz und bläst ein Ständchen. Und dann haben wir die erste Alm auch schon erreicht. Hier herrscht bereits emsiger Betrieb, Kellnerinnen flitzen hin und her, doch wir haben noch einen langen Weg vor uns, also machen wir uns auf den Weg.

Wasser, das Gold unserer Berge

Auf dem urigen Almweg

Zur urigen Mauslochalm
Gleich hinter der Alm rauscht ein Wildbach zu Tal und nach kurzer Zeit wird der breite Weg zum schönen Almenweg, der den teilweise sehr steilen Wald quert. Zweimal müssen wir über eine Geröllhalde, all die bemoosten Steine zeugen davon, dass es hier vor sehr vielen Jahren einen Felssturz gegeben hat. Irgendwann zweigt der Almensteig vom breiteren Weg für die Bergradfahrer ab, wir wandern den schmalen, schönen Steig aufwärts und nach einem letzten Anstieg sehen wir plötzlich in der Mulde vor uns das Ensemble der Mauslochalm. Wanderer erzählen, dass sich der Geistliche bei der Einweihung des Neubaus nach einem Brand weigerte, eine Alm dieses Namens einzuweihen. So bediente man sich kurzerhand des nahen Frantschbaches, und so kommt es, dass diese Alm gleich zwei Namen hat. Sie wird auch unter Frantschalm geführt. Wir halten unsere Mittagsrast.

Der Abstieg beginnt
Von hier aus käme man in einer halben Stunde zur dritten Alm, der Zetnalm. Da jedoch einige, von dort kommende Wanderer abrieten – viel rutschiger Schneematsch läge dort noch – machen wir uns sofort zum Abstieg bereit. Gleich nach der Alm finden wir die Markierung 5 die uns nun bis Naturns begleitet. Nachdem wir einige Male den Forstweg gequert haben, entdecken wir den Hinweis zum Parkplatz Kreuzbründl. Wer sich den langen Abstieg ersparen will, kann hier (Markierung 5 B) den Forstweg nach rechts nehmen und in 40 Minuten den Parkplatz erreichen. Nach vorheriger Absprache mit dem Shuttledienst kann man sich hier abholen lassen. Wir jedoch wandern mutig talwärts. Im Wechsel von flacheren und steileren Abschnitten, von Wald und Almwiesen kommen wir zu einem querenden Weg, dem wir nach links folgen.

Die schmucke St.-Anna-Kapelle auf Platzgumm

Die Mauslochalm duckt sich in einer Mulde

Platzgumm und seine Hofkapelle
Kurz danach müssen wir nach rechts über die Wiesen der Hofstelle Platzgumm weiter. Hier fällt die hübsche, sogar mit einem Glockentürmchen versehene, der hl. Anna geweihte Kapelle auf. Sie wurde von 1998 – 2000 liebevoll restauriert. Der gesamte Abstieg ist durchwegs vorbildlich markiert, die jeweilige Abzweigung von breiten Wegen zu den schmalen Waldsteigen ist nicht zu übersehen. Zwischendurch gilt es, wieder steilere Wälder in Serpentinen abwärts zu durchqueren, auf Wegen, deren uralte, von Steinen begrenzte Ränder davon zeugen, dass sie seit Jahrhunderten benutzt werden. Schließlich kommen wir zu den Höfen Ober- und Unterschwarzplatz und müssen kurz nach rechts abwärts. In der ersten Straßenkurve zweigt etwas versteckt der markierte Steig ab, der in wenigen Felsenstufen auf den Jesus – Besinnungsweg hinunterführt.

Der letzte Besinnungspunkt
Nun folgen wir diesem abwärts und kommen, nachdem wir die Zufahrtsstraße zu den Schwarzplatzhöfen überquert haben, zur letzten Station, dem Impuls, der dem Pfingstereignis gewidmet ist. Rechts und links des eingezäunten Weges blühen Steinnelken. Die Pfingststation ist sehr schön und stimmig mit leuchtend roten Geranien geschmückt. Nochmals über Stufen abwärts, und durch ein Gatter geht es schließlich in die Obstwiesen. Binnen kurzem haben wir die Straße erreicht, der wir geradeaus bis zum Bahnhof von Naturns folgen. Ein abwechslungsreicher, schöner Weg, der zwar etwas Ausdauer erfordert, liegt hinter uns und rechtschaffen müde lassen wir uns vom Zug in Richtung Meran bringen.

 

INFO:

Ausgangspunkt: Naturns, (554 m)
Ziel: Tablander Alm (1751 m) und Mausloch- bzw. Frantschalm (1835 m)
Gesamtgehzeit: insgesamt rund 5 Std.Schartegg (1490 m) > Tablander Alm (1751 m) 45 Min. – 1 Std. > Mauslochalm (1835 m): 1 Std. > Naturns (2,40 – 3 Std.)
Anfahrt: Mit dem Zug, Bus oder Pkw bis Naturns