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Aushängeschild im Matschertal

Der Glieshof erstrahlt im neuen Glanz und ist für die Zukunft gerüstet.
von Michael Andres

MATSCH – Es war 1976 als beim Glieshof im Talschluss des Bergsteigerdorfes Matsch die ersten Gästebetten errichtet worden waren. Heute, fast 50 Jahre danach, hat das Almhotel Glieshof einen neuen Meilenstein in seiner Geschichte gesetzt. Unlängst wurde der neue Anbau feierlich eröffnet, in den vergangenen Jahren, von 2019 bis 2024 hatten umfassende Umbau- und Erweiterungsarbeiten stattgefunden. Entstanden ist ein Schmuckstück, wie sich Hausherr Manfred Heinisch freut. Man könne damit ein neues Kapitel in der Geschichte des Familienbetriebes aufschlagen und sei für die Zukunft gerüstet, so der Geschäftsführer. Mittlerweile zählt das Berghotel Glieshof insgesamt 84 Betten.

Wohlfühlstruktur für Leib und Seele
Als Koordinatoren und verantwortliche Planer fungierten Architekt Iwan Zanzotti und Bauleiter Robert Koch Waldner, der zugleich für das Interieur-Design zuständig war. „Mit diesem Projekt haben wir am Talschluss des Matschertals eine rundum Wohlfühlstruktur für Leib und Seele geschaffen. Es war uns wichtig, dass der Gast ein Ambiente vorfindet, in welchem Natur und Wellness in Resonanz stehen“, erklärt Koch Waldner. Der markante Bau am Ende des Matschertals ist für alle Gäste aus Nah und Fern zu einem Treffpunkt geworden. „Zudem beweist Familie Heinisch, dass man am Matschertalschluss eine Wohlfühloase schaffen und betreiben kann“, unterstreicht der Planer.

Schonender Umgang mit der Umgebung
Das Hauptgebäude des Almhotels blieb in seiner Form und Funktion weitgehend erhalten. Trotzdem sollte es durch gezielte Eingriffe ein frisches Image erfahren, das den heutigen Gast anspricht und dessen Anforderungen gerecht wird. Der Zubau über der bestehenden Garage wurde abgebrochen, um somit Platz für die Erweiterung zu schaffen. Auch der frühere Speisesaal wurde abgebrochen und in seiner Form neugestaltet. Die Terrasse wurde neu organisiert und der Eingangsbereich besser inszeniert. „Ein wesentliches Ziel des Projektes war ein möglichst schonender Umgang mit der Umgebung und somit mit der Landschaft. Daher wurden unter anderem, wo möglich, sämtliche Dachflächen als Gründächer ausgeführt und neue Fassaden mit Holz verkleidet“, erklärt Architekt Iwan Zanzotti.

Zwei Baulose
Die Erweiterungen wurden in zwei Baulosen ausgeführt. Das erste Baulos sah die Realisierung des Gesamtkonzepts, sprich neben dem Speisesaal und den damit verbundenen geringfügigen Arbeiten am Bestand, den Erweiterungstrakt über der bestehenden Garage sowie die Erweiterung der Garage und teils den Wellnesstrakt vor. Das zweite Baulos beinhaltete die Realisierung des Bettentraktes B über der bestehenden Tiefgaragenzufahrt sowie den Ausbau des Schwimmbades, Ruheräume, Saunen, Seminarraum, Fitnessraum. Mit den Arbeiten für das erste Baulos war 2019 begonnen worden, die Coronavirus-Pandemie 2020 sorgte hierbei für Herausforderungen. Nach weniger als einem Jahr Bauzeit waren die rund 300 Quadratmeter mit neuer Terrasse, Rezeption, Tiefgarage und der hangseitige Zimmertrakt fertig. 15 neue Suiten mit 30 Betten entstanden. Auch der Rohbau für das Schwimmbad und den Wellnessbereich war derweil fertig gestellt worden.

Der Lärchenwald im Talschluss inspirierte
Anfang Oktober 2023 wurde mit den Bauarbeiten zum zweiten Baulos begonnen, diese wurden im Frühjahr fertiggestellt, wodurch das Hotel im Mai feierlich eröffnet werden konnte. Für die Umsetzung des zweiten Bauloses wurden keine neuen Flächen verbaut. Der Wellnessbereich entstand als Massivbau, darüber ein Holzbau. „Mit einer Lärchenschalung aus regionalem Holz. Der Lärchenwald im Talschluss inspirierte dazu“, erklärt Architekt Ivan Zanzotti. Insgesamt 24 neue Betten, aufgeteilt auf acht Suiten und zwei Familiensuiten entstanden. Auch vier Personalzimmer wurden im Zuge der Bauarbeiten errichtet. Der Fokus in den Zimmern und den Wellnessbereich lag auf Helligkeit und Großräumigkeit. „Wir haben vorwiegend mit Lärchenholz gearbeitet, da der Glieshof ringsum in Lärchenwälder eingebettet ist. Das Farbkonzept zeichnet sich durch warme, harmonische und naturbelassene Farben mit kleinen Farbakzenten aus“, erklärt Robert Koch Waldner.

Zusammenarbeit hervorragend und zielführend
„Man fühlt sich hier im Glieshof sehr geborgen, dies hat auch zum guten Resultat geführt“, unterstreicht Architekt Zanzotti. Jedes Projekt sei immer ein Neuanfang, „ein Prozess, eine Auseinandersetzung mit einem neuen Ort“. Die Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Planern und Handwerksbetrieben klappte beispielhaft. „Das Beste an Hotelprojekten ist immer ein fixes Datum der Fertigstellung“, freut sich der Architekt. „Die Kooperation mit allen Beteiligten war sehr bereichernd, zielführend und kann als hervorragend bezeichnet werden“, unterstreicht auch Robert Koch Waldner. Jeden Dienstag fanden Baubesprechungen statt, welche von allen Beteiligten als sehr konstruktiv wahrgenommen und genutzt wurden. „Mir wurde von verschiedenen Handwerkern bestätigt, dass sie bisher keine so gute Zusammenarbeit auf einer Baustelle erlebt hätten. Dies zeigte sich auch in der guten und freundschaftlichen Atmosphäre auf der Baustelle“, so der Bauleiter.

Viel Geschichte
Die Wurzeln des Glieshofs reichen über 200 Jahre in die Geschichte zurück. Generation für Generation wurde der Hof innerhalb der Familie Heinisch weitervererbt. Heute sind die Gastgeber Hannelore und Manfred mit ihren Töchtern Carolin und Stefanie die Seele des Familienbetriebs. Ihre herzliche Art prägt die heimelige Atmosphäre.

Seit 1795
1795 ersteigerte die Familie Heinisch den kleinen Bauernhof im idyllischen Matsch. 1976 wurden die ersten zehn Gästezimmer gebaut. Von nun an konnten Skitourengeher und Wanderer die beeindruckenden Matscher Berge erkunden. 1988 trennten die Brüder die Betriebe und spezialisierten sich: Manfred kümmerte sich um das Gasthaus samt Zimmer, Reinhard widmete sich der Landwirtschaft mit Bauernhof. Es war im Jahr 1990 als Manfred seine Frau Hannelore kennenlernte. Von nun an kümmerte sich das Paar gemeinsam um die Bewirtung der Gäste und die mittlerweile 22 Zimmer. 2005 wurden der Speisesaal, der Eingangsbereich und einige Zimmer renoviert und an die modernen Anforderungen angepasst.

Moderne Zimmer im alpinen Stil
Heute dürfen sich die Gäste über modernste Zimmer im alpinen Stil, ein einzigartiges Almwellness-Erlebnis und einen Speisesaal mit Panoramablick freuen. Im Hotel auf einer Höhe von 1.825 Metern im idyllischen Matscher Tal werden authentische Herzlichkeit und gelebte Gastfreundschaft mit modernem Wohnkomfort und der genussreichen Vielfalt der Südtiroler Küche zu purer Lebensfreude.

Viel zu erleben
Viel zu erleben gibt es im idyllischen Matschertal ohnehin. Jetzt in den wärmeren Jahreszeiten sind ausgiebige Wanderungen möglich. Und Wandermöglichkeiten gibt es hier freilich zuhauf. Nicht umsonst ist Matsch zum ersten Bergsteigerdorf Südtirols gekürt worden. Das Matschertal befindet sich im Herzen zahlreicher Dreitausender. ein naturbelassenes Wandererlebnis, das Bergträume wahr werden lässt, ist garantiert. Malerische Spazierwege auf Blumenwiesen und lichten Waldpfaden lassen Wanderherzen höherschlagen. Ob gemütliche Wanderungen oder alpine Bergtouren, im Matschertal kommen alle auf ihre Kosten.