Die Kühe kehren nach ihrer Sommerfrische auf den Almen zurück in die Ställe: Am 21. September war es wieder so weit. In Pfelders kehrten über 100 festlich geschmückte Kühe und Kälber von ihrem Sommeraufenthalt auf der Lazinser Alm zurück ins Tal. Mit prachtvollem Blumenschmuck und großen Kuhglocken verziert, zogen die Tiere unter den staunenden Blicken zahlreicher Schaulustiger durch das Dorf zum Festplatz. Der traditionelle Almabtrieb gilt als einer der schönsten und bekanntesten in ganz Südtirol. Sportlich wurde es am Nachmittag, als die Passeirer Meisterschaft im Ranggeln ausgetragen wurde. Mit dem feierlichen Almabtrieb feiern Hirten, Einheimische und Gäste, dass die Weidesaison gut verlaufen ist . Musik, regionale Köstlichkeiten, die Psairer Goaslschnöller, Ranggeln und ein Markt der Bäuerinnen machen den traditionellen Alamabtireb jedes Jahr zu einem unvergesslichen Fest in Hinterpasseier.
Weihe der Dornenkrone
Am selben Tag fand ein weiterer bedeutender Festakt statt: Die feierliche Einweihung der Dornenkrone am Timmelsjoch. Dieses eindrucksvolle Mahnmal, eine drei Meter hohe und 350 Kilogramm schwere Nachbildung der Original-Dornenkrone von 1959, wurde nach jahrelanger Lagerung restauriert und auf das 2500 Meter hohe Joch transportiert. An der feierlichen Zeremonie nahmen Schützenabordnungen aus Süd-, Nord- und Osttirol teil. Unter der Führung von Major Thomas Saurer, dem Kommandanten des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, wurde die Krone eingeweiht. Die Schützenkompanie Sölden beeindruckte mit einer Ehrensalve, bevor Pater Christoph Waldner OT das Mahnmal segnete.
Den Abschluss des feierlichen Akts bildeten 21 Böllerschüsse und das gemeinsame Singen der Tiroler Landeshymne. Die Dornenkrone am Timmelsjoch steht auch für den Wunsch nach Einheit und Zusammenhalt der Tiroler Landesteile. Die Schützen sehen es als ihre Aufgabe, die regionale Identität und das Geschichtsbewusstsein zu stärken, um die Tiroler Einheit geistig und kulturell für die Zukunft zu bewahren. Die Dornenkrone, schräg auf drei Stützen montiert und mit Hinweistafeln in vier Sprachen versehen, erinnert an die Teilung Tirols und die fortwährende Verbundenheit der Landesteile.