Auf der „Hohen Reisch“

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29. November 2024
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Auf der „Hohen Reisch“

Wenn die Lärchen in der milden Herbstsonne in ihrem schönsten Gold „brennen“, dann ist es wieder Zeit, auf dem Tschöggelberg eine Wanderung auf die Hohe Reisch, besser bekannt als „Stuanerne Manndlen“ zu machen.
von Christl Fink

Von der Haltestelle Schermoos aus folgen wir der Markierung Nr. 4, ein kurzes Stück der Straße geradeaus, dann nach links in den Wald hinein. Schon sind wir auf einem schönen Steig.
Durch Mischwald und

Almgelände aufwärts
Golden leuchten die Lärchen zwischen den dunkelgrünen Fichten. Wir wandern unterhalb des Fahrer Weihers, zunächst fast eben, später etwas steiler aufwärts bis zu den Almwiesen, auf denen frei und majestätisch fast nur noch Lärchen stehen. Immer der Markierung folgend, geht es stetig, aber nie wirklich steil bergauf, vorbei an einem Bildstock bis zum Möltner Joch mit dem Kreuz. Immer wieder bleiben wir stehen und staunen über den klaren Spätherbsttag und die weite Sicht, die uns geschenkt ist. Zur Rechten grüßen die Gipfel der Dolomiten, zur Linken die Texelgruppe. Nur noch kurze Zeit, dann werden alle Gipfel weiße Mützen tragen.

Möltner Joch und Kaser (1763 m)
Von hier aus geht es nur noch eben hinüber, einmal sogar etwas bergab zur bekannten und bewirtschafteten Möltner Kaser-Alm. Vorher kommt man noch an einem schönen Wegkreuz vorbei. Zur Krokusblüte und im Sommer herrscht hier Hochbetrieb, jetzt ist das Vieh schon wieder in den heimischen Ställen. Die Alm schmiegt sich, in eine Senke gebettet, an den Fuß der Hohen Reisch mit den „Stuanernen Manndlen“. Nun wenden wir uns bergauf. Nur ganz am Anfang ist der Weg steinig, dann wandern wir über Almmatten, vorbei an einer Futterstelle, höher und höher. Schon von weitem grüßt das hohe Kreuz mit den „Stuanernen Manndlen“, inzwischen sind es sicher weit über hundert aufgetürmte Steinmännchen. Vielleicht waren es Hirten in grauer Vorzeit, die damit begonnen haben.

Auf der „Hohen Reisch“ (2003 m)
Knapp über der Zweitausend-Meter-Grenze ist dies zwar nicht die höchste Erhebung, aber doch die markanteste dieses Kammes, der sich vom Spieler über das Kreuz- und Auener Joch hinzieht, um dann gegen Putzen ins Sarntal abzufallen. Bis hinüber, wo die Kuppe gegen Sarnthein abfällt, steht ein Steinmännchen friedlich neben dem anderen! Hier findet man leicht ein etwas vom Jochwind geschütztes Plätzchen zum Schauen, Staunen und für eine zünftige Rucksackjause. Im Osten grüßen die Dolomiten, im Norden die Sarntaler Berge, im Süden geht der Blick über den Mendelkamm und Roen bis zur Brentagruppe und im Westen grüßen die Vinschger Berge. Ganz nah erscheinen Ifinger und Mittager.

Bei den Steinmanndeln

Am Rückweg

Möltner Kaser vor uns

Jenesier Jöchl und Jenesier Jöchl-Alm
In Richtung Hauserberg (Markierung Nr. 23) führt unser Weg nun weiter. Im rechten Winkel zum Gipfelkreuz wandern wir den Kamm hinunter. Durch einige bewaldete Senken geht es wieder hinauf zu einer zweiten Anhöhe mit Tisch und Bänken. Unser Steig führt nun immer abwärts, wir überwinden einige Zäune, und dann sind wir auch schon beim Jenesier Jöchl angekommen, dem

Übergang vom Tschöggelberg ins Sarntal.
Von hier aus führt nun ein breiter Weg zur gleichnamigen, bewirtschafteten Alm. Wer möchte, kann hier einkehren. Gute Hausmannskost und leckere Kuchen sind garantiert.

Ins Holdertal und zur Haltestelle
Ab hier müssen wir über die Zufahrtsstraße. Wir kommen am Hof „Holdertal“ vorbei. Dieser beherbergt wohl im Sommer einen geschickten Bastler, denn mehrere von liebevoller Hand angefertigte Brünnlein, stehen längs des Weges. Schließlich zweigt rechts ein breiter Weg mit der Markierung Nr. 5 ab. Wir folgen nun dem Forstweg. Links im Tal sehen wir eine Gruppe von Höfen; es ist der Weiler Kampill mit seinem kleinen, sehenswerten Kirchlein, das der heiligen Magdalena geweiht ist. Über herrliche Wiesen wandern wir zu den obersten Höfen von Flaas. Etwas steil geht es hinunter zur Straße, die links nach Jenesien führt. Wir gehen nach rechts und erreichen in wenigen Schritten den Parkplatz Schermoos mit der Bushaltestelle.

INFOS

Anfahrt: Von Terlan mit dem Linienbus 204 erst nach Mölten, dann mit dem Bus 157 bis zur Haltestelle „Schermoos“ mit der Panoramatafel.
Ausgangspunkt: Haltestelle Schermoos (1453 m)
Ziel: Möltner Kaser (1763 m) und Hohe Reisch (2003 m)
Gehzeit: insgesamt rund 5 Std.
Schermoos > Möltner Kaser: 1,50 Min. > Stuanerne Manndlen: 1 Std. > Jenesier Jöchl Alm: 1 Std. > Haltestelle Schermoos: 1,10 Std.
Beste Zeit: zu jeder Jahreszeit, im Winter mit Schneeschuhen – auch für gehtüchtige Kinder!
Extratipp: Die Wiesen um das Möltner Joch sind anfangs Mai ein einziges Krokusmeer! Diese Wanderung zählt außerdem zu den schönsten Schneeschuhwanderungen.