Mit der Wahl von Donald Trump scheint eine Zeitenwende im atlantischen Bündnis eingetreten zu sein. Trump macht aus seiner Verachtung für Europa keinen Hehl und sein Vertrauter Elon Musk wirbt ungeniert für die AfD, die von allen anderen Parteien wegen ihres neonazistischen Gedankenguts gemieden wird. Vizepräsident Vance wiederum wirft den demokratischen Parteien in Europa undemokratisches Verhalten vor, weil sie sich gegen rechtes Gedankengut wehren.
Divide et impera lautet die Devise des amerikanischen Präsidenten, der die EU nicht anerkennen, sondern nur mit den einzelnen Staaten verhandeln will. Zölle auf europäische Produkte sind bereits geplant, und bei den Verhandlungen der Vereinigten Staaten mit Russland, über das Schicksal der Ukraine, wird Europa völlig übergangen. Es gibt nur wenige Regierungschef/innen europäischer Staaten, die einen Draht zu Trump haben. Meloni steht ganz vorn auf dieser Liste. Trump nannte sie bereits eine „phantastische Politikerin“ und lud sie, als eine der wenigen, zu seiner Amtseinführung ein. Elon Musk hat ihr einen Preis verliehen und pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu ihr.
Meloni hat also zweifellos einen privilegierten Zugang zur Regierung Trump. Es stellt sich die Frage was sie daraus machen wird. Wird sie ein williges Werkzeug sein, um Europa zu spalten, oder wird sie eine Vermittlerrolle zugunsten der EU einnehmen?
Bisher hat sie es geschafft auf zwei Hochzeiten zu tanzen, aber irgendwann wird sie Farbe bekennen müssen. Dass sie die skandalöse Brandrede von Vizepräsident Vance gegen die liberalen Demokratien gelobt hat, verheißt nichts Gutes.