Der Bildungsausschuss Algund feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Die Bildungsausschüsse wurden in Südtirol 1983 mit dem Landesgesetz 41 gegründet und dienen als Arbeitsgemeinschaft der Vereine eines Dorfes zur Förderung der Weiterbildung auf lokaler Ebene. Sie unterstützen Vereine und schaffen optimale Rahmenbedingungen für die Bildungsarbeit. Die Anfänge Der Bildungsausschuss Algund wurde vom Grundschullehrer und langjährigem Vizebürgermeister Franz Moser gegründet, der sich intensiv für die kulturellen und schulischen Belange der Gemeinde einsetzte. Ihm folgten Norbert Rechenmacher, Martin Geier und zuletzt Lukas Spitaler als Obmann.
Wissenschaft und Bildung im Mittelpunkt
In Zusammenarbeit mit dem Realgymnasium und unter der Vermittlung von Sepp Prantl organisierte der Bildungsausschuss über mehrere Jahre hinweg die sogenannte „Science Night“. Dabei stand die Wissenschaft im Mittelpunkt. Algund hat heute gleich mehrere renommierte und international bekannte Wissenschaftler vorzuweisen, darunter den Neurowissenschaftler Johannes Frasnelli, der sein Buch „Wir riechen besser als wir denken“ vorstellte. Univ. Prof. Lukas Prantl leitet das Hochschulzentrum in Regensburg und forscht zu den Stammzellen und Günther Dissertori ist Rektor der ETH Zürich. Stefan Stoll ist Professor und Forscher an der Universität Washington in Seattle.
Vielfältige kulturelle Projekte
Neben wissenschaftlichen Initiativen engagiert sich der Bildungsausschuss auch für kulturelle und literarische Projekte. Besonders hervorzuheben ist die Herausgabe des Buches „Die Pfarre Algund und ihre Kirchen“, das mit Texten von Maria Hölzl Stifter und Fotos von Martin Geier die reiche Sakrallandschaft der Pfarre dokumentiert. Weitere bemerkenswerte Veranstaltungen waren ein Film über Hans Troyer, der Vortrag von Jan Uwe Rogger „Raben sind die besseren Eltern“, die Präsentation des Buches „La vita ha gli occhi azzurri“ von Massimo Cianetti in Zusammenarbeit mit der Bibliothek, die Lesung von Hannes Benedetto Pircher „Sorella Morte“ und ein Workshop mit dem Philosophen und Schriftsteller Andreas Weber zum Thema „Freiheit spüren – warum Kinder Wildnis brauchen“. Ein großer Erfolg war das Projekt „Brotbacken mit Mike“, das sich der Kombination alter Getreidesorten wie Einkorn, Emmer, Kamut, Hafer, Buchweizen und Dinkel mit modernen Backtechniken widmete. „Über 40 Jahre hat der Bildungsausschuss Algund mit spannenden Projekten und Veranstaltungen zur Bildung und Vernetzung der Gemeinde beigetragen. Für dieses Engagement sei ihm von Herzen gedankt“, sagte die Algunder Bildungsreferentin Elisabeth Wolf Cianetti.
„Zusammenkommen“ lautet das Motto im Jubiläumsjahr
Das heurige Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „Zusammenkommen“ und wird sich in zahlreichen Veranstaltungen widerspiegeln. Die beliebte Vortragsreihe „Algunder in der Wissenschaft“ wird fortgesetzt, ebenso die Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der Offenen Kontaktrunde. Auf dem Programm stehen ein Konzert in der alten Pfarrkirche, eine Kulturfahrt nach Karthaus und ein gemeinsames Theaterprojekt mit der Steinachbühne zum Thema Demenz.
Besondere Projekte zum 40-jährigen Jubiläum
Zum 40-jährigen Bestehen des Bildungsausschusses werden zwei große Projekte umgesetzt. Das Projekt „Menhire“ mit dem Titel „Pietre parlanti – die flüsternde Zeugin“ umfasst die Entwicklung einer interaktiven Audioführung zu den Algunder Menhiren, an der Archäologen, Historiker und Algunder Bürger beteiligt sind. Die Vorstellung dieses Projekts findet am 21. Juni statt, anschließend wird die etwa 15-minütige Audioführung für alle zugänglich sein. Ein weiteres großes Vorhaben sind die „Dorfspaziergänge“, die von Burgi Siller initiiert wurden. Durch geführte Spaziergänge mit Fachleuten sollen die Siedlungsgeschichte und die Kulturlandschaft von Algund nähergebracht werden. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt, wobei für 2025 Spaziergänge im Alten Dorf, in Vellau, Forst und Mitterplars vorgesehen sind. Im darauffolgenden Jahr werden weitere Ortsteile erkundet. „Kornkammer“ nennt sich ein Forschungs- und Bildungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Grundschule Algund und dem Kultur.Forscher! Netzwerk.
Josef Prantl